Wenn der Winter beginnt, ist die erste Erkältung meist nicht weit. Eine triefende Nase, Ohrenschmerzen und ein kratzender Hals sind Vorboten eines Infekts oder einer Grippe. Nicht immer ist dann gleich der Griff zum Medikamentenschrank notwendig. Ausreichend Bettruhe und Hausmittel können erste Symptome lindern und dem Körper helfen, den Infekt zu bekämpfen. Bewährt hat sich hierzulande heisser Tee mit Honig und Hühnersuppe.
In Thailand greifen die Menschen zu einer Tom-Yam-Suppe mit Pilzen, Ingwer, Zwiebeln, Karotten, Paprika und Tofu, die Schotten greifen zu «Hot Toddy» - einem Gemisch aus Whisky, Zitrone, Honig und Gewürzen. Und so hat fast jede Ecke der Welt einen eigenen Geheim-Tipp bei Erkältungen - das sind die besten Rezepte.
Goldene Milch aus Indien
In Indien wird die sogenannte «Goldene Milch» als Hausmittel gegen Atemwegsinfekte eingesetzt. Für die goldene Farbe sorgt das Gewürz Kurkuma, das entzündungshemmend wirkt. Ingwer wirkt antibiotisch, Kardamom ist reich an Antioxidantien und kann Schleim lösen. Zimt lindert Entzündungen und bekämpft Bakterien. Honig ist krampflindernd und antibakteriell.
Für eine Tasse benötigt man: 200 ml Milch, 1 Kardamomkapsel, 1 TL Kurkumapulver oder geriebene Kurkumawurzel, 1 TL Ingwer, 1 Prise Pfeffer, 1 Prise Zimt, 1 TL Honig.
Zubereitung: Die Samen aus der Kardamomkapsel lösen und mit den weiteren Zutaten, bis auf den Honig, unter ständigem Rühren fünf bis zehn Minuten in einem Topf köcheln lassen. In eine Tasse abseihen und Honig unterrühren.
Heisse Seealgen aus Südkorea
Seealgen gelten im asiatischen Raum als echtes «Superfood» - nicht umsonst sind Algen auch hierzulande Inhaltsstoff vieler Nasensprays. In Südkorea nimmt man sie bei Erkältungen in einer heissen Suppe namens «Miyeok Guk» zu sich. Sie liefert dem Körper wichtiges Vitamin C und Jod.
Für zwei Portionen benötigt man: 30 g getrocknete Seealgen (Miyeok), 300 g Rindfleisch, 1 l Wasser, 2 EL Sesamöl, 3 EL Sojasauce.
Zubereitung: Die Seealgen für zehn Minuten in Wasser einlegen, anschliessend trocken tupfen und in kleine Stücke teilen. Das Rindfleisch schneiden und mit Sesamöl etwa fünf Minuten auf mittlerer Hitze in einem Topf anbraten. Die Algen hinzufügen und braten, bis sich ihre Farbe zu einem helleren Grün verändert. Dann Wasser und Sojasauce hinzufügen und die Suppe etwa 30 Minuten bei verschlossenem Topf köcheln lassen.
Fire Cider aus den USA
In den USA greifen viele Menschen zu «Fire Cider», wenn sie erkältet sind. Der scharfe Essigsud besticht durch seine wärmende und schleimlösende Wirkung. Ingwer und Meerrettich heizen von innen ein, Knoblauch, Zwiebel und Kurkuma hemmen Entzündungen. Allerdings ist «Fire Cider» keine schnelle Lösung: Der Sud muss etwa vier Wochen lang ziehen.
Zutaten für einen Liter «Fire Cider»: 600 ml Apfelessig, 100 g frischer Meerrettich, 50 g Ingwer, 1 Zwiebel, 7 Knoblauchzehen, 3 EL Honig, 1 Bio-Zitrone, 1 TL Kurkuma, 1 Prise Pfeffer
Zubereitung: Ingwer, Meerrettich, Zwiebel und Knoblauch schälen und kleinschneiden bzw. raspeln. Alle Zutaten in ein Einmachglas füllen und mit Apfelessig übergiessen. Das Glas fest verschliessen und bei Raumtemperatur an einem dunklen Ort lagern. Der Sud muss etwa vier Wochen ziehen, dabei sollte das Glas regelmässig geschüttelt werden. Anschliessend den Sud durch ein Sieb geben und die Flüssigkeit in eine Flasche füllen. Das «Fire Cider» kann man pur einnehmen oder in Wasser verdünnt trinken - auch zur Vorbeugung von Infekten.
Zwiebel-Honig aus der Dominikanischen Republik
Honig wird fast überall als pflanzliche Alternative zu Hustensaft eingesetzt - schliesslich wirkt er beruhigend und löst Schleim. In der Dominikanischen Republik kombiniert man den süssen Sirup mit der antibakteriell wirkenden Zwiebel.
Für ein Einmachglas benötigt man lediglich eine Zwiebel sowie zwei Esslöffel flüssigen Honig. Die Zwiebeln klein würfeln und in ein Glas geben, den Honig darübergiessen. Das Ganze für mehrere Stunden oder über Nacht ziehen lassen. Dann die entstandene Flüssigkeit abgiessen und auffangen - fertig ist der selbstgemachte Hustensaft.
Schwarzer Rettichsaft aus Ägypten
In Ägypten hat sich Schwarzer Rettichsaft gegen Erkältungssymptome bewährt. Bereits vor über 4.000 Jahren soll der ägyptische Priester Imhotep während des Pyramidenbaus von Sakkara Arbeitern ein Gemisch aus Zwiebeln, Knoblauch und schwarzem Rettich empfohlen haben. Den Rettich ist besonders reich an Vitamin C.
Für etwa 50 ml Hustensaft benötigt man: 1 grossen schwarzen Rettich und 70 ml Honig.
Zubereitung: Den schwarzen Rettich aushöhlen, dabei einen breiten Rand bestehen lassen. Das Fruchtfleisch der Pflanze in kleine Stücke würfeln und mit dem Honig verrühren. Das Gemisch in einem Mörser oder mit einem Kochlöffel verrühren und leicht pressen, dann mehrere Stunden ziehen lassen. Den ausgehöhlten Rettich unten leicht anbohren, das Gemisch hineingeben und das Ganze in ein Glas abtropfen lassen.