Sie ist schon ein bisschen wie Dessert, unsere Christa Rigozzi, 36: Die geht immer, die mag jeder und für sie hat jeder immer noch etwas Platz. Das dachte ich mir auch am Montagabend, als ich mir auf SRF1 «Talk am Grill» anschaute. Eingeladen hat Radio-Moderator Adrian Küpfer. Seine Gäste: «Divertimento»-Mann und sein Busenfreund Manu Burkart, 42, die Theaterregisseurin Livia Anne Richard, 50, und eben das Dessert aus dem Tessin.
Mit Aussicht auf den Thunersee plauderte die nette Runde. Wie bei jedem Talk-Format steht und fällt die Qualität des Gesprächs mit dem Moderator. Diese Runde stand. Von Tattoo-Jugendsünden über Umweltschutz bis hin zu Glaubensfragen hatte es Zeit für alles, bis der Regen kam und die Runde auflöste.
Mir geht es wohl wie den meisten Schweizern: Die Rigozzi verleidet mir nicht. Nicht und nie und niemals. Und das, obwohl ich sie doch überall und ständig sehe. Ich weiss nicht, für welches Produkt sie noch nicht von einem Plakat lachte oder in welcher Sendung sie noch nicht sass. Rigozzi ist überall und jederzeit. Und das absolut zurecht. Seitdem sie 2006 zur Miss-Schweiz gekrönt wurde, scheint eine ganze Nation nicht genug von ihr zu kriegen. Ich fand sie früher immer eine etwas erschwinglichere Michelle Hunziker, musste meine Meinung nach all den Jahren aber redigieren. Mir kommt beim besten Willen keine zweite Schweizer TV-Persönlichkeit in den Sinn, die so kompetent und natürlich Charme versprüht, wie sie. Wo die Rigozzi auch aufkreuzt, so dünkt es mich, ist das Gegenüber und der Zuschauer gut gelaunt.
Ich verrate jetzt etwas: Als ich People-Praktikantin war, durfte ich die Rigozzi daheim besuchen, als sie für ein SRF-Format kochen musste. Und obwohl sie unter Zeitdruck stand und das ganze Kamerateam ständig etwas von ihr wollte, war sie unfassbar darum bemüht, mich zu hydrieren. Wasser, Kaffee, Tee... An einem Punkt wollte sie mir etwas kochen. Das hat mir damals als Teenager sehr imponiert. Ich erinnere mich auch daran, dass sie mich mit den Worten «Jetzt hast du aber gar nichts gegessen» verabschiedet hat.
Auch dieser Talk-Runde hat eine Prise Tessin gut getan. Nicht, dass die Stimmung sonst versteift gewesen wäre. Aber weil sich Rigozzi wie ein gelungenes Dessert verhält, sorgte sie für einen raffinierten und süssen Abgang.