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«Schweiz aktuell» -Moderationsteam Sabine Dahinden, Oceana Galmarini, Mario Torriani

«Eitelkeit ist bei uns fehl am Platz»

Sabine Dahinden, Oceana Galmarini und Mario Torriani geben sich am Bildschirm bodenständig. Für die SI stürzt sich das «Schweiz aktuell»-Team für einmal in glitzernde Festtagsmode. Und spricht über Vorsätze, Frisuren und Strickpullis.

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Bezugsquellen v.l.n.r. Bild 2023 Ballon Sabine Dahinden: Smokinganzug, Zara. Neckholder-Oberteil mit Smo- kingkragen, Zara. Selbstbindefliege, Zara. Absatzschuhe, Zara. Oceana Galmarini: Pailettenkleid, Boss bei Jelmoli. Strumpfhose, Zara. Pailettens- tiefel, Zara. Halskette, Lola Tong x Vlerë. Mario Torriani: Smoking & Hemd, Boss bei Jelmoli. Smokinghose, Pelikamo. Schuhe, privat. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Das Moderations-trio bleibt «Schweiz aktuell» auch im neuen Jahr treu: «Die Sendung birgt nach wie vor viele Abenteuer.»

Oliver Rust

Fühlst du dich wohl?», fragt Stylistin Camilla Zenoni. Oceana Galmarini (30) schaut stirnrunzelnd in den Spiegel und rückt den dunkelblauen Haarreif zurecht. Dann dreht sie sich breit grinsend um: «Ja – warum nicht? Mal was anderes.» Sabine Dahinden (55) und Mario Torriani (47) nicken zustimmend. Die drei Aushängeschilder der SRF-Sendung «Schweiz aktuell» brennen nicht nur beruflich für News, sondern probieren auch privat gern Neues aus.

Bezugsquellen v.l.n.r. Mario Torriani: Weste & Anzugshose, Boss bei Jelmoli. Rollkragenpullover, COS. Sabine Dahinden: Kleid, Maison Miaki. Strumphose, Zara. Lederhandschuhe, & Other Stories. Ohrringe, Maison Miaki. Maske, privat. Oceana Galmarini: Samtblazer & Samthose, Vanessa Bruno bei Jelmoli. Pailettenbluse, Twinset bei Jelmoli. Haarreif, Maison Miaki. Ohrringe, Lola Tong x Vlerë. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Mario Torriani, Oceana Galmarini und Sabine Dahinden (v. l.) lassen das alte Jahr entspannt ausklingen.

Oliver Rust

Wie ist es, für einmal so ungewohnt glamourös vor der Kamera zu stehen?
Sabine Dahinden: Es ist ja nicht so, dass «Schweiz aktuell» überhaupt keinen Glamour hat. Da gibts alles, vom Kuhstall bis zum Glanz.
Mario Torriani: Aber wenn wir für die Sendung unterwegs sind, tragen wir schon eher Gummistiefel oder Bauhelm. So gekleidet wie hier sieht man uns nie am Bildschirm.

Wie fühlen Sie sich wohler – in Gummistiefeln oder High Heels?
Oceana Galmarini: Definitiv in den Gummistiefeln!
Torriani: High Heels trag ich keine, aber einen Anzug hin und wieder sehr gern.

Wie eitel sind Sie?
Dahinden: Wenn man vor der TV- Kamera steht, gehört es dazu, dass man sich seines Äusseren bewusst ist. Aber gerade wenn wir von unterwegs berichten, sehen wir manchmal recht unvorteilhaft aus, damit muss man leben können.
Torriani: Übertriebene Eitelkeit ist bei «Schweiz aktuell» fehl am Platz. Es gibt so viele Situationen, in denen man in oranger Weste in einer Liveschaltung vor der Kamera steht, und wenn man Pech hat, regnet es noch in Strömen.
Galmarini: In unserem Job zeigt man recht viel Blösse. Wir müssen uns daran gewöhnen, dass wir sind, wer wir sind – mit all unseren Unsicherheiten und Verhasplern. Aber ich finde, Präsenz ist viel wichtiger als Aussehen.

Bezugsquellen v.l.n.r. Bild Sabine Dahinden & Oceana Galmarini Sabine Dahinden: Pailettenblazer, Zara. Seidentop, Comptoir des Coton- niers. Hose, Zara. Ohrringe, Maison Miaki. Oceana Galmarini: Pailettenk- leid, Marella bei Jelmoli. Strumpfhose, Zara. Stiefel, Zara. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Ganz viel Glitzer: Sabine Dahinden (l.) und Oceana Galmarini haben im «Belvoirpark» Zürich Spass an der Veränderung ihres Looks.

Oliver Rust

Vermutlich erhalten Sie mehr Reaktionen auf Äusseres als auf Inhalte, oder?
Dahinden (lacht): Ich sage stets, meine Fernsehgeschichte ist eine Frisurengeschichte. Jedes Mal, wenn ich diese änderte, gab es unzählige Kommentare dazu. Galmarini: Bei mir auch, als ich vor einiger Zeit meine Haare etwas dunkler tönte.
Torriani: Als ich meinen Haarschnitt änderte, gabs keine einzige. Auch sonst gibts bei uns Männern weniger Reaktionen – ich erhielt nur einmal eine Zuschrift wegen einer Kapuze, die offenbar nicht passte.
Galmarini (schmunzelnd): Mich bat kürzlich eine Zuschauerin um ein Foto eines Strickpullis, den ich trug – sie wolle ihn nachstricken. Fast noch mehr Reaktionen als auf Äusserlichkeiten bekomme ich allerdings wegen meines Dialekts. Aus Graubünden – insbesondere von der rätoromanischen Ecke – bekomme ich immer wieder schöne Komplimente. Da geht es Sabine wohl ähnlich.
Dahinden (lacht): Ja, die Urnerinnen und Urner haben Freude an mir.

Werden Sie auf der Strasse oft angesprochen?
Torriani: Sabine immer!
Dahinden: Ja, fast jeden Tag. Das hat sicher auch damit zu tun, dass ich das schon so lange mache.

Gibt es nie Situationen, in denen Sie das stört?
Dahinden: Ich werde lieber angesprochen als angestarrt. Manchmal gibt es halt hinter meinem Rücken Getuschel. Aber wenn mir Leute sagen, dass wir einen guten Job machen, freut mich das immer wieder sehr.
Torriani: Ich habe es noch nie als unangenehm empfunden, angesprochen zu werden. Die meisten verteilen ja Komplimente und sagen, dass ihnen die Sendung gefällt.

Bezugsquellen Bild Sabine Dahinden Sabine Dahinden: Pailettenblazer, Zara. Seidentop, Comptoir des Coton- niers. Hose, Zara. Absatzstiefel, Zara. Clutch, Zara. Cocktailringe und Ohrringe, Maison Miaki. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Sabine Dahinden begann ihre TV-Karriere 1995 bei der Sendung «TAF». «Schweiz aktuell» moderiert sie seit über 20 Jahren.

Oliver Rust

Wagen wir einen Rückblick auf 2023. Ihre Highlights?
Torriani: Wir durften eine Live-Sondersendung am Abend zum Jubiläum des Flughafens Zürich machen. Das war sehr cool.
Galmarini: Für mich warens die Spezialsendungen im Sommer zum Thema «Oberhalb der Baumgrenze». Ein Herzensthema für mich als Engadinerin.

Tiefschläge?
Torriani: Nicht wirklich. Wir fahren halt technisch am Limit bei unseren Liveschaltungen, das ist nicht so wie bei den grossen Kisten wie «SRF bi de Lüt». Wir sind jeweils nur zu dritt mit beschränktem Equipment unterwegs, da geht schon mal das eine oder andere schief. Aber so tragisch ist ein Bildaussetzer hin und wieder ja auch nicht.

Dafür gibts sicher die eine oder andere witzige Anekdote.
Galmarini: Spontan fällt mir da der Tag ein, als herauskam, dass Marco Sieber Raumfahreranwärter der ESA würde. Als all die Namen verkündet wurden, hatten wir erst mal keine Ahnung, welcher von denen nun der Schweizer war. Wir recherchierten in Windeseile und stellten innerhalb kurzer Zeit eine Liveschaltung auf die Beine. Dann rasten wir nach Biel für ein Drei-Minuten-Interview mit seinem damaligen Arbeitgeber – er selbst war in Paris – und fuhren wieder nach Hause. Sozusagen den ganzen Tag Hochspannung für drei Minuten Action.
Dahinden: Ich wurde am Züri Fäscht von einer wichtigen Live-Interviewpartnerin versetzt. Sie tauchte einfach nicht auf. Ich musste innerhalb kürzester Zeit vor Ort Ersatz suchen und mir andere Fragen überlegen. Da hatte ich schon einen kurzen Schweissausbruch. Aber im Nachhinein finde ichs lustig, weil ich dank den Leuten, die spontan mitgemacht haben, den Rank fand.

Bezugsquellen v.l.n.r. Bild Bar Sabine Dahinden: Blazer & Hose, Marella bei Jelmoli. Langarmshirt mit Glitter, Twinset bei Jelmoli. Mules, Stella McCartney. Halskette, privat. Oceana Galmarini: Glitterkleid, Talbot Runhof bei Jelmoli. Strumpfhose, Zara. Pumps mit Schleife, Zara. Mario Torriani: Samtblazer, Pelikamo. Hemd, Boss bei Jelmoli. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

In Feierlaune! Die Festtage verbringen alle drei mit ihrer Familie – und mit Arbeit. Mario: «Das gehört halt zum Job.»

Oliver Rust

Oceana Galmarini, Sie sorgten Anfang Jahr für Furore, als Sie Ihren Lohn offenlegten. Was war Ihre Motivation, das zu tun?
Mir gings nicht darum, diese Zahl zu werten. Ich wollte dazu anregen, entspannt mit dem Thema umzugehen und offen darüber zu reden. Man spricht ständig von Lohngleichheit, aber macht stets so ein Geheimnis um die konkreten Zahlen, das ist doch ein Widerspruch in sich.
 Dahinden: Ich denke, wir verdienen weniger, als die meisten Leute meinen.
Torriani: Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es bei uns keine Star-Löhne für Moderatorinnen und Moderatoren, und das ist auch richtig so.

Wie oft diskutieren Sie aktuelle Themen daheim am Küchentisch?
Torriani: Ehrlich gesagt bewegen mich die Themen, die über die Landesgrenze hinausgehen, momentan mehr. Aber natürlich erzähle ich auch mal von einer spannenden Reportage – nicht, dass sich meine beiden Kinder im Teenageralter dafür interessieren würden. Aber das ist ihr gutes Recht. Dabei ist es nicht so, dass sie sich nicht für News interessieren, sie konsumieren sie halt eher weniger übers TV. Aber sie sind über sehr vieles recht gut informiert. Und wir reden beim Essen auch öfter mal über Politik.

Ihre Eltern sind gehörlos, Oceana Galmarini. Schalten sie den Fernseher ein, wenn Sie am Bildschirm sind?
Mein Mami wohl fast immer. Seit einiger Zeit wird die Sendung ja auch in Gebärdensprache übersetzt, das ist grossartig. 

Bezugsquellen Oceana Galmarini Oceana Calmarini: Jumpsuit, Talbot Runhof bei Jelmoli. Pumps mit Schlei- fe, Zara. Halskette, Lola Tong x Vlerë. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Oceana Galmarini startete bei der rätoromanischen Kindersendung «Minisguard». Zu «Schweiz aktuell» stiess sie 2020.

Oliver Rust

Sie sind auch dreifache Tante. Dürfen Ihnen die Buben Ihres Bruders, Snowboard-Olympiasieger Nevin Galmarini, auch hin und wieder zuschauen?
Der Kleinste ist mit zwei Jahren noch zu jung. Wenn es eine Sendung gibt, die für die fünfjährigen Zwillinge spannend sein könnte, schicke ich Nevin jeweils den Link. Seit ich einmal eine Reportage bei der Feuerwehr machte, bin ich ganz hoch im Kurs bei meinen Neffen (lacht).

Sabine Dahinden, Ihr Mann Thierry Carrel ist Herzchirurg und Gemeinderat. Was wird bei Ihnen so diskutiert?
Wir reden fast jeden Abend sowohl über meinen als auch über seinen Job sowie über Gesundheitspolitik. Ich finde das sehr spannend, da wir uns in sehr unterschiedlichen Welten bewegen.

Bezugsquellen Bild Mario Torriani Mario Torriani: Smoking & Seidenfliege, Pelikamo. Hemd, COS. Styling Camilla Zenoni, H&M Julia Küttel

Mario Torriani moderiert «Schweiz aktuell» seit 2018, zusätzlich ist er auf Radio SRF 3 zu hören. Zuvor moderierte er «Einstein».

Oliver Rust

Wie verbringen Sie die Festtage?
Torriani: Zum Teil mit Arbeiten – wir machen zum Beispiel vier Spezialsendungen zum Thema Entwicklung im Tourismus, und im Radio bin ich ebenfalls zu hören. Galmarini: Weihnachten feiern wir mit der Familie im Engadin. Silvester verbringe ich dieses Jahr im Flugzeug – ich darf den ganzen Januar an der Wärme Ferien machen. Darauf freue ich mich sehr.

Wie halten Sie es mit Neujahrsvorsätzen?
Galmarini: Klassische Vorsätze fasse ich keine, aber ich finde schon, dass Jahresende und -anfang ein guter Moment sind, um innezuhalten und sich zu fragen, wie man die nähere Zukunft gestalten und ob man vielleicht etwas ändern möchte.
Torriani: Vorsätze sind ja eigentlich Verzweiflungstaten, weil man offenbar etwas verbockt hat. Ich starte lieber mit Hoffnungen ins neue Jahr.

Mit welchen?
Torriani: Mit der wohl sehr naiven Hoffnung auf ein etwas ruhigeres Weltgeschehen. All die Konflikte auf der Welt treiben mich momentan sehr um.
Dahinden: Das ist schon so. Angesichts all der Konflikte auf der Welt traut man sich fast nicht, eigene kleine Wünsche zu äussern.

Beenden wir das Gespräch positiv: Worauf freuen Sie sich 2024?
Galmarini: Auf berufliche Veränderungen. Ich werde in einem kleinen Pensum für den «Club» arbeiten und zu einem weiteren kleinen Prozentsatz als Produzentin für «Telesguard» beim RTR. Ich liebe Veränderungen.
Dahinden: «Schweiz aktuell» ist für mich immer noch voller grosser Abenteuer, und ich freue mich auf jedes einzelne davon.

Sabine Dahinden, Mario Torriani & Oceana Galmarini

So feiert das «Schweiz aktuell»-Team Weihnachten

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Für die Schweizer Illustrierte schlüpfen die SRF-Moderator:innen Oceana Galmarini, Mario Torriani und Sabine Dahinden in glitzernde Festtagsmode und erzählen von ihren Weihnachten. Im Video erfahrt ihr, bei wem welches Festmahl auf den Tisch kommt und welche Weihnachts-Unglücke schon passiert sind. Sina Albisetti
Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 30. Dezember 2023 - 12:00 Uhr