1. Home
  2. Body & Health
  3. Girl Talk
  4. 5 Mythen über die Vulva und die Vagina aufgedeckt

Fakt oder Fiktion

5 Mythen über die Vagina – aufgedeckt

Ungefähr 50 Prozent der Weltbevölkerung sind stolze Besitzerin einer Vagina. Der Anteil derjenigen, die ausreichend über sie Bescheid wissen, ist allerdings deutlich geringer. Wir leisten einen Teil zur Besserung und klären über fünf Vagina-Mythen auf.

Artikel teilen

Frau im Bett

Über die Vagina ranken sich jede Menge Mythen und Unwissen – wir bringen Licht ins Dunkel.

Getty Images

Egal ob schüchternes Schulmädchen oder knallharte Geschäftsfrau – stimmt (vermeintlich) etwas mit unsere Vagina nicht, herrscht bei jeder von uns Verunsicherung. Denn was normal ist und was nicht, müssen wir häufig erst zu spüren bekommen, bevor jemand mit uns darüber spricht. Kein Wunder: Ist euch mal aufgefallen, dass selbst im Biobuch damals nur die inneren, unsichtbaren Teile der weiblichen Geschlechtsorgane abgebildet waren? Höchste Zeit, das zu ändern und ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Wir decken fünf Vagina-Mythen auf.

1. Vulva, Vagina, Klitoris – alles eins

Leider gibt es immer noch jede Menge Frauen und Männer, die gar nicht so genau wissen, worüber sie eigentlich sprechen, wenn von der Vagina die Rede ist. Das ist natürlich ziemlich schlecht, um ein Tabu zu brechen, das bis heute besteht. Die Kurzform sieht so aus: Die Vagina ist lediglich der innenliegende «Schlauch», der bei penetrierendem Sex oder bei der Geburt zum Einsatz kommt. Der komplette sichtbare Teil aussen ist die Vulva. Der Teil der Klitoris, den wir sehen, ist eigentlich nur der Kitzler. Das gesamte Organ erstreckt sich im Inneren unseres Körpers bis ins Becken.

2. Reinigung untenrum ist dringend notwendig

Können wir uns auf Hygiene einigen? Die ist selbstredend notwendig – allerdings nicht in der heute typischen Form mit jeder Menge Reinigungsprodukten und -helferchen. Es reicht völlig aus, die Vulva mit etwas warmem Wasser abzuspülen. Unsere Vagina geht noch einen Schritt weiter und erledigt den Job einfach selbst. Gesunde Bakterien sorgen dafür, dass in uns alles im grünen Bereich bleibt. Vorausgesetzt natürlich, wir stören sie nicht dabei und versuchen mit Reinigungsprodukten selbst nachzuhelfen. Die gut gemeinte Unterstützung kann schnell zu Irritationen und bakterieller Vaginose führen. Juckreiz, Hautreizungen und allenfalls sogar Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind keine so sauberen Aussichten, oder?

3. Ausfluss ist ganz normal

Yep. Und zwar nicht nur in einer einzigen Form. Mit unserem Zyklus ändert sich auch die Art des Ausflusses. Direkt nach unserer Periode ist er oft dickflüssig oder sogar bröckelig. Im Laufe des Monats wird er dünner und wässriger, mit dem Eisprung eher etwas gelartig und kurz vor der Periode weisslich und dicker. Alles soweit vollkommen normal und sogar gesund. Wenn trotzdem noch Verunsicherung herrscht, kann ein Zyklustracker helfen, den Überblick zu behalten. Wichtig ist nur: Ungewöhnlich aussehender, juckender oder übel riechender Ausfluss sollte immer mit dem Frauenarzt besprochen werden. 

4. Die Vagina ist weniger empfindlich als ein Penis

Stimmt! Das ist auch der Grund dafür, dass wir den Tampon oder die Menstruationstasse während unserer Periode im besten Fall gar nicht spüren. Dafür ist der sichtbare Teil der Klitoris mit mehr als doppelt so vielen Nervenenden wie der Penis ausgestattet. Das ist ziemlich gut. Allerdings unter keinen Umständen die Bestätigung für den allgemeinen Irrglauben «je fester man rubbelt, desto besser». Nur so als Reminder für die männlichen Leser dieses Artikels. 

5. STI-Tests sind bei Paaren nicht nötig

Egal ob wir gerade unser wildes Liebesleben mit wechselnden Geschlechtspartnern feiern, oder seit Jahren in einer monogamen Beziehung leben: Eine regelmässige Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten ist nicht peinlich, sondern verantwortungsbewusst. Ihr spürt gar nichts? Leider ist das keine Entwarnung. Chlamydien oder Tripper treten häufig ohne Symptome auf – sind aber dennoch ansteckend. Frühzeitig erkannt lassen sich die meisten von ihnen aber problemlos behandeln. Bevor ihr beim Sex also komplett auf Schutz verzichtet, sollte der Check beim Arzt zum Pflichtprogramm gehören. Für euch und euren Partner versteht sich. 

Von Malin Mueller am 15. Juli 2019 - 14:53 Uhr