Hand aufs Herz: Unser tägliches Schönheitsritual ist etwas Intuitives. «Learning by doing» lautet meistens das Motto und zieht sich in der Regel vom Teenager- bis ins hohe Alter durch. Auch wenn sich die Auftragetechnik seit der Oberstufe bewährt hat, heisst das noch lange nicht, dass sie richtig ist. Denn gewisse Kosmetika funktionieren erst dann richtig, wenn wir sie korrekt anwenden. Wobei das nicht ganz stimmt: Denn pflegen und verschönern tun sie schon, allerdings nicht so gut, wie sie es bei richtigem Gebrauch täten. Wir sagen euch, welche Beauty-Produkte das sind und wie ihr dafür sorgt, dass sie ihr volles Potenzial ausschöpfen:
Serum: Das Pflegeprodukt alleine auftragen
Less is more? Nicht immer. Bei Seren ist es nämlich wichtig, dass wir sie in Kombination mit einer Feuchtigkeitspflege auftragen, und zwar als ersten Schritt. Warum? Weil sie zwar Wirkstoffe in hoher Konzentration enthalten, aber nur selten ausreichend Feuchtigkeit spenden. Indem wir nach dem Auftragen eines Serums zu einer befeuchtenden Creme greifen, sorgen wir dafür, dass sich diese wie ein Schutzschild um die Haut legt und das Serum darunter seine Wirkung noch besser entfaltet.
Augencreme: Mit dem Zeigefinger auftragen
Unsere Augenpartie ist besonders empfindlich, weil die Haut dort nicht nur am dünnsten ist, sondern auch wenig Unterfettgewebe besitzt. Darum ist in diesem Bereich besondere Vorsicht gefragt. Wer seine Augencreme also bisher immer mit dem Zeigefinger aufgetragen und anschliessend eingeklopft hat, sollte stattdessen besser den Ringfinger verwenden. Warum? Weil wir damit nicht so stark klopfen können. Das sanfte Einklopfen ist – im Gegensatz zum Einreiben – deshalb so wichtig, weil es die Durchblutung ankurbelt, den Tränenabfluss anregt und weniger schnell zu Falten führt.
Nagellack: Das Fläschchen vor dem Auftragen schütteln
«Geschüttelt, nicht gerührt» – James Bonds Martini-Mantra ist bei Nagellacken völlig fehl am Platz. Auch wir hören dieses Ammenmärchen vom geschüttelten Nagellack immer wieder. Fakt ist, dass sich beim Schütteln Luftbläschen bilden und das Produkt seine zum Auftragen nötige Konsistenz verliert. Stattdessen sollten wir ihn lieber zwischen den Händen oder auf einer Tischplatte hin- und herrollen. Auf diese Weise können sich die darin enthaltenen Pigmente optimal durchmischen. Wenn wir schon dabei sind: Nach dem Auftragen des Lacks sollten wir nicht drüberpusten, weil die Feuchtigkeit in der Atemluft dafür sorgt, dass er noch langsamer trocknet.
Schaumfestiger: Die Mousse nicht auf dem Haaransatz verteilen
Ja nicht die Haare mit unnötigen Produkten beschweren und immer schön den Ansatz auslassen, damit er nicht schnell nachfettet. Hartnäckige Beauty-Mythen gibt es viele und beim ein oder anderen Haarprodukt mag das auch stimmen. Aber nicht beim Schaumfestiger. Denn wer sich eine voluminöse Mähne wünscht, kommt nicht drum rum, die Mousse nicht nur in die Längen, sondern auch auf dem Ansatz zu verteilen. Es ist nämlich unser Scheitel, der Auftrieb benötigt, wenn wir uns mehr Volumen wünschen.
Trockenöl: Das Produkt auf nassen Strähnen auftragen
Apropos Haare: Viele möchten ihnen etwas Gutes tun und pflegen sie mit wertvollen Ölen. Doch nicht nur wir, sondern auch viele andere tragen das Produkt direkt nach dem Duschen auf die nasse Mähne auf. Besser wäre es allerdings, wenn wir warten, bis sie halbtrocken ist. Auf diese Weise verdünnt das Wasser nicht das Öl (und mindert somit seine Wirkung). Indem wir das Produkt ausserdem nur auf die Spitzen und unteren Längen auftragen, vermeiden wir, dass unsere Haare wie Spaghetti platt nach unten hängen.