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Der ganz normale Wahnsinn

Sorry Kids, Advent mit Teenagern macht mehr Spass

Leuchtende Augen, grosse Vorfreude – was gibt es schöneres als Advent mit Kindern? Advent mit Teenagern, sagt unsere Familienbloggerin. Denn der ist viel entspannter. Mit Ausnahmen.

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advent mit teenagern

Keine selbst gebastelten Adventskalender, keine Geschenkwünsche, die in die Hosen gehen: Advent mit Teenagern ist echt entspannt, findet unsere Familienbloggerin.

Getty Images

Ich liebe den Advent. Genau am 1. Dezember geht es bei mir jeweils los: Kerzenschein, Guetsliduft, Weihnachtsmusik in Endlosschleife, die allgegenwärtige Vorfreude auf Weihnachten. Und was gibt es Schöneres, als diese Vorfreude mit den eigenen Kindern zu teilen? Die strahlenden Augen, die kindliche Ungeduld – wunderbar!

Die Sache mit dem Adventskalender

Nun sind meine Kids keine kleinen Kinder mehr, sondern bereits in der Pubertät. Und Advent mit Teenagern ist ... einfach grossartig! Weil so viel stressfreier als mit kleinen Kindern!

Nur schon die Sache mit dem Adventskalender. Als es auf meine ersten Weihnachten als Mami zuging, bastelte ich in meiner unendlichen Begeisterung (gepaart mit der unendlichen Langeweile des ausklingenden Mutterschaftsurlaubs) für meine Tochter einen Adventskalender mit 24 liebevoll und individuell eingepackten Gschänkli.

«Gut, um zu wissen, dass ich dem Baby jeden Morgen zermantschtes Geschenkpapier aus Mund, Ohren und Nasenlöchern grübeln würde, fehlte mir schlicht die Erfahrung.»

Wow. Was hatte ich eigentlich erwartet? Dass ein vier Monate altes, zahnloses kleines Wesen täglich «danke, Mami» kräht? Gut, um zu wissen, dass ich dem Baby jeden Morgen zermantschtes Geschenkpapier aus Mund, Ohren und Nasenlöchern grübeln würde, fehlte mir schlicht die Erfahrung. Als ich zwei Jahre später 48 Päckli zusammenkleisterte, hätte ich es allerdings besser wissen müssen. Übrigens wollen sie auch heute noch Adventskalender. Aus dem Supermarkt, mit Schoggi drin.

Erstaunliches Timing

Total entspannt ist mittlerweile auch das Dekorieren. Kein Dreikäsehoch, der eine Christbaumkugel für so verlockend hält, dass er herzhaft reinbeisst. Ich muss zugeben, dass ich die letztjährige Aktion meines Sohnes und seines Kumpels, die ganze Wohnung mit Silberspray zu «dekorieren», auch nicht für die beste Idee aller Zeiten hielt, aber immerhin landete bei der keiner in der Notfallstation des Kinderspitals. (A propos Notfall: mein Sohn hatte da ein erstaunliches Timing. Oder gibt es noch jemanden, dessen Kind es schaffte, sich am Silvester-Morgen vor einer gross geplanten Party die Antenne eines ferngesteuerten Autos in den Zeigefinger zu bohren?)

«Sie backen ihre Guetsli jetzt selbst. Allein. Ohne mich. Und räumen hinterher die Küche auf. Ok, ich gebs zu, letzteres ist gelogen.»

Eine weitere Advent-Annehmlichkeit mit grossen Kids: keine Teig- und Schoggischlacht beim Guetslibacken und keine Kinder, die wahlweise mittendrin keinen Bock mehr haben und mehlverschmiert durchs ganze Haus wuseln, oder sich irgendwo den halbverdauten rohen Teig aus der Seele kotzen. Sie backen ihre Guetsli jetzt selbst. Allein. Ohne mich. Und räumen hinterher die Küche auf. Ok, ich gebs zu, letzteres ist gelogen. Ich räume auf. Und das Chaos ist nicht kleiner als damals. Na ja, man kann nicht alles haben.

Kein Geheule unterm Weihnachtsbaum

Und auch die Sache mit den Geschenken ist einiges einfacher geworden. Klar, Gottis, Göttis und Grosseltern finden «Geld!» als Weihnachtswunsch nicht besonders kreativ, ich finds voll okay. Es vermeidet enttäuschtes Geheule unterm Weihnachtsbaum, weil das, was man im November als allerallergrössten Wunsch aller Zeiten durchgegeben hat, an Weihnachten schon nicht mehr gefragt ist. In diesem Sinne: allen einen schönen Advent! 

Mehr von Familien-Bloggerin Sandra C. lest ihr hier.

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 28. November 2019 - 11:49 Uhr