Ein Blick ins zeitgeistige Badezimmer: Da stehen Seren mit pflanzlicher Hyaluronsäure im Schrank, Shampoos ohne Sulfate in der Dusche, Lippenstifte in Refill-Hülsen vorm Schminkspiegel. Clean-Beauty-Produkte locken mit einem gar magischen Versprechen: Sie sollen wahre Wunder vollbringen, gleichzeitig aber haut- und tierfreundlich sein und ganz ohne bedenkliche Inhaltsstoffe auskommen. Klingt zu gut, um wahr zu sein?
Um einen kurzlebigen Hype scheint es sich jedenfalls nicht zu handeln: Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Statista soll der globale Markt für natürliche und «clean formulierte» Kosmetikprodukte bis 2027 auf über 15 Billionen US-Dollar anwachsen. Das spiegelt einen deutlichen Bewusstseinswandel wider: Konsument:innen wollen genau wissen, was da auf ihre Haut kommt. Doch der Begriff selbst bleibt schwammig. «Clean Beauty ist kein gesetzlich geschützter Begriff», erklärt Sophia Singh, Visagistin und Gründerin von The Beauty Kollective, einem Schweizer Onlineshop mit Fokus auf saubere Schönheit und Produkte mit minimalem Abfall.
Für die Endverbraucher:innen ist oft gar nicht vollständig ersichtlich, was eigentlich genau im Warenkorb landet und vor allem, wie viel Leid und Gefahr damit eventuell verknüpft ist. Selbst wenn «vegan» oder «bio» draufsteht, können wir uns nicht endgültig sicher sein, ob der erworbene Artikel unbedenklich ist. «Jede Marke kann den Begriff ein bisschen anders definieren», gibt Sophia Singh zu bedenken.
Bei Volvo ist Sicherheit kein Versprechen, das erst im Ernstfall greift. Sie ist seit fast einem Jahrhundert von Anfang an mitgedacht – im Design, in der Technologie, in der Haltung. Für alle Menschen, in jeder Situation. Diese Idee prägt jedes Detail in unseren Fahrzeugen, aber auch unsere Philosophie – Sicherheit steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Denn sie gibt den Menschen das gute Gefühl, sich auf das Leben konzentrieren zu können. Der vollelektrische Volvo EX90 führt diesen Gedanken weiter. Er ist dank der Safe Space Technology und dem integrierten Lidar-Sensor der bisher sicherste Volvo aller Zeiten – und bereit für alles, was vor uns liegt.
Wir wollen also Produkte, die für Körper, Tier und Umwelt harmlos sind. Orientierung bieten dabei unabhängige Zertifizierungen wie COSMOS, Ecocert oder NATRUE. Sophia Singh sieht hier jedoch eine weitere Problematik: «Nicht jedes hochwertige Clean-Produkt ist zertifiziert. Viele kleinere Brands können sich das schlichtweg nicht leisten.» Sie empfiehlt deshalb, die INCI-Liste (Inhaltsstoffliste) zu checken oder Apps wie CodeCheck zur Einschätzung zu nutzen. Die Finger lassen sollten wir dabei von Stoffen wie Silikonen, PEGs, synthetischen Duftstoffen, Parabenen, Phtalaten, Oxybenzonen, aggressiven Sulfaten, Ethanolaminen, Mineralöl und Formaldehyden.
Auch das Stichwort Greenwashing ist leider noch lange nicht vom Schminktisch: «Immer mehr Brands zeigen ihre volle INCI-Liste, einige werben aber auch mit einzelnen trendy Inhaltsstoffen und benutzen es als Marketingstrategie», weiss die Beauty-Kollective-Gründerin. Es lohnt sich also, genauer hinzuschauen und sich durch die oft langen Listen an Ingredienzen zu kämpfen.
Singh klärt zudem ein weiteres Missverständnis auf: Jede zertifizierte Naturkosmetik ist Clean Beauty, aber nicht jeder Clean-Beauty-Brand ist Naturkosmetik. Während letztere strikt auf natürliche Rohstoffe setzt und meist zertifiziert ist, erlaubt Clean Beauty auch synthetische Wirkstoffe – sofern sie als sicher und hautfreundlich gelten. Das erlaubt ein höheres Mass an Funktionalität und Stabilität in der Formulierung.
«Parabene, Sulfate, Silikone oder synthetische Duftstoffe wurden früher oft verwendet – heute werden sie kritisch gesehen oder bewusst gemieden. Auch Mikroplastik ist längst auf die rote Liste gerutscht», weiss die Expertin. Heute werden sie durch mildere, umweltfreundlichere und pflanzenbasierte Alternativen ersetzt.
Der aktuelle Hype laut Clean-Beauty-Expertin: Statt Retinol glättet gerade Bakuchiol erfolgreich Gesichter und Gemüter – ein aus der Babchi-Pflanze gewonnenes, reizärmeres Antioxidans, das ähnliche Anti-Aging-Wirkung zeigt. Niacinamide, eine Form von Vitamin B3, boomen als hautberuhigende Multitasker. Squalan, ein feuchtigkeitsspendender Wirkstoff aus pflanzlichen Quellen, ersetzt tierische Fette oder Mineralöl. «Diese Inhaltsstoffe haben nicht nur eine gute Hautverträglichkeit, sie überzeugen auch durch ihre Performance», weiss Sophia Singh.
«Es wird viel in biotechnologische, pflanzenbasierte Wirkstoffe investiert», erklärt Singh. Dazu gehören vegane Kollagen-Booster, fermentierte Pflanzenextrakte oder probiotische Wirkstoffe. Ziel ist es, hochwirksame Inhaltsstoffe zu gewinnen, die gleichzeitig ökologisch vertretbar sind. Parallel wächst der Druck auf die Industrie, in Sachen Verpackung nachhaltiger zu handeln. Plastikfreie Alternativen, Refill-Systeme und kreislauffähige Verpackungslösungen gehören zu den grössten Innovationsfeldern.
Mit Clean Beauty scheint man also stets auf der sicheren Seite zu sein. Der Begriff klingt schliesslich nach dem universellen Optimalfall für Haut und Haar. Stimmt das? «Jeder Hauttyp reagiert anders – auch auf natürliche Stoffe», warnt Singh. Besonders Menschen mit Allergien oder empfindlicher Haut sollten sich die Formulierung genau ansehen und auf dermatologische Tests achten.
Trotzdem sieht Singh den Clean-Beauty-Stern am Kosmetikhimmel in Zukunft nicht verglimmen. Ihr Ideal: eine Branche, die Verantwortung übernimmt – durch konsequent tierversuchsfreie Kosmetik und volle Transparenz bei Inhaltsstoffen. Wenn sie einen Wunsch frei hätte? «Dass Clean Beauty kein Trend mehr ist, sondern der neue Standard», sagt sie. Ein heisser Tipp von ihr für den eigenen, blitzsauberen Warenkorb: «Marken wie La Bouche Rouge Paris oder oder Ilia Beauty zeigen, dass Clean Beauty heute nicht nur ethisch und auf demselben Level wie herkömmliche Brands, sondern auch ästhetisch und luxuriös sein kann.»