Am SI-Stammtisch in der Region Aargau-Solothurn begegnen sich in Olten Prominente und Volk. Bundesrat Guy Parmelin, 62, Sonja Dinner, 59, Präsidentin der DEAR Foundation-Solidarité Suisse, Bestsellerautor Alex Capus, 60, SI-Kolumnist Pedro Lenz, 56, sowie für die Leserschaft Erwachsenenbildnerin Heidi Wehrli, 62, aus Wangen bei Olten und der selbstständige Oltner Architekt Daniel Hammer, 55. SI-Chefredaktor Werner De Schepper hat vor elf Jahren das Restaurant Flügelrad mit seinen Freunden Lenz und Capus eröffnet. Ihn nimmt wunder, weshalb der gelernte Weinbauer Parmelin heute das Weissweinglas nur zum Anstossen braucht.
«Es ist ganz wichtig, dass wir als Vorbilder die Masken dort tragen, wo es verlangt wird»
Guy Parmelin
Guy Parmelin (lacht): Nach den Festtagen trinke ich einen Monat keinen Alkohol. Manchmal beginne ich erst nach dem WEF, manchmal erst im Februar – der hat nur 28 Tage … Wenn ich in dieser Zeit auf ein gutes Glas Wein zum Essen verzichte, verliere ich pro Woche etwa ein Kilogramm – ohne dass ich sonst auf etwas verzichte.
Sonja Dinner: Ich faste oft im Frühling, nicht aus spirituellen oder religiösen Gründen. Aber es ist interessant, was mit dem Körper passiert. Man entwickelt Energie wie sonst nie. In solchen Phasen habe ich oft neue Projekt lanciert oder Firmen gegründet.
Alex Capus: Ich bin katholisch erzogen. Mein Vorteil: Ich kann sündigen und dann beichten. Dann ist alles gut.
Werner De Schepper: Ich faste ganz traditionell: von Aschermittwoch bis Karfreitag kein Alkohol.
Pedro Lenz: Wenn das alle machen würden, hätten wir in der Gastronomie ein Problem (lacht). Ich trinke dann aber auch keinen Alkohol. Und manchmal setze ich noch einen drauf – und verzichte aufs Dessert.
Daniel Hammer: Mir gehts wie Sonja. Wenn ich ein paar Tage keinen Alkohol trinke, habe ich viel mehr Energie. Im Gegensatz dazu spüre ich oft nach nur einem Glas Wein, wie viel Energie der Alkohol absorbiert.
Heidi Wehrli: Ich mag Rotwein – und ich mag auch gutes Essen. Wenn ich etwas übertreibe, muss ich am nächsten Tag länger spazieren gehen.
Kommen wir zur Aktualität. Topbanker wie António Horta-Osório und Pierin Vincenz stehen in den Schlagzeilen – sie irritieren durch ihr entrücktes Verhalten.
Dinner: Darüber bin ich erschüttert – bei Vincenz und bei der Credit Suisse. Mir ist es egal, wo sich die Herren nachts herumtreiben. Aber sie dürfen es nicht zulasten der Arbeitgeber oder der Aktionäre tun. Es geht um die moralische Verantwortung und um die Unterscheidung zwischen professioneller Verpflichtung und persönlichem Vergnügen. Es wäre in diesem Zusammenhang deshalb wichtig, auch die Verwaltungsräte in die Pflicht zu nehmen.
Vincenz ist aber noch nicht verurteilt.
Dinner: Für mich ist das nicht nur eine juristische Frage, sondern auch eine moralische. Manche Topmanager leben tatsächlich in einer Parallelwelt.
Capus: Es ist eine Frage der persönlichen Moral. Ich wickle meine finanziellen Angelegenheiten über die hiesige Baloise Bank Soba ab – und kenne meinen Berater persönlich. Ich will nicht genau wissen, was er in der Nacht tut. Aber ich möchte nicht, dass er sich nach der Arbeit im Rotlichtmilieu rumtreibt. Blicke ich auf besagte Fälle, sehe ich eine Welt ohne moralische Werte und ohne soziale Kontrolle.
Lenz: Den Fall Vincenz muss man auch im grösseren Zusammenhang betrachten. 2008 rettete der Bund die UBS. Damals sagte man: Das ist diese Finanzkaste mit den unmoralischen Finanzjongleuren. Dann kam der nette und bodenständige Bündner Pierin Vincenz. Er befriedigte sozusagen das Verlangen nach dem anständigen Banker – und wurde von den Medien hochgejubelt. So gesehen spiegelt die Wut der Medien auf Vincenz auch die Wut auf sich selber.
Parmelin: Herr Vincenz steht jetzt vor Gericht. Man muss warten, welches Urteil gefällt wird. Aber grundsätzlich sehe ich ein Vertrauensproblem. Viele Leute sind enttäuscht. Topmanager haben automatisch eine Vorbildfunktion – wie auch wir im Bundesrat. Nehmen wir das einfache Beispiel Corona-Massnahmen. Es ist ganz wichtig, dass wir als Vorbilder die Masken dort tragen, wo es verlangt wird. Aber wie schnell passiert ein Fehler, weil man nicht daran denkt. Das ist menschlich.
Dinner: Wir machen alle Fehler. Man soll nicht katholischer sein als der Papst. Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen Unverbindlichkeit und Unanständigkeit. Viele Topmanager in Grosskonzernen verhalten sich unverbindlich und fühlen sich nicht genügend in der Pflicht. Gefragt wäre mehr Unternehmertum. Ein Unternehmer, der das Geschäft dereinst seinen Kindern übergeben wird, verhält sich anders. Herr Bundesrat, müsste man solche Verantwortungslosigkeit nicht gesetzlich bekämpfen?
Parmelin: Das ist ein zweischneidiges Schwert. Sobald es zu Exzessen kommt, rufen die Menschen nach Gesetzen. Sie treffen damit aber auch jene 99 Prozent, die sich an die Regeln halten. Auch Politiker mussten sich schon der Justiz stellen. Gesetze allein können solches Verhalten aber nicht verhindern. Wenn jemand etwas Unkorrektes machen will, findet er wohl stets einen Weg dazu.
Lenz: Ich denke auch nicht, dass man dies mit Gesetzen lösen kann. Nehmen wir Brady Dougan. Er war jahrelang Chef der Credit Suisse und hat weder Deutsch noch Französisch gelernt. Er interessierte sich nur für die Bank, aber nicht für die Schweiz. Das geht nicht. Von jedem Asylsuchenden verlangen wir ja auch, dass er sich integriert.
Capus: Aber die Credit Suisse führt ihre Sitzungen auf Englisch durch …
Lenz: Als ich vor zehn Jahren nach Olten kam, erkundigte ich mich zuerst, wer der Bäcker und wer der Metzger ist. Integration geschieht im Kleinen.
Parmelin (schmunzelt): Für mich ist der Bäcker der Wichtigste. Ernsthaft! Beim Bund ist es klar geregelt: Sie müssen für eine Kaderstelle mindestens zwei Amtssprachen beherrschen. Und eine dritte Landessprache ist erwünscht.
Die Nähe zu Zürich ist ein Vorteil
Die Region Aargau-Solothurn überzeugt mit positiven Wachstumsperspektiven und urbanen Strukturen mitten in der Schweiz.
Der Kanton Aargau weist dank seiner geografischen Lage zwischen den beiden Grosszentren Zürich und Basel ein überdurchschnittlich grosses Einzugsgebiet sowie einen guten Zugang zu wichtiger Infrastruktur auf. Zudem tragen wachstumsstarke Branchen und eine diversifizierte Wirtschaft dazu bei, dass der Kanton über eine relativ hohe langfristige Wettbewerbsfähigkeit verfügt.
Auch auf regionaler Ebene besteht ein grosser Zusammenhang zwischen der Nähe zur Metropolregion Zürich und zu den relativen Wachstumsaussichten. So gehören Baden und Mutschellen zu den landesweit wirtschaftlich stärksten Regionen. Aber auch das an Basel grenzende Fricktal punktet mit seiner Innovationskraft und die Region Aarau-Olten mit ihren urbanen Strukturen. Am wenigsten wettbewerbsfähig zeigt sich der Aargau im kantonalen Vergleich bezüglich Kostenumfeld. Zum einen werden überdurchschnittlich hohe Löhne gezahlt – dies auch aufgrund der starken Wirtschaftsstruktur. Zum anderen liegen die Unternehmenssteuern klar über dem Schweizer Mittelwert. Hier hat die Politik einen Hebel in der Hand, die ohnehin hohe Wettbewerbskraft weiter zu festigen.
Die Ökonomen Katharina Hofer und Claudio Saputelli sind die Autoren des UBS-Wettbewerbsindikators.
Apropos Betrügen und Schummeln: Wie war das eigentlich mit der Abwicklung der Covid-Kredite in der Pandemie? Waren die Antrag stellenden Unternehmer wirklich ehrlich?
Parmelin: Ja, fast alle.
Die Bauern auch? Oder waren die gar nicht betroffen?
Parmelin: Die standen bei den Krediten nicht im Fokus. Sie sind anders ehrlich (alle lachen).
Capus: Das nennt man wohl alternative Ehrlichkeit …
Parmelin: Nein, Spass beiseite. Blickt man in die Bücher und Steuerausweise, sieht man schnell, wenn etwas nicht stimmt. Wenn einer 400'000 Franken Umsatz ausweist – aber Mehrwertsteuern nur für 200'000 Franken bezahlt, stimmt etwas nicht.
Capus: Ich möchte hier aber etwas Positives sagen: Die Pandemie hat gezeigt, dass unser Land sehr gut organisiert ist. Ich betreibe in Olten eine Bar – und die musste während des Lockdowns von einem Tag auf den anderen schliessen. Wir brauchten Unterstützung – und erhielten sie unkompliziert und schnell. So konnten wir die Löhne unseres Personals immer pünktlich zahlen.
Lenz: Mir tun die Jazzmusiker leid, die bei früheren Konzerten das Couvert einfach einsteckten und die Honorare nicht versteuerten. Ich konnte meine Saläre immer ausweisen – und so erhielt ich bei abgesagten Veranstaltungen von der Ausgleichskasse 80 Prozent der entgangenen Einnahmen.
Capus: Bestraft wurden vor allem die Steuerbetrüger. Aber ein Unternehmen müsste doch Reserven haben, um auch bei schlechtem Wirtschaftsgang zwei Jahre überleben zu können.
Dinner: Das waren die «alten» Unternehmerregeln. In der Pandemie verlagerte sich viel zum Online-Business: Hier wurden neue Arbeitsplätze generiert und grössere Gewinne erzielt. Im Gegensatz dazu gabs ein Lädelisterben. Aber wollen wir wirklich alles online bestellen? Ich bestelle aus Prinzip nicht online, sondern gehe in der Stadt einkaufen. Neben den grossen Verschiebungen sehen wir Branchen, die massiv leiden: Schausteller, Fitnesszentren, Gastronomie.
Wehrli: Ich habe erlebt, dass viele ihren Beruf nicht mehr ausüben wollten. Sie hatten zu viel Stress und erhielten zu wenig Anerkennung. Da war oft eine Standortbestimmung gefragt. Die Pandemie war der Auslöser dafür, dass man in der Familie wieder diskutiert. Das hat viel ausgelöst. Die Menschen stellten die Frage, was sie mit ihren letzten 20 Jahren im Arbeitsprozess machen wollten. Viele aus der IT, der Gastronomie, aber auch aus der Pflege wollen sich neu orientieren.
Hammer: Wir in unserem kleinen Architekturbüro waren von der Krise rein ökonomisch kaum betroffen. Wir hatten weniger Gewinn, aber noch nie so viele Aufträge wie 2021. Viele Leute waren mehr zu Hause und wollten plötzlich das Bad oder ihre Küche renovieren. Herr Parmelin, ich habe mich als Bürger immer sehr gut geführt gefühlt. Ich danke Ihnen. Die Schweiz hat die Krise besser gemeistert als andere Länder.
Lenz: Ich kann für mich als Bühnenkünstler sprechen. Ich besass viele Anfragen für digitale Lesungen. Aber das funktioniert bei mir nicht. Im muss die Reaktion des Publikums spüren – ohne Filter und ohne Maske. Ich kann schliesslich mit meiner Frau auch nicht via Bildschirm zärtlich sein. (Alle lachen.)
Parmelin: Kommt dazu, dass Homeoffice auch negative Auswirkungen haben kann, zum Beispiel für die Gastronomie. Am Mittag bleiben viele Restaurants halb leer.
Capus: Wenn ich hier durch die Kleinstadt laufe, sehe ich die Menschen, denen es schon vorher schlecht ging. Sie sind nun noch ärmer dran. Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auf. Herr Parmelin, als ich zum letzten Mal nachgeschaut habe, betrug Ihr Lohn 454'581 Franken. Früher war ein Bundesratslohn der Massstab für ein Topsalär in der Privatwirtschaft. Das sollte wieder so sein.
Dinner: Ich bin mit Capus völlig einverstanden. Es sollte nicht sein, dass Topmanager grenzenlos verdienen, wenn bei der Putzfrau gespart wird.
Capus: Und wenns schlecht geht, rufen Unternehmen nach staatlicher Hilfe.
Dinner: Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich wegen mangelnder Leistung entlassen und noch einen Bonus obendrauf bekommen würde. Ich spreche da zum Beispiel den früheren CS-Chef Tidjane Thiam an. Er hat den Aktienwert des Unternehmens in vier Jahren und sieben Monaten faktisch halbiert – und kassierte fürstliche Boni. Das geht nicht. Ich bin absolut nicht links gestrickt. Aber etwas Anstand oder Rollenverständnis wären angebracht.
Parmelin: Ich kann Ihre Haltung verstehen. Auf Bundesebene haben wir gewisse Löhne plafoniert. In der Privatwirtschaft sind es aber die Aktionäre, die in der Verantwortung stehen. Sonst bräuchte es Gesetzesänderungen. Ich habe mich immer gefragt, weshalb die Hauptaktionäre solche Entwicklungen zulassen.
Gelebte Solidarität
Sonja Dinner über ihre Stiftung DEAR Foundation-Solidarité Suisse.
Frau Dinner, wie helfen Sie?
Die Stiftung DEAR Foundation-Solidarité Suisse ist unsere Antwort auf die Pandemie. Sie wurde im Lockdown-Sommer 2020 gegründet. Im Gegensatz zur bestehenden Schwesterstiftung The DEAR Foundation, die seit 2006 weltweit tätig ist, leistet DEAR Foundation-Solidarité Suisse ausschliesslich in der Schweiz Hilfe.
Wen unterstützen Sie?
Privatpersonen, Einzelunternehmen und KMU, die als Folge der Coronapandemie in wirtschaftliche Not geraten sind. Dabei wird eng mit erfahrenen Vermittlern (z. B. Verbände, etablierte Institutionen und Organisationen mit Erfolgsnachweis) zusammengearbeitet. Wir handeln komplementär zur staatlichen Unterstützung, schliessen Lücken und reichen die Hand zur Selbsthilfe.
Sind Spenden bei Ihnen in guten Händen?
Ja! DEAR Foundation-Solidarité Suisse profitiert von der langjährigen Erfahrung der Schwesterstiftung The DEAR Foundation, welche auch alle administrativen Kosten aus ihrem privaten Vermögen trägt. So kommen Spenden an die DEAR Foundation-Solidarité Suisse zu 100 Prozent bei den Betroffenen an.
Warum brauchen diese unsere Solidarität?
Corona hat die Armut in der Schweiz verstärkt und Existenzen erschüttert. Dort, wo die staatliche Unterstützung aufhört, fangen wir an. Wir setzen uns ein für die Verlierer der Pandemie und helfen bei der Rückkehr in die Normalität.
Unterstützen Sie mit Ihrer Spende nachhaltige Projekte: www.dearsolidaritesuisse.ch
«Manche Topmanager leben tatsächlich in einer Parallelwelt»
Sonja Dinner
Herr Bundesrat, verdienen Sie genug?
Parmelin: Ich kandidierte nicht wegen des Geldes für den Bundesrat. Am 1. Januar 2016 trat ich mein Amt an. Nach 15 Tagen kontrollierte ich mein Bankkonto – und erschrak: Weshalb hatte ich plötzlich so viel Geld? Dann erklärte man mir, dass die Bundesräte jeweils drei Monatslöhne zusammen ausbezahlt kriegen – viermal im Jahr.
Dinner: Eigentlich sind Sie für Ihren Arbeitsaufwand ja unterbezahlt.
Parmelin (lacht): Ich bin ja freiwillig im Bundesrat. Niemand zwingt mich.
Lenz: Müssen wir also nicht Mitleid mit Ihnen haben?
Parmelin: O nein. Überhaupt nicht. Zu Beginn meiner Bundesratszeit sagte ich meiner Frau: Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist: Wir sind nun reich. Die schlechte: Wir bezahlen nun sehr viel Steuern.
Hammer: Herr Parmelin, gibt es in Ihrem Leben eigentlich freie Abende?
Parmelin (lacht): Ja, zum Beispiel heute!
Apropos Europa. Am Wochenende meldeten sich die drei Präsidenten vom ETH-Rat, von Science Industries und der Schweizer Universitäten mit einem Appell an den Bundesrat, weil Schweizer Topforscher nicht mehr internationale europäische Projekte leiten dürfen. Verlieren wir mit dem Ausschluss des EU-Forschungsprogramms Horizon den Anschluss?
Parmelin: Wir haben immer klar betont, dass wir bei Horizon dabei sein wollen. Wir sind für Verhandlungen mit der EU bereit. Dafür braucht es aber zwei. Wenn diese Blockade wirklich bleibt, wird es schwierig. Deshalb führen wir beispielsweise Gespräche mit den USA, Israel oder Grossbritannien, um andere Lösungen und Partner zu finden. Zudem sind seit Oktober Übergangsmassnahmen für die Forschenden bereit. Das alles aber wird Horizon nicht ersetzen, deshalb suchen wir weitere Alternativen.
«Auch einarmer Künstler hat Freude, wenn eretwas spenden kann»
Pedro Lenz
Capus: Was ganz anderes interessiert mich noch – ich hätte für meine Bar gern Ihren Rat für einen schönen Waadtländer Weisswein. Kennen Sie einen Geheimtipp? Parmelin: Kommen Sie nach der Pandemie mit Herrn De Schepper in Bursins vorbei – dann gehen wir Malakoff essen. Das ist eine Spezialität, die – so erzählt man – Schweizer Söldner beim russischen Fort Malakoff auf der Krim gegessen haben. Bei dieser Gelegenheit können wir gern auch Weisswein degustieren.
Hammer: Ich würde mich gern anschliessen …
Wehrli: … und ich wünsche mir, Herr Parmelin, dass Sie in Bern prüfen, wie man die Rentner verstärkt unterstützen könnte. Viele ältere Menschen leben unter dem Existenzminimum und müssen bei ihren Kindern einziehen. Das darf doch eigentlich nicht sein.
Dinner: Wenn ich die Geschäftsabschlüsse von diversen Fonds, zum Beispiel im Bereich Finanz oder Pharma, anschaue, möchte ich zu mehr Solidarität aufrufen. Ich appelliere an alle zu helfen. Viele Menschen, die in einer gesicherten Situation leben, haben realisiert, dass es etwas vom Schönsten ist, mit Menschen, die von der Pandemie hart betroffen sind, zu teilen – umso mehr als die Solidarität für den sozialen Frieden in der Schweiz von grösster Bedeutung ist. Wir wenden uns deshalb an alle Menschen, die ihre Solidarität mit einer Spende nach individuellen Möglichkeiten ausdrücken. So wollen wir in der Schweiz eine Solidaritätsbewegung schaffen, wie sie das Land seit 70 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Lenz: Das ist ein schöner Gedanke. Auch ein armer Künstler hat Freude, wenn er etwas spenden kann.
Parmelin: Ich möchte mich ganz herzlich für die Einladung zu dieser Runde bedanken. Es ist immer hochinteressant, den Direktkontakt mit der Bevölkerung zu pflegen. Wir sitzen in Bern manchmal wie in einem Elfenbeinturm.