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Der ganz normale Wahnsinn

Mein einziger Vorsatz für 2023: Vertrauen

Da ist er wieder, der Zeitpunkt der guten Vorsätze. Unsere Familienbloggerin nimmt sich nie welche – das bewahrt sie davor, sie einhalten zu müssen. Dieses Jahr ist es anders. Sie nimmt sich einen Vorsatz: mehr Vertrauen.

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Sandra Casalini, bei sich zu Hause in Thalwil, mit ihren Kindern Gian und Joya, am 04.12.2018, Foto Lucian Hunziker

Augen zu und durch! Wird schon irgendwie gehen – mit ein bisschen Vertrauen ins Leben.

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Es ist gerade mal wieder soweit, dass mir alles über den Kopf zu wachsen droht. Wir müssen aus unserer Wohnung und haben noch keine neue gefunden. Ich habe einige Projekte abgeschlossen, was jetzt kommt – vor allem auch finanziell – steht in den Sternen. Kind 1 hadert enorm mit der Schule, will unbedingt dieses Quartal schaffen, aber momentan siehts nicht so super aus. Kind 2 ist zwar auf gutem Weg, hat aber immer noch keinen Lehrvertrag. Dazu kommt der übliche Alltags-Sch…. Wechseljahre, ständige Blutungen, Krach um Pflichten und Freiheiten. Und das schlechte Gewissen, wenn ich mir selbst mal was gönne, sei es finanziell oder Zeit.

Ich schlafe schlecht, ich hadere mit mir selbst, und hab wieder mal das Gefühl, alles falsch zu machen. Dabei ist es ja nicht so, dass es mir an Lebenserfahrung fehlt – und auch nicht an der Erfahrung, dass die Dinge meist schon irgendwie gut kommen. Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf. Ich hab es erlebt, immer und immer wieder. Und war im Nachhinein froh um die geschlossene Türe. Weil die, welche sich auftat, viel besser war.

Es wird eine Lösung geben 

Aber irgendwie scheine ich das grad immer öfter zu vergessen. Deshalb muss ichs mir wohl fürs Neue Jahr wieder vornehmen: mehr Vertrauen haben. Vertrauen in mich selbst. Ich hab zwei Kinder geboren und grossgezogen, ich hab diese immer zu einem guten Teil finanziert, ich habe 18 Jahre lang einen guten Job gemacht, sowohl im Beruf als auch in der Familie, da werd ich doch wohl noch imstande sein, eine Wohnung zu finden.

Vertrauen in meine Kinder. Sie haben die obligatorische Schulpflicht ohne grössere Schäden geschafft, den einen oder anderen Rückschlag verarbeitet, die Trennung ihrer Eltern gemeistert. Was auch immer passiert, es wird eine Lösung geben. Auch wenn diese vielleicht nicht immer ihren Wünschen entspricht, sie werden damit leben können.

Die Sterne stehen gut 

Vertrauen ins Leben. Es ist zwar schon so, dass das Schicksal hin und wieder ein mieser Verräter ist. Immer, wenn man denkt, jetzt hat man mal was überwunden, pissts dir wieder ans Bein. Aber eben nicht nur. Und je mehr man dem Leben vertraut, desto vertrauenswürdiger wird es. Ausserdem darf ich nie aus den Augen verlieren, was ich habe. Und das ist mehr, als der grösste Teil der Menschheit hat.

Ich nehme mir also vor, im nächsten Jahr wieder mehr zu vertrauen. Mir selbst, meinen Kindern, dem Leben. Und den Sternen. Immerhin sagt mir Madame Teissier mir unwiderstehlichen Charme für 2023 voraus. Mal sehen, wie weit der mich bringt.

Von SC am 31. Dezember 2022 - 16:56 Uhr