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Zurück in ihrer Tessiner Heimat

Xenia Tchoumi: «Lugano ist mir zu klein»

Die Tessinerin steht seit Jahren im Blitzlichtgewitter, und auf ihre Fotos regnets Klicks. Als Influencerin lebt Xenia Tchoumi ein luxuriöses Leben. Doch dahinter steckt eine kontrollierte, sparsame Frau, die verliebt ist.

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Xenia Tchoumi

Hat keine Lust mehr auf Lugano: Xenia Tchoumi.

Joseph Khakshouri

Beruflich reist Xenia Tchoumi, 32, durch die Welt und nennt London ihre Wahlheimat. Doch die Schweizerin mit russischen Wurzeln und italienischem Temperament ist in Lugano TI aufgewachsen. Für das Shooting mit der Schweizer Illustrierten kehrt die digitale Unternehmerin ins Tessin zurück. «Meine Mom lebt noch hier, aber ich treffe sie meist in London oder Mailand. Lugano ist mir zu klein.» Nicht nur die Luganesi kennen die erfolgreichste Schweizer Influencerin. Auf Instagram liken 1,6 Millionen Follower ihre Fotos, auf Facebook hat sie 5,5 Millionen Fans.

Xenia Tchoumi, was «liken» Sie persönlich am meisten an sich?
Meine Leidenschaft fürs Leben. Meine Fähigkeit, Dinge möglich zu machen, wenn ich diese will. Ja, ich liebe meinen Enthusiasmus.

Welche Eigenschaft fehlt Ihnen?
Ich bin nicht ruhig! Das war ich noch nie. Ich bin total aufgedreht und brauche immer Stimulation. Deshalb reise ich beruflich so viel. Wenn ich nichts tun würde, wäre ich schnell gelangweilt. 

Was ist das grösste Missverständnis über Sie?
Dass ich dieses luxuriöse Highlife habe und dies meine ganze Persönlichkeit ausmacht. Die Wahrheit ist, dass ich es am meisten liebe, mich in den Barrios – den Stadtvierteln – unter die Einheimischen zu mischen und mit ihnen zu Latinomusik zu tanzen.

Luxus in Lugano

Xenia Tchoumi: «Ich bin ein Feuerwerk»

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Beruflich reist Xenia Tchoumi durch die Welt und nennt London ihre Wahlheimat. Doch die Schweizerin mit russischen Wurzeln und italienischem Temperament ist in Lugano TI aufgewachsen. Für das Shooting mit der Schweizer Illustrierten kehrt die digitale Unternehmerin ins Tessin zurück.  

Sie haben eine besondere Affinität für die Dominikanische Republik.
Ja, die Kultur passt zu mir. Die Menschen sind warmherzig, liebenswürdig und glücklich. Und sie sind laut. Aber ich bin auch laut! (Lacht.) Zudem liebe ich Latinomusik. 

Wie erklären Sie einem Kind aus einem Armenviertel Ihre Arbeit?
Oh, ich erzähle es ihnen nicht. Ich erzähle ihnen gar nicht, was ich tue! (Lacht.)

Weil Sie sich für den Materialismus schämen?
Nein, Scham ist nicht der Punkt. Es geht eher darum, echt zu sein. Wenn ich mich ihnen gegenüber als Influencerin outen würde, würde dies einiges verändern. Bin ich bloss Xenia, bleibt die Interaktion natürlicher, echter. Es ist paradox, aber die Freundschaft ist aufrichtiger.

Wie handhaben Sie diese zwei Welten?
Das eine ist mein Privatleben, das andere mein Berufsleben. 

Unterstützen Sie die Leute vor Ort?
Ich arbeite mit einer Schule für unterprivilegierte Kinder zusammen, deren Eltern sich die Schule nicht leisten können. Zudem erhalte ich von verschiedenen Marken so viele Kleider, dass mein Kleiderschrank fast explodiert. Diese versteigere ich bei Online-Auktionen und spende den Erlös.

Nun sind Sie wieder in der Schweiz. Wie ist es für Sie, zurück im Tessin zu sein?
Ich war lange Zeit nicht mehr hier und kehre auch nicht oft hierhin zurück. Meine Mom besucht mich entweder in London oder wir treffen uns in Mailand. Lugano ist mir zu klein. Es ist schön und liebevoll, der Sommer ist wunderbar, aber wenn ich durch die Strassen laufe, zeigen die Leute auf mich. Und verstecken möchte ich mich nicht. Und ich liebe die ganze Schweiz.

Wann waren Sie das letzte Mal in der Heimat Ihrer Eltern, Russland?
Das ist viele Jahre her. Vielleicht 2014 für einen Modeljob.

Wie fühlen Sie sich mit Russland verbunden?
Die Leute sehen mein Aussehen oder meinen Namen und sehen mich als Russin. Ich bin mindestens so viel Schweizerin oder Italienerin. Diese drei Kulturen sind tief in mir und wenn man zwei einfach ignoriert, dann bin ich es nicht. Russland hat mir aber viel gegeben wie die Sprache, Genetik und kulturelle Eigenschaften.

Wo können Sie sich vorstellen, alt zu werden?
Vielleicht Miami. Die Medizin ist dort gut, also die Health Care. Daran muss ich denken, wenn ich dann alt bin. (Lacht).

Fotoassistent: Olivia Pulver, Hair&Make-up: Jehan Radwan, Styling: Kim Dung Nguyen
Fotografiert im Hotel Eden Roc, Ascona (TI)

Von Aurelia Robles am 19. August 2019 - 13:58 Uhr