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Wenn der Körper plötzlich riecht

Ab wann braucht ein Kind ein Deo?

Die Pubertät steigt einem oft schon früher in die Nase als erwartet. Und plötzlich schweisselt das Kind. Wir haben Tipps zusammengetragen, wie Eltern in diesem Fall am besten reagieren.

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Photo taken in Milan, Italy

Mit der Pubertät stellt sich möglicherweise auch eine gewisse Eitelkeit ein.

Getty Images/EyeEm

Wann beginnt eigentlich die Pubertät? Oft früher als erwartet: zwischen 8 und 13 Jahren bei den Mädchen und zwischen 9 und 14 Jahren bei den Buben. Manche Kinder erleben aber auch schon vor dieser Altersgrenze gewisse Anzeichen körperlicher Veränderung: Akne, Haarwuchs... oder oft als allererstes eine Veränderung des Körpergeruchs.

Wenn Kinder plötzlich schweisseln unter den Armen, bemerkt dies das Umfeld oft vor den Betroffenen selber. Und Eltern tun gut daran, ihr Kind in eine neue Routine für ihre Körperhygiene einzuführen - bevor die Kinder für den Geruch gehänselt werden. Nur, sollte sich ein Neunjähriger tatsächlich schon Deo unter die Arme schmieren?

Das Gespräch als erster Schritt zur Körperhygiene

Laut Dr. Elizabeth Alderman, Leiterin der Abteilung Jungendmedizin und Forschung des Montefiore-Kinderspitals in New York sollten Eltern nicht unbedingt als erstes losrennen, um ein Deo zu kaufen. Sondern erst einmal mit dem Kind eine Art Aufklärungsgespräch führen und es behutsam an die Thematik heranführen. Denn das Kind hat ein Mitspracherecht bezüglich seiner Körperhygiene. Und übernimmt die Verantwortung dafür spätestens ab 13 bis 14 Jahren selber.

Die Fachfrau empfiehlt, das Kind darauf anzusprechen, ob es selbst eine Veränderung wahrnimmt. «Scheint, als würde sich dein Körper verändern, merkst du das? Wie fühlt es sich für dich an?», schlägt die Expertin in der Huffington Post vor. Empfehlenswert sei, von eigenen Erfahrungen zu erzählen. Und die Kinder darüber aufzuklären, welche Massnahmen man selber ergreift, um den Körpergeruch in Griff zu halten - falls es das nicht bereits selber mitgekriegt hat. Wichtig ist, dass das Kind weiss: Was mit dem Körper passiert in der Pubertät ist normal. So geht es allen.

Bei jüngeren Kindern ist kein Deo nötig

Bei jüngeren Pubertierenden und angehenden Teenagern reicht regelmässiges Waschen, um den Schweissgeruch in Schach zu halten. Denn dieser bildet sich meist erst nach einer gewissen Zeit.

Damit das mit dem regelmässigen Wasserkontakt aber im Teenageralter auch funktioniert, lohnt es sich, eine gewisse Routine in Kinderjahren schon einfzuführen. Morgens wird das Gesicht gewaschen, abends die Füsse - zum Beispiel. Wie beim Zähneputzen. Je früher eine Routine etabliert ist, desto weniger schwer fällt es später, sie einzuhalten.

Wie Kinder richtig duschen

Kinder müssen übrigens nicht den gesamten Körper mit Duschgel einseifen. Carola Ilschner vom Deutschen Projekt «Hygiene-Tipps für Kids» erklärt, was nötig ist: «Besonders viele Keime gibt es da, wo Haut auf Haut liegt: Achseln, Damm, Analfalte. Den Wasserstrahl beim Reinigen des Intimbereichs immer von vorne nach hinten richten. Auch die Schweißrinne am Rücken sollte nicht vergessen werden, also der Bereich, wo Sportler typischerweise viel schwitzen. Viele denken beim Duschen nicht an die Füße, auch sie sollten gründlich eingeseift und die Zwischenräume später gut abgetrocknet werden.»

Duschen ist hierbei effizienter als ein Vollbad - weil der Schmutz unter dem fliessenden Wasser direkt davongespült wird.

Diese Kriterien sollte das erste Deo erfüllen

Wer seinem Kind ein Deo anbieten möchte, sollte es in erster Linie selber auswählen lassen. Denn nur, wenn das Kind sich mit dem Duft anfreunden kann, wird es das Deo auch auftragen.

Es lohnt sich, die Inhaltsliste genau zu checken und ein Deo ohne Aluminiumzusätze, Parabene, Silikone oder Alkohol auszuwählen. Auch ein von deiner zu starken Duftnote ist abzuraten.

Besonders hautverträglich ist eine selbstgemachte Deocreme auf Natronbasis, die man unparfumiert oder nach Wunsch verfeinert zubereiten kann. Hier findet ihr ein Rezept.

Von KMY am 28. Dezember 2020 - 07:09 Uhr