Es ist ein Phänomen, das die meisten Eltern kennen: Kaum sollten die Kinder zu Bett gehen, laufen sie zur Höchstform auf. Plötzlich kommen ihnen 1000 Dinge in den Sinn, die unbedingt noch vor dem Schlafen gemacht werden müssen. Geht es darum, den Tag etwas in die Länge zu ziehen, sind Kinder extrem kreativ. Oft führt das zu nervenaufreibenden Diskussionen.
Dieser Machtkampf lässt sich jedoch verhindern. Gemäss der Familienbegleiterin Kristin Gallant und der Kinder-Therapeutin Deena Margolin, die gemeinsam den Instagram-Account «Big little Feelings» führen, hilft der sogenannte «60-Sekunden-Trick». Er soll die Kleinen auf die Schlafenszeit einstimmen und sie vom «Machtkampf-Modus» in den «Zusammenarbeits-Modus» bringen.
Die Methode ist ziemlich simpel. Die beiden Frauen raten: «Lassen Sie Ihr Kind seine Spielsachen zu Bett bringen.» Dieses Bett sollte sich möglichst nicht im Schlafzimmer des Kindes befinden. In einem Karton oder selbst gebastelten Bett kann das Kind dann seine Spielfiguren zur Ruhe legen, ihnen «Gute Nacht» sagen und sie mit einem Waschlappen oder einer Serviette zudecken.
Kontrolle über die Situation behalten
Gemäss den Expertinnen kann dieses Ritual den Kindern den Übergang vom Spielen zum Schlafen erleichtern. Meist sind sie auch müde, wenn sie alle ihre Puppen und Kuscheltiere zu Bett gebracht haben. Zudem wird ihnen vermittelt, dass sie die Kontrolle über die Situation haben. Dies ist generell wichtig, um die Kinder zum Kooperieren zu bringen. So raten Gallant und Margolin etwa auch, den Kindern zu überlassen, welchen Schlafanzug sie anziehen möchten, welches eine Kuscheltier mit ins Bett darf oder welche Geschichte vor dem Schlafen als letzte vorgelesen wird.
Die Followerinnen und Follower von «Big little Feelings» sind vom 60-Sekunden-Trick mehrheitlich begeistert. So schreibt jemand etwa: «Dieser Trick hat gestern Abend einen totalen Nervenzusammenbruch verhindert.» Ein anderer meint: «Wir machen das oft und es funktioniert wirklich!» Die Bezeichnung «60-Sekunden-Trick» ist aber wohl etwas hochgegriffen. Einige Followerinnen und Follower geben nämlich auch zu Bedenken, dass die Methode zusätzliche Zeit erfordere – dafür erspare man sich die Diskussionen.
Sollte das bei euch und euren Kindern nicht der Fall sein, haben wir hier weitere Tipps, wie man Kinder ohne grösseres Drama ins Bett bringt.