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Ramona Schindler leitet bei Siemens Schweiz ein zehnköpfiges Technik-Team. Die Maschinenbauingenieurin kämpft gegen ein hartnäckiges Vorurteil: Frauen können keine Technik. Ihre Arbeit zeigt, dass dem nicht so ist. Sina Albisetti
Präsentiert von Siemens

Diese Frau widerlegt ein weitverbreitetes Klischee

Ramona Schindler ist Abteilungsleiterin bei Siemens Schweiz. Die Maschinenbauingenieurin widerlegt ein Vorurteil, das Frauen bei der Berufswahl oft einschränkt: Technik ist nicht Frauensache.

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 «Walk the Talk» sagt Ramona Schindler oft, was so viel heisst wie mit gutem Beispiel voran gehen. Und das tut sie. Die 32-jährige Maschinenbauingenieurin leitet bei Siemens Schweiz in Zürich den Bereich Werkzeugmaschinen. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie Schweizer Unternehmen dabei, Werkzeugmaschinen zu bauen und so die berühmte Schweizer Qualität in Fabriken nach Sion bis Singapur zu bringen. Und doch kommt es vor, dass sie gebeten wird, den Kaffee an den Sitzungstisch zu bringen. Dann zückt sie ihre Visitenkarte – und bleibt gelassen. «Da muss man drüberstehen.»

Ramona Schindler und Team

Auf dem Weg zum Team-Meeting.

Sina Albisetti

Dass ihr 10-köpfiges Team aus Maschinenbau-Ingenieuren ausschliesslich aus Männern besteht, ist keine Überraschung: Der Frauenanteil in der Branche ist gering, trotz ausgezeichneter Jobaussichten.  

Zwar machen Unternehmen wie Siemens viel, um Frauen in technische Berufe zu holen und sie auch dort zu behalten (siehe Box). Und doch studieren noch immer viel weniger Frauen sogenannte MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) als Männer. Konkret: Bei den Maschinen- und Elektroingenieuren der ETH beträgt das Verhältnis von Männern zu Frauen 85% zu 15%. An Fachhochschulen sind sogar neun von zehn technischen Studierenden Männer.

Frauen und Technik – eine perfekte Kombination
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Siemens

Frauen in technischen Berufen sind nach wie vor in der Minderheit. Darum ist es uns als IT- und Technologieunternehmen enorm wichtig, bereits Mädchen für technische Berufe zu begeistern. So organisiert Siemens die «Meitli-Technik-Tage» und macht am Projekttag «Mädchen-Technik-los!» mit. Nebst dem firmeninternen Frauennetzwerk «Women’s Network» und dem Förderprogramm Success@CH setzen wir uns auch bei Fachverbänden ein – z.B bei der Vereinigung der Ingenieurinnen (SVIN). 

Sind Mädchen schwächer in Mathe?

Sind Mädchen schlechter in naturwissenschaftlichen Fächern? Denken sie weniger mathematisch als Jungs, sind sie technisch weniger begabt? Wissenschaftliche Beweise dafür gibt es keine. Aber: Buben gelten allgemein als besser im Rechnen als Mädchen. Und hier scheint der Kern der Sache zu liegen, das zeigt auch eine aktuelle Studie der Uni Bern.

Dort haben Soziologen in einem gross angelegten Forschungsprojekt unter anderem analysiert, inwieweit sich Jugendliche am Ende der Schulzeit eine Zukunft in einem MINT-Beruf vorstellen können und einen entsprechenden Ausbildungsweg wählen.

Ramona Schindler

«Natürlich kann man sich als Frau für Technik begeistern», sagt Ramona Schindler.

Screenshot

Junge Frauen unterschätzen sich

Die Ergebnisse machen klar, dass junge Frauen ihre eigenen mathematischen Fähigkeiten im Vergleich zu jungen Männern deutlich unterschätzen – auch wenn die Leistungen identisch sind. Es sei vor allem diese falsche Selbsteinschätzung, die Mädchen von technischen Berufen abhalte, kommen die Autoren der Studie zum Schluss. Geschlechter-Stereotype schränken im Übrigen auch Jungs bei der Berufswahl ein: Männliche Jugendliche interessieren sich kaum für soziale Berufe – auch, weil ihnen mangelnde Empathie zugeschrieben wird und sie sich in der Folge selber so einschätzen. Kein Wunder also, ist der Fachkräftemangel bei technischen und Pflegeberufen mit Abstand am grössten.

Es gibt kein Entweder-Oder

Eine weitere Erkenntnis aus der Forschung: Vorbilder im Familien- und Bekanntenkreis spielen bei der Berufswahl eine grosse Rolle. Sie prägen rund 60% der Entscheide. Das war auch bei Ramona Schindler nicht anders: «Das Interesse an der Technik habe ich von meinem Opa», sagt sie. Das und die vielen Entwicklungsmöglichkeiten seien für sie ausschlaggebend gewesen bei der Berufswahl. Denn: «Ich kann als Frau genauso gut in Technik und Mathe sein, ohne auf meine Weiblichkeit verzichten zu müssen. Das ist kein Entweder-Oder.» 

am 10. September 2020 - 06:09 Uhr