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  4. Zukunftsstudie von Volvo und W.I.R.E. zu Digitalisierung
Präsentiert von Volvo

Würdet ihr dem Klima zuliebe Labor-Food essen?

Eine repräsentative Studie von Volvo Schweiz untersucht unser Verhältnis zu technologischen Innovationen, die unsere Zukunft prägen werden. Der Trendforscher Stephan Sigrist ordnet die wichtigsten Ergebnisse ein.

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Future Echo Umfrage

Sind wir bereit, unsere Essgewohnheiten in Zukunft radikal zu ändern?

ZVG

Würdest du dich der Umwelt zuliebe von Labor-Food anstatt natürlichen Lebensmitteln ernähren? Kannst du dir vorstellen, Dinge mit einem 3D-Drucker selber herzustellen, um nachhaltiger zu leben? Diese und viele weitere Fragen stellte das Marktforschungsinstitut Sotomo im Auftrag von Volvo Schweiz und dem Think Tank W.I.R.E. 20'000 in der Schweiz wohnhaften Personen. Untersucht wurden die sechs Lebensbereiche Konsum, Besitz, Bildung, Ernährung, Gesundheit und sozialer Austausch. Die repräsentative Umfrage namens Future Echo fand im Sommer im Rahmen der Volvo Art Session statt – nun sind die Resultate da.

Was die Studie klar aufzeigt: Die Schweizer Bevölkerung begegnet neuen Technologien und einer weiteren Digitalisierung des Alltags eher vorsichtig – selbst wenn damit die eigene Gesundheit oder die Nachhaltigkeit verbessert wird. Selbst junge Menschen reagieren zurückhaltender auf technologische Innovationen, als man annehmen würde – woran liegt das? 

Stephan Sigrist ist Gründer und Leiter der Denkfabrik W.I.R.E., welche die Befragung konzipiert hat. Hier erklärt der Zukunftsexperte die fünf wichtigsten Erkenntnisse.

1. Auch die Jungen sehen technologischen Fortschritt kritisch 

Stephan Sigrist: «Die Menschen in der Schweiz stehen technologischem Fortschritt wesentlich kritischer gegenüber, als oftmals angenommen wird. Auch junge Leute sind überraschend zurückhaltend. Die Diskrepanz ist erstaunlich: Seit vielen Jahren spricht man von Innovation und den endlosen Möglichkeiten der Digitalisierung, und gerade die Jungen, die ihr komplettes Leben anscheinend digital führen und alles digital teilen, können sich nur sehr bedingt vorstellen, mit Avataren zu kommunizieren oder ihren Besitz in die virtuelle Welt zu übertragen, um so ihr Leben zu vereinfachen. In dem Sinn ist die Studie auch ein Gradmesser für das Vertrauen der Gesellschaft in Staat und Wissenschaft, sich auf Neues einzulassen. Und da sind wir tatsächlich nicht so innovativ, wie wir uns gerne sehen würden.»

2. Wir wollen mit echten Menschen kommunizieren

«Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit von künstlicher Intelligenz verändert sich die Beziehung zwischen Mensch und Maschine: Chatbots oder Avatare können uns im Alltag begleiten und unterstützen, ihre Fähigkeit für vertiefte Gespräche ist aber begrenzt. Beim sozialen Austausch sind die Befragten denn auch von allen Bereichen am wenigsten progressiv. Nur sechs Prozent möchten mehr mit Avataren kommunizieren statt mit realen Menschen. Die intuitive Reaktion ist hier: Je weniger Technologie, desto besser. Corona hat die Sehnsucht nach echter Gemeinschaft sicher noch verstärkt. Gleichzeitig gibt es Studien, die etwa zeigen, dass das Wohlbefinden von Demenz-Patienten erheblich gestiegen ist, als sie von Robotern betreut wurden. Denn so konnten sie autonom zuhause wohnen bleiben, gewannen an Freiheit – daher ist es schon wichtig zu erkennen, dass auf dieser kulturellen Ebene Handlungsbedarf da ist.»

 

Der Mensch im Mittelpunkt

Unter dem Ansatz der Human Centric Innovation entwickelt Volvo Cars seit bald einem Jahrhundert Autos, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen – Autos, deren Technologie das Leben einfacher, besser und sicherer macht. Volvo Cars möchte aber nicht nur die Menschen schützen, sondern auch die Welt, in der wir leben. Deshalb steht der Schutz des Planeten im Zentrum der Bemühungen: Bis 2025 will Volvo Cars die CO2-Bilanz seiner Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus um 40 Prozent senken, bis 2030 vollelektrisch und bis 2040 als Unternehmen klimaneutral sein.

Volvo Wasserfall
Volvo

3. Es besteht ein Gap zwischen Individuum und Gesellschaft

«In diversen Bereichen unseres Lebens ist die Akzeptanz von Neuem sehr viel kleiner, als man das aus Innovationsperspektive gerne hätte. Zum Beispiel beim Essen: Gerade mal neun Prozent der Befragten sind bereit, sich von künstlichem Labor-Food statt von natürlichen Lebensmitteln zu ernähren, um die Umwelt zu schonen. Bei den Jungen ist die Offenheit etwas grösser. Aber immer noch erstaunlich klein, wenn man bedenkt, wie präsent der Klimaschutz bei dieser Generation ist. Die Esskultur lässt ich nicht disruptiv von einem Tag auf den andern verändern. Essen nehmen wir in uns auf, es hat Geschmackskomponenten, ist eine sinnliche Erfahrung. Im Angesicht des Klimawandels werden wir aber nicht darum herumkommen, den Konsum von Fleisch und Milchprodukten massiv zu reduzieren. Wir sollten beginnen, Freundschaft zu schliessen mit neuen Technologien, die zum Wohle der Gesellschaft beitragen können – auch wenn wir als Individuum vielleicht noch Mühe damit haben.» 

Future Echo Labor Food

Im Labor hergestelltes Essen. Dem Klima würde es gut tun.

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4. Wir sind durchaus bereit, auf Konsum zu verzichten

«Nur in einem der sechs untersuchten Lebensbereiche zeigt sich die Schweizer Bevölkerung progressiv: 56% der Befragten würden gerne auf neue Technologien wie 3D-Drucker zurückgreifen, um Alltagsgegenstände selber herzustellen. Das ist Sinnbild unserer hoch industrialisierten Konsumgesellschaft, in der Massenprodukte zwar unter dem Deckmantel von Individualität produziert werden, aber eben doch Massenprodukte bleiben. Es ist auch Ausdruck einer Sinnsuche, weil man von vielen Produktketten mittlerweile total entkoppelt ist. Die Erdung, das Bewusstsein dessen, was uns ausmacht, fehlt. Dem tritt der Wunsch nach dem Selbermachen entgegen, ob man nun Tomaten auf dem Balkon anpflanzt oder Hühner in der Stadt hält. Für die Hersteller ist das ein klares Signal, die Konsumenten viel stärker in die Produktion einzubinden. Man spricht vom Ikea-Effekt: Das Gestell, das ich selber zusammengebaut habe, mag ich irgendwie lieber. Und werfe es daher auch nicht so schnell wieder weg, was wiederum zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann.»

5. Oft trifft der Fortschritt einfach nicht die Bedürfnisse der Menschen

«Innovation, die primär auf technische Machbarkeit ausgelegt ist, findet nie eine hohe Akzeptanz. Ein klassisches Beispiel sind die sogenannten Smart Homes, wo der Kühlschrank selber essen bestellt und mir der Spiegel anzeigt, wie glücklich ich bin. Auf einer theoretisch-abstrakten Ebene finden wir das spannend. Aber macht es das Leben wirklich besser? Ich glaube, man hat eine sehr einseitige Vorstellung davon entwickelt, was die wahren Bedürfnisse der Menschen sind und ein Stück weit vergessen, wo sie tatsächlich stehen. Der Grundsatz bei Innovationen sollte immer sein: Der Mensch muss im Mittelpunkt der Lösungen stehen.» 

Stephan Sigrist

Stephan Sigrist ist Gründer und Leiter des Think Thanks W.I.R.E. in Zürich und beschäftigt sich mit Fragen der Zukunftsgestaltung am Schnittpunkt von Individuum, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

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Zur Volvo Art Session

Die Volvo Art Session ist eine Plattform für Innovation, Kunst und Design und wird von Volvo Schweiz einmal jährlich gemeinsam mit dem Veranstalter EQAL Visual Productions durchgeführt. Seit 2017 thematisiert sie das Spannungsfeld zwischen Mensch und neuen Technologien. Mit der Volvo Art Session bringt Volvo seine Pionierrolle im Bereich Innovation und Design zum Ausdruck und sein Bestreben, neue Technologien nur dann einzusetzen, wenn sie unser Leben einfacher, besser und sicherer machen. www.volvoartsession.com 

Volvo Art Session 2021
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Zu W.I.R.E. und der Future Society Association 

W.I.R.E. ist ein interdisziplinärer Think Tank mit einem Fokus auf die strategische Früherkennung relevanter Entwicklungen und deren Übersetzung in langfristige Strategien und Handlungsfelder. Mit der Initiative «Future Society Association» rückt W.I.R.E. die Gesellschaft in den Fokus von Innovation als Grundlage für langfristigen Fortschritt. Die Future Echo Befragung ist ein Konzept der Future Society Association. www.thewire.ch | www.futuresociety.org

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am 18. Oktober 2021 - 11:17 Uhr