1. Home
  2. People
  3. Swiss Stars
  4. Von der Ostschweiz nach Südostasien: Schweizerin sorgt in Bangkok für Olma-Feeling
Schweizer Auswandererin

Jacqueline Baumann bringt das Olma-Feeling nach Bangkok

Von Flawil SG nach Bangkok. In der Millionen-Metropole sorgt sie für Olma-Feeling – mit eigenen Bratwürsten und knusprigem St. Galler Brot.

Artikel teilen

<p>Frisch und fröhlich: Jacqueline «Jacky» Baumann mit dem für sie typischem Lächeln und einem Korb ofenwarmer Backwaren.</p>

Frisch und fröhlich: Jacqueline «Jacky» Baumann mit dem für sie typischem Lächeln und einem Korb ofenwarmer Backwaren.

KEYSTONE/ EPA

Aktuell bewegt mich die Frage: Warum machen so viele Touristen in Thailand Probleme?

Wenn ich morgens aufwache, höre ich Vögel in unserem Garten zwitschern.

Zum Frühstück esse ich entweder frisch gebackenes Bürli mit hausgemachten Landjägern und Aufschnitt nach Bündner Art oder ein Birchermüesli mit Mangos und Bananen aus dem eigenen Garten.

Zur Arbeit gehe ich zu Fuss in unsere Backstube und Metzgerei, die wir ans Haus angebaut haben.

Mein Arbeitstag dauert oft bis zu 15 Stunden.

Am Feierabend gönne ich mir ein leckeres Essen und kurz vorm Schlafengehen Saunagänge oder Eisbäder.

Typisch thailändisch an mir ist mein Lächeln. Durch meine Mutter habe ich thailändische Wurzeln.

Touristen aus meiner Heimat zeige ich tagsüber das Freilichtmuseum Muang Boran Ancient City, abends den Vintage-Markt Talat Rot Fai.

Unterschätzt wird, dass das Leben in Thailand für Locals zunehmend eine richtige Challenge ist: Gute, auch internationale Schulen kosten ein Vermögen. Ständig steigen die Preise, die Löhne dagegen nicht.

Am meisten stört mich an Thailand die Korruption und dass sich Regeln ständig ändern.

Von der Schweiz vermisse ich Familie, Freunde und die frische Luft in den Bergen.

Die Schweiz kann von Thailand lernen: Respekt und Toleranz gegenüber anderen, auch das Nebeneinander verschiedener Religionen.

Schweizer Politik verfolge ich, indem ich mich ab und zu in Onlinemedien informiere.

Ich würde zurückkehren: Nur zeitlich begrenzt für ein paar Monate, damit unsere drei Jungs die Schweiz besser kennenlernen können.

Mein Tipp an andere Auswanderer: sich an Regeln halten und sich auf Land und Leute einlassen.

Die Fakten zur Person

Jacqueline «Jacky» Baumann (46)

Beruf: Selbstständige Bäckerin und Metzgerin.

Leben in Zahlen: Wohnt mit Mann und drei Söhnen in einem Haus ausserhalb von Bangkok City. Als Unternehmerin ist ihr Verdienst unterschiedlich. Ein gutes Sauerteigbrot gibts für 7 Franken, ein Toastbrot für 60 Rappen, und der Coiffeur kostet für Männer ab 5, für Frauen ab 12 Franken.

Der Beruf ihres Mannes führte die Ostschweizerin erst für drei Jahre nach Singapur, ehe sie mit ihrer Familie 2012 nach Thailand kam. In Bangkok repräsentiert sie mit ihrem Geschäft für die Schweizer Botschaft sowie die Swiss Society ihr Heimatland, geht auf Märkte, an Schweizer und Schulevents, wo sie Bratwurst nach Olma-Art mit Bürli und hausgemachte Brote und Fleisch verkauft.

Von René Haenig am 9. Juni 2025 - 18:00 Uhr