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«A Christmas Prince»

Gehts noch schmalziger?

Es gibt gute Filme, es gibt schlechte Filme. Und es gibt «A Christmas Prince». Der steht bei Netflix-Usern vor allem zu Weihnachten hoch im Kurs – wir haben uns das mal angeschaut.

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The Christmas Prince
Netflix

Kitsch, Klischee, Schnee und Weihnachten – alles hübsch verpackt in einer Liebesgeschichte. Das ist die Netflix-Weihnachtsschnulze «A Christmas Prince». Der Film ist süsser als Lebkuchen, Zimtsterne und Zuckerstangen zusammen. Auch wenn ihr euch vor Diabetes fürchtet, gebt dem Film eine Chance. Ich verstehe euch, es ist schwierig. Auch ich musste mit überwinden. Aber ich verspreche euch, man kommt auf seine Kosten. Vor allem, wenn man Royals mag.

Der Film handelt von der Journalistin Amber (Rose McIver), die für eine Riesenstory ins fiktive Aldovia geschickt wird. Das erfundene Winterwunderland hat vor allem einen Pluspunkt: Richard, den Kronprinzen von Aldovia (Ben Lamb). Der sieht, wie könnte es anders sein, extrem gut aus. Und Amber? Die wittert schon bei der Recherche über den Thronfolger und sein skandalöses Badboy-Leben ihre ganz grosse Story.

Soweit so erwartbar

Dann folgt, was folgen muss: Das bürgerliche Mädchen verliebt sich in den Prinzen. Ab dann erinnert «A Christmas Prince» an die Liebesgeschichte von Prinz Harry und seiner Auserwählten. Immerhin war Meghan mal Schauspielerin. Und sie kommt aus den USA. Dass Amber Journalistin und nicht Schauspielerin ist, spielt eigentlich keine Rolle. Sie ist Amerikanerin, die frischen Wind in die verstaubte, stocksteife Royal-Welt bringt. Doch das ist Nebensache. Es geht vielmehr um den Zauber der Geschichte an sich. 

Konkret holt der Netflix-Kitsch den Zuschauer bei einem Wunsch ab, der ein bisschen in uns allen schlummert. Oder wer kann von sich sagen, dass er noch nie gedacht hat: Wie wäre es, Prinz oder Prinzessin zu sein? Und wer ganz zufällig in eine Königsfamilie geboren wurde, der muss sich wohl oder übel einen Royal-Spross schnappen, oder? 

Ein wahr gewordener Teenie-Traum?

«A Christmas Prince» lässt diese Teenie-Träume wahr werden – zumindest für Amber. In einem fiktiven Land, das aussieht, als könnte Santa jederzeit ganz zufällig durchs Bild huschen. Überhaupt sieht in Aldovia alles aus, als hätte man den Buckingham Palace spontan an den Nordpol verlagert. Ich, als Verfechter dieser Kitsch-Schnulze gebe zu, dass das lächerlich aussieht. Zu viel Puderzucker-weiss, zu viele trashige, bunte Lichterketten, zu viele makellos geschmückte Weihnachtsbäume. 

Man kann dem Film einiges vorwerfen. Zu kitschig, zu verträumt – und ja, vielleicht auch, dass das Ende recht absehbar ist. Aber eines kann auch der grösste Weihnachtsmuffel, ja selbst der Grinch höchstpersönlich nicht behaupten: Dass der Film unrealistisch ist. Wir sehen es ja in Grossbritannien. Nehmen wir uns neben Herzogin Meghan ein Beispiel an Catherine Elizabeth Middleton, Tochter eines Flugbegleiters und einer Flugbegleiterin. Heute: Herzogin von Cambridge und Ehefrau von Prinz William. Warum soll Journalistin Amber nicht auch Prinz Richard für sich begeistern können?

Also zieht euch die Kuschelsocken an, backt ein paar Guetzli, setzt Tee oder Glühwein auf – und macht es euch mit «A Christmas Prince» gemütlich. Erwartet keine oscarwürdigen Schauspielleistungen – sondern das, was es ist: eine Weihnachtsschnulze. Und wenn euch das noch nicht reicht, gibt es bei Netflix die Fortsetzungen (Vorsicht, Spoiler): «A Christmas Prince – The Royal Wedding» und «A Christmas Prince – The Royal Baby».

Toni Rajic von Schweizer Illustrierte
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Von Toni Rajic am 23. Dezember 2019 - 08:58 Uhr