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Ernährung

Wir brauchen Seelennahrung

Dr. Françoise Wilhelmi de Toledo, ist Fastenärztin mit Weltruf. Wegen gesundheitlicher Probleme in ihrer Jugend beschäftigte sie sich mit Ernährung und Fasten. Sie studierte in Genf Medizin. Seit 1980 war sie mit ihrem Mann Raimund Wilhelmi, Enkel von Otto Buchinger, in der Leitung der Privatkliniken Buchinger Wilhelmi in Überlingen (D) am Bodensee tätig. Sie forscht und publiziert über Langzeitfasten und ist Präsidentin der Maria-Buchinger-Stiftung, die Fastenforschung unterstützt.

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Kolumne Body & health Francoise Wilhelmi de Toledo

Françoise Wilhelmi de Toledo ist Fastenärztin. Sie schreibt über Ernährung – für Körper und Geist.

Mirjam Kluka

Heute sprechen wir über Soulfood, die Nahrungsmittel der Seele. In unseren Fastenkliniken nehmen wir den Gästen vorübergehend eine Hauptquelle der Freude weg: das Essen. Damit die Fastenden emotional im Gleichgewicht bleiben, wird der Zugang zu anderen Nahrungsquellen eröffnet – wie Lesen, Kunst, Musik, Natur, Humor, Dialog, Zusammensein, Meditation, Gebet.

«Die Stimmung der Fastenden, so weit sie gut betreut sind, verbessert sich»

Die Stimmung der Fastenden, so weit sie gut betreut sind, verbessert sich täglich. Das mag überraschend klingen, aber wir beobachten dies seit Jahrzehnten und haben es in mehreren klinischen Studien dokumentiert. Die erste Mahlzeit nach dem Fasten ist zudem ein wahres Genussfeuerwerk für unsere regenerierten Geschmacksknospen. Genauso wichtig ist Soulfood im Alltag – auch wenn man glaubt, nicht genug Zeit dafür zu haben. Ein wichtiges Nahrungsmittel für die Seele ist die Arbeit – wenn sie erfüllend ist, für uns einen Sinn ergibt, unser Potenzial entwickelt und die nötigen Pausen bietet. Soulfood-Quellen sind auch Lesen, Kunst, Kreativität. All das belebt uns geistig, und so werden wir weniger zum Opfer von Süchten.

Engel haben nicht immer Flügel

Gute Beziehungen sind Schutzschilder. Oder auch Engel, an die ich persönlich glaube. Sie haben nicht immer Flügel – sie verkleiden sich als Freundin, als Begegnung oder unerwartete Synchronizität. Sogar eine Krankheit kann die Rolle eines Engels haben – oder alles, was unser Leben durcheinanderbringt und uns wachsen lässt. Gute Begleiter und Seelenfutter sind zudem unsere Lieben, Familie und Freunde. Wir sollten gut auf sie aufpassen.Wir nähren unsere Seele und die von anderen, wenn wir uns ehrenamtlich engagieren, sei es in der Kultur, der humanitären Hilfe, in gemeinnützigen Organisationen oder wenn wir mit unserer Nachbarin oder unserem Nachbarn lachen. Humor schützt die Seele. Die Natur ist permanente Quelle von Nahrung und Inspiration. Tauchen wir so oft wie möglich in ihre unendliche Schönheit ein. Mein Grossvater ging täglich mit seinem besten Freund, Dackel Max, im Wald spazieren. Meditation, Kontemplation und Gebet sind unendliche Quellen der Nahrung für die Seele.

Von Style am 6. Dezember 2023 - 09:00 Uhr