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Laser statt Medikamente

Wechseljahre: Es müssen nicht immer Hormone sein

Scheidentrockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder wiederkehrende Scheideninfektionen. Eine Lasertherapie verschafft Linderung. Gynäkologin Barbla E. Hollinger erklärt, wie sie funktioniert.

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Frau graue Haare Vaginal-Laser

Mit der richtigen Therapie kann frau das Leben weiterhin unbeschwert geniessen.

plainpicture/Hero Images

Es ist ein unangenehmes Gefühl, nach einer halben Stunde Fahrt aus dem Auto rennen zu müssen, weil der Harndrang übermässig geworden ist. Genauso wenig komfortabel ist eine trockene Scheide beim Geschlechtsverkehr, sei es nach einer Geburt oder in den Wechseljahren. Auch nach Chemotherapien wird die Vaginalschleimhaut trocken.

Laser statt Hormone
Es gibt Vaginalcremes und Zäpfchen, mit und ohne Hormone. Präparate ohne Hormone können nur vorübergehend zur Verbesserung der Feuchtigkeit der Vaginalwände beitragen. «Auf lange Sicht muss regelmässig mit einem lokalen Östrogen-Präparat nachgeholfen werden, um das Vaginalgewebe feucht und elastisch zu halten», sagt Dr. Barbla E. Hollinger. Mit der vaginalen Lasertherapie steht eine neuartige Behandlung zur Verfügung, die ohne Hormone auskommt, trotzdem wirksam ist und auf Dauer helfen kann.

Gewebe bearbeiten
Das Lasergerät FemiLift CO2 verfügt über ein Handstück, das vaginal eingeführt wird und rundum das Gewebe bearbeiten kann. Die Behandlung erzielt einen tiefen thermischen Effekt und regt den Aufbau von Kollagen in der Vaginalschleimhaut an. Mikroskopisch kleine thermische Kanäle wirken bis tief ins Gewebe unterhalb der Schleimhaut. Bestehende Fasern werden kontrahiert, die Neubildung von Kollagen wird angeregt und das Zielgewebe wirksam verjüngt. Die Lasertherapie erfolgt durch ausgebildete, zertifizierte Ärztinnen.

Schmerzfreie Therapie
«Durchschnittlich sind drei Sitzungen nötig, welche fünfzehn bis zwanzig Minuten dauern», sagt Barbla E. Hollinger. Die Therapie ist praktisch schmerzfrei. Eine Ausfallzeit gibt es nicht. Nach 24 Stunden sind auch Baden, Sport und Geschlechtsverkehr wieder erlaubt. Die Therapie ist keine Pflichtleistung der Krankenkassen. Studien zeigen aber eine hohe Zufriedenheit der Patientinnen ohne kurzfristige Komplikationen. Die Wirkung hält ein bis zwei Jahre an. 

Welche Beschwerden machen sich bei euch in den Wechseljahren bemerkbar?

Von Dr. Samuel Stutz am 19. Oktober 2020 - 16:00 Uhr