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Siljas (Film-)Klappe

Genie und Wahnsinn liegen so nah beieinander

Verrückt oder genial? Oder beides? Das fragt man sich dieser Tage manchmal bei den reichsten Menschen der Welt wie Elon Musk, Mark Zuckerberg oder Jeff Bezos. Und genau diese Frage könnte man sich auch stellen, wenn es um den Protagonisten in der Serie «Unstable» geht.

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Genie und Wahnsinn – wo liegt die Grenze?

Genie und Wahnsinn – wo liegt die Grenze?

Unsplash/Gaspar Uhas

Es ist ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Manchmal verschwimmt diese Grenze, schaut man sich beispielsweise Elon Musk, Jeff Bezos oder Mark Zuckerberg an. Alle drei sind genial, steinreich und wirken manchmal fast schon etwas grössenwahnsinnig. Vielleicht muss man das aber sein, wenn man ein Milliarden-Imperium aufbauen will. 

In der Serie «Unstable» bringt Protagonist Ellis eben jene Eigenschaften auch mit. Verstärkt wird sein Wahnsinn, oder vielleicht besser ausgedrückt seine Exzentrik, durch den Tod seiner Ehefrau. Als Witwer versucht Ellis nun, sich mit der neuen Lebenssituation zurecht zu finden. Dabei unterstützt wird er von seinem Team in seiner von ihm gegründeten Nachhaltigskeits-Tech-Firma, die mit verschiedenen Mitteln versucht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und etwa Dinge wie Recycling auf eine nächste Stufe zu heben.

Für ihn gibt es nur einen Weg – Seinen Weg

Unsere Real-life-Milliardäre wirken zugegebenermassen, zumindest meiner Meinung nach, schnell mal wie waschechte Bond-Bösewichte. Nicht so Ellis. Ja, er mag ein komischer Kauz sein, narzisstisch veranlagt und wahnsinnig stur. Im Laufe der Serie erkennt man aber, dass Ellis im Grunde ein guter Mensch ist, ein wahrer Philanthrop. Er möchte den Menschen, die ihm am Herzen liegen, wie etwa sein Sohn Jackson, helfen und eigentlich nur das Beste für sie, weiss allerdings mit seinem enorm grossen Ego nicht so recht, wie. Oder besser gesagt: Er glaubt zu wissen, wie er helfen kann und was für andere am Besten ist, braucht allerdings Hilfe darin zu verstehen, dass das, was für ihn funktioniert nicht unbedingt für andere funktioniert und es mehr als nur seine Art zu leben und zu handeln existiert.

Ich hatte mir bei der Serie, in der Rob Lowe an der Seite seines Sohnes John Owen Lowe spielt, etwas anderes vorgestellt. Ich weiss nicht wirklich was, aber auf jeden Fall etwas anderes. Das heisst aber in keinstem Fall, dass ich enttäuscht war über das, was ich zu sehen bekam. Im Gegenteil: Die Serie hat mich so mitgerissen, dass ich fast schon richtig genervt war, als ich die acht Folgen der ersten Staffel durch hatte – was schon nach zwei Tagen der Fall war. 

Ich kann es kaum abwarten, bis auf Netflix die zweite Staffel von «Unstable» erscheint – was allerdings wohl noch eine Weile dauern wird, denn aufgrund des grossen Streiks in Hollywood war auch diese Serie von der ganzen Situation betroffen. Wann es also die nächsten Folgen von «Unstable» geben wird, wie stabil die mentale Gesundheit von Ellis Dragon sich entwickelt und auf welche Plottwists wir uns sonst noch freuen dürfen – darauf müssen wir wohl noch einige Zeit warten.

Von san am 3. November 2023 - 17:13 Uhr