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Bauchschmerzen

Divertikel? Das hilft wirklich!

Sicher ist: Sie sind schmerzhaft. Unklar ist: Wann und mit welcher Methode sollten Divertikel operiert werden? Dr. Daniel Christen weiss, wann man die Darmausstülpungen entfernen sollte und worauf man achten muss.

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Divertikel, Bauchweh

Divertikel können sich entzünden und einen sogenannten Schub auslösen. Blutungen sind eher selten.

Getty Images

«Stellen Sie sich einen Veloschlauch vor, der zu lange in der Sonne lag», sagt Dr. Daniel Christen. «Mit der Zeit bilden sich Blasen. So etwa kann man Divertikel beschreiben.» Der Viszeralchirurg kennt sich mit dem Thema aus. Er sagt, dass es der Aufklärung bedarf. «Es gibt einige Missverständnisse bei der Behandlung dieser Erkrankung.»

Die Folge: Bauchschmerzen

Die häufigste Komplikation bei Divertikeln ist, dass sie sich entzünden. Die Folge: Bauchschmerzen von unterschiedlicher Intensität. «Wichtig ist, dass man während eines sogenannten Schubs bei einem Arzt eine Computertomografie machen lässt. Nur so sieht man, wie stark die Entzündung wirklich ist», sagt Dr. Christen. «Viele meinen, dass nur der erste Schub gefährlich sei. Das stimmt nicht. Auch weitere Schübe können lebensbedrohlich werden.» In vielen Fällen helfen Antibiotika, die Entzündung zu stoppen, die Divertikel bleiben allerdings. Werden sie nicht richtig behandelt, kann es im schlimmsten Fall zu einem Darmdurchbruch oder einem Verschluss kommen. «Eine Operation ist trotzdem nicht immer nötig», sagt der Chirurg.

OP verhindert Rückfälle

Patienten ab 50 Jahren, die schon zwei Schübe hatten, erleiden mit grosser Wahrscheinlichkeit einen dritten. «Ab diesem Zeitpunkt sind weitere Schübe die Regel, und eine Operation ist die beste Möglichkeit, um Rückfälle zu verhindern», erklärt Dr. Christen. Bei einem chirurgischen Eingriff sei eines besonders wichtig: «Es geht nicht darum, alle Divertikel zu entfernen, sondern die richtigen Teile des Darms.» Konkret spricht der Arzt vom letzten Teil des Dickdarms plus vom Übergang in den Mastdarm. Das sei zwar aufwendiger und komplizierter, aber extrem wichtig.

Minimalinvasiv ist besonders schonend

Viszeralchirurg Christen nimmt den Eingriff seit 25 Jahren laparoskopisch vor, also minimalinvasiv. Dazu braucht es vier kleine Schnitte statt eines grossen über den ganzen Bauch. «Diese Methode hat nur Vorteile: Sie ist genau und besonders schonend.»

Von lm am 14. Oktober 2020 - 09:09 Uhr