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Siljas (Film-)Klappe

Die etwas andere Geschichte vom Weihnachtsmann

In gut zwei Wochen ist Heilig Abend und viele Kinder werden auf den Weihnachtsmann warten. Aber wer ist er genau und wie kam es dazu, dass er Geschenke an Kinder verteilt, wenn man ihm einen Brief schreibt? Diese Geschichte erzählt «Klaus» – die fast wahre Geschichte von Santa Claus.

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Wieso hat der Weihnachtsmann Rentiere vor seinen Schlitten gespannt?

Wieso hat der Weihnachtsmann Rentiere vor seinen Schlitten gespannt?

Unsplash/Norman Tsui

Bald ist es wieder soweit: Der Weihnachtsmann kommt und beschenkt die Kinder auf der ganzen Welt mit Spielsachen. Ihre Wünsche haben die Kleinen dem bärtigen Mann schon vor Wochen per Brief mitgeteilt, den sie an den Nordpol geschickt haben, wo der Weihnachtsmann, oder im englischen Santa Claus, der Legende nach lebt. Es gibt verschiedene Theorien, wie der Mythos um den Weihnachtsmann entstanden ist. Und mit einer befasst sich der Film «Klaus», den ihr auf Netflix sehen könnt. Dieser Legende nach begann alles mit einem Postboten, der keiner sein wollte, einem Dorf mit zwei rivalisierenden Familien und einem Einzelgänger, der einsam und alleine im Wald wohnt.

Jesper, ein verwöhnter reicher Schnösel soll das Handwerk des Briefträgers lernen, so ist es der Wunsch seines Vaters, der ein Postimperium aufgebaut hat. Davon hält Jesper allerdings nicht viel und will seine Tage lieber damit verbringen, Kaffee serviert zu bekommen und das Geld seines Vaters auszugeben. Also greift der Herr Papa zu einer drastischen Erziehungsmassnahme und schickt seinen verwöhnten Bengel in das weit im kalten Norden gelegene Dorf Smeerensburg, in der sich die Gründerfamilien nicht ausstehen können, sich gegenseitig ständig drangsalieren und bekriegen und wo eigentlich niemand wohnen möchte. Nicht umsonst heisst es, Smeerensburg sei das unglücklichste Dorf der Welt.

Jesper muss eben genau dort hinziehen und darf erst wieder nach Hause kommen, wenn er innerhalb eines Jahres 6'000 Briefe bearbeiten konnte. Aber wer verschickt schon Briefe in einem Dorf, in dem sich nicht nur alle hassen, sondern auch praktisch niemand ordentlich lesen, geschweige denn schreiben kann? Jesper sitzt also fest, bist er den mysteriösen und einsilbigen Klaus trifft, einen Eigenbrötler, der im Wald lebt, Holz hackt und Vogelhäuschen baut. 

Als Jesper entdeckt, dass Klaus auch Spielzeug schnitzen kann, verfolgt er einen listigen Plan, wie er es schaffen kann, sein Jahres-Soll zu erfüllen. Womit er nicht rechnete, war, im wohl unwahrscheinlichsten Ort der Welt einen Freund fürs Leben zu finden – und ganz nebenbei auch noch seine grosse Liebe. 

Kein rot-weisser Weihnachtsmann aus der Hollywood-Maschine

Statt den Ursprung des Weihnachtsmannes kitschig an den Nordpol mit den Elfen zu verlegen, sorgt «Klaus» dafür, dass man wieder mehr zu den anderen Wurzeln zurück geht und man sich Richtung Skandinavien orientiert. Im Film taucht ein kleines Mädchen auf, welches der traditionellen Kleidung her von den Sámi kommt, einem indigenen Volk, welches seinen Ursprung in Lappland hat. Die Kleine kann Jespers Sprache nicht und ist fremd in Smeerensburg, weshalb wohl darauf zu schliessen ist, dass Smeerensburg nicht in Finnland, sondern möglicherweise eher im Norden Schwedens oder sogar Norwegens liegen könnte. So genau weiss man es aber nicht. 

Es ist schwer, die Gefühle, die ich mit diesem Film verbinde, in Worte zu fassen. Ich starre auf diese Zeilen und versuche, die richtige Formulierung zu finden, um zu verdeutlichen, wie herzzerreissend und gleichzeitig herzerwärmend «Klaus» ist. Aber ich habe das Gefühl, dass, egal, was ich hier jetzt schreiben würde, dem Film nicht gerecht werden würde, denn er ist ein unbeschreibliches Meisterwerk. Die Animation des Films ist einzigartig und wirkt beinahe wie ein Wintergemälde, welches zum Leben erweckt wurde. Taucht also ein und lasst euch verzaubern auf eurer Reise nach Smeerensburg. 

Von san am 8. Dezember 2023 - 16:59 Uhr