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  4. Streaming-Kolumne: Wie wäre es mit einem lustigen Hasen-Film zu Ostern?

Siljas (Film-)Klappe

Dann hoppeln wir mal ins Oster-Wochenende

Das Oster-Wochenende ist da und ihr wisst nicht, was ihr mit eurem langen Wochenende anfangen wollt? Ich schlage vor, ihr hoppelt schnell mal aufs Sofa und lasst euch von einem kleinen Easter Bunny verzaubern. Allerdings muss ich euch warnen: Euch könnte dabei die Lust auf Jellybeans vergehen…

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Siljas (Film-)Klappe
Paul Seewer, Fotostudio Schweizer Illustrierte

Erinnert ihr euch noch an eure Kindheit? Diese Naivität und der Glaube an Wunderbares und Fantastisches? Die Aufregung, wenn wir am Ostermorgen aufstanden, um uns auf die Suche nach den Geschenken zu machen, die uns der Osterhase brachte? Und uns dabei nie gefragt haben, wieso ein Hase Eier bringt?

Klar, haben wir das, vor allem als Kinder, nie hinterfragt, denn der Glaube geht immerhin schon bis ins Mittelalter zurück, zumindest wenn es um Auferstehung geht. Der Hase galt einst als Symbol der Auferstehung. Naja, mit den rammelnden Hasen ist das vielleicht auch gar nicht so weit hergeholt? Die Fruchtbarkeit der Langohren wurde zudem lange mit dem Frühling verbunden. Und in welcher Jahreszeit ist Ostern? Eben.

Dann wäre da noch die Frage, wo der Osterhase denn über das Jahr hinweg wohnt. Der Weihnachtsmann wohnt am Nordpol, das weiss ja jeder. Aber der Osterhase? Ist doch klar: Auf den Osterinseln! Das macht ja irgendwie auch Sinn – fanden zumindest die Macher des Films «Hop: Osterhase oder Superstar?» und platzierten auf den Osterinseln nicht nur die Heimat, sondern auch das Hauptquartier des Osterhasen und seiner Gehilfen – inklusive Statuen, die allerdings in die falsche Richtung gucken. Wenn das weihnachtliche Pendant Elfen in der Werkstatt hat, braucht der Osterhase schliesslich auch jemandem, der ihm hilft und beispielsweise die Eier bemalt, oder? Am logischsten ist es also, dass die Oster-Elfen Küken sind. Ostern – Osterhase, Eier – Hühner. Macht Sinn. Fun Fact, übrigens: «Hop: Osterhase oder Superstar?» ist der erste und bisher einzige Film der Produktionsfirma Illumination Entertainment, der sowohl live-Action als auch animiert ist. Und ich finde ja, dass sich das Ergebnis wirklich sehen lassen kann. 

Zugegeben, der Film ist intellektuell vielleicht nicht sonderlich anspruchsvoll. Immerhin geht es um einen Osterhasen namens E.B. – kurz für Easter Bunny –, der nicht nur sprechen kann und Jellybeans kackt, sondern sich auf nach Hollywood macht, um als Schlagzeuger durchzustarten, dabei neue Freunde und Verbündete findet, wie beispielsweise den Menschen Fred, gespielt von James Marsden (Yay!) und damit endet, dass … Ah! Keine Sorge, den Schluss des Films verrate ich euch schon nicht. Sonst wäre ja der ganze Sinn dahin, dass ich euch den Film für gute Unterhaltung zum Osterwochenende hin empfehle, oder? Wer jetzt vielleicht denkt, der Film hat aufgrund seiner komödiantischen Natur nichts weiter als billigen Slapstick zu bieten, der irrt allerdings. Zum einen gibt es in der ganzen Story natürlich auch einen Bösewicht, wie es sich gehört, der das Imperium des Osterhasen an sich reissen will und gestoppt werden muss.

Aber andererseits geht es im Film auch darum, erwachsen zu werden, herauszufinden, welche Ziele und Träume man im Leben hat und kein Traum zu gross ist, wenn man nur hart genug dafür arbeitet. Auf dem Weg zum Erfolg schaden gute Freunde an unserer Seite zudem auch nicht, die an uns glauben und uns nicht hängen lassen, selbst wenn es noch so hoffnungslos aussieht. «Hop: Osterhase oder Superstar» ist deshalb nicht nur ein Film für die Lachmuskeln, sondern auch fürs Herz. Ich weiss, ich weiss, das klingt jetzt sehr kitschig, aber ein bisschen davon darf es auch mal sein!

Ja, ich hätte euch auch einen tragischen Film empfehlen können. «Die Passion Christi» zum Beispiel? Der Film mag episch sein und grosses Kino muss natürlich auch mal sein. Aber wenn ich mich in der Regel entscheiden kann, lass ich mich lieber mit lustigen Hasen unterhalten, statt mir das Leid einer Kreuzigung anzusehen. In der Welt geht nun wirklich schon genug Tragisches vor sich, da brauch ich das nicht noch bei einem gemütlichen Filmabend, wenn ich abschalten will.

Wer jetzt Lust bekommen hat, sich am Wochenende also österlich bespassen zu lassen: Netflix hilft weiter. Da könnt ihr den Film bequem streamen und dabei vielleicht sogar einen leckeren Schoggi-Osterhasen schnabulieren. Ausser ihr findet das bei einem Film über einen Osterhasen zu makaber. Aber hey, den Osterhasen gibt es doch gar nicht. Oder?

Von san am 7. April 2023 - 13:43 Uhr