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Siljas (Film-)Klappe

When Barbie meets Harvard

Der neue «Barbie»-Film ist seit Wochen in aller Munde und aus den Medien und Social Media nicht mehr wegzudenken. Doch meiner Meinung nach wurden schon vor 22 Jahren der Grundstein für den Erfolg dieses Films gelegt.

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Reese Witherspoon wird in einer ihrer ikonischsten Rollen zur Studentin Elle Woods.

Reese Witherspoon wird in einer ihrer ikonischsten Rollen zur Studentin Elle Woods.

Instagram/legallyblondemovies

Ja, ich hab «Barbie» endlich gesehen. Ich war einst selbst ein Barbie-Mädchen und hatte eine nicht ganz unbeachtliche Sammlung von Barbie-Puppen, Kleidern, Kens, und vielen weiteren Accessoires. Dank Greta Gerwigs Meisterwerk hat mich das pinke Fieber, wie wohl so viele andere auch, wieder voll erwischt. Einerseits ist der Hype sicher dadurch zu erklären, dass die Besetzung des Films einfach genial ist, aber auch, dass Barbie seit Jahrzehnten die Spielzimmer von Kindern schmückt und deren Fantasie ankurbelt, wenn sie mit den Puppen spielen. Und auch die Thematik des Films trifft den Zeitgeist – um so viel zu sagen, ohne zu spoilern.

Aber was wohl auch einen grossen Teil zum Erfolg beiträgt, ist pure Nostalgie. Denn wohl alle von uns, die mit Barbies gespielt haben, wurden schon durch den ersten Trailer wieder zurück in ihre Kindheit zurückversetzt, in eine Zeit, als das Leben noch einfach und unkompliziert war und wir noch keinerlei Verantwortung hatten – wir waren immerhin noch Kinder.

Blondine im Gerichtssaal

Und da wären wir auch schon beim Thema der Nostalgie, denn Barbie ist nicht die erste Blondine in pink, die den Ton angibt und die Welt zu einem besseren Ort machen will. Vor fast genau 22 Jahren eroberte nämlich eine andere Dame die Herzen des Publikums – und den Respekt eines Gerichtssaals: Elle Woods. «Elle wer?»,  fragen sich jetzt vielleicht manche, aber die, denen der Name nichts sagt, bei den klingelt es sicher, wenn ich den Film «Natürlich blond» oder im Original «Legally Blonde» erwähne? 

Eine Blondine mit einem guten Herzen, die nach Harvard geht. Zunächst ist Elles Plan nur, ihren Ex-Freund zurückzugewinnen, doch sie merkt ziemlich schnell, dass sie mehr ist, als nur ein hübsches Accessoire an der Seite eines reichen Mannes. Wie es so oft passiert, verurteilen die anderen Studentinnen und Studenten die hübsche Blondine aufgrund ihres Aussehens, unterschätzen sie und halten sie sogar für dumm. Doch Elle Woods erkennt, wenn sie hart arbeitet und sich selbst aber treu bleibt, sie die Welt verändern kann. Denn wer sagt, dass man nicht beides haben kann, Schönheit und Grips? 

Embrace your inner Elle Woods

Elle Woods legte meiner Meinung nach also den Grundstein für Barbie – nicht umsonst wird sie als Malibu Barbie im Film bezeichnet –, oder um es so zu sagen: Reese Witherspoons Elle Woods walked, so Margot Robbies Barbie could run! Und wir müssen uns nicht zwischen Aussehen und Verstand oder Liebe und Karriere entscheiden. Wenn wir wollen, können wir alles haben, und wenn wir nicht alles wollen, ist das auch okay. Und denkt dran: Wenn euch jemals wieder jemand unterschätzt, weil ihr ein bisschen zu jung, ein bisschen zu blond, ein bisschen zu fröhlich oder pink seid oder sonst irgendwie nicht der Norm entsprecht – ihr habt immer die Chance, das zu eurem Vorteil zu nutzen und zu beweisen, dass ihr zu so viel mehr fähig seid, als das blosse Auge vermuten lässt! 

Von san am 11. August 2023 - 17:35 Uhr