1. Home
  2. Family
  3. Alltag
  4. Gefahr für Babys: Eltern sollten das Tourniquet-Syndrom kennen
Gefahr für Babys

Darum sollten Eltern das Tourniquet-Syndrom kennen

Wird ein Baby plötzlich unruhig oder hört es ohne erkenntlichen Grund nicht mehr auf zu weinen, könnte das Tourniquet-Syndrom der Grund sein. Das Phänomen ist noch ziemlich unbekannt, kann für Babys aber sehr gefährlich sein.

Artikel teilen

Gefahr für Babys: Eltern sollten das Tourniquet-Syndrom kennen

Vom Tourniquet-Syndrom spricht man, wenn sich Haare oder dünne Fäden um Zehen oder Finger von Babys wickeln.

Getty Images

Dass Babys weinen, schreien und sich nur schwer beruhigen lassen, ist völlig normal. Häufige Ursachen dafür sind Hunger, Bauchschmerzen oder volle Windeln. Weitere offensichtliche Gründe sind beispielsweise Stürze oder Verbrennungen. Doch es gibt auch eine Ursache, die oft lange unbemerkt bleibt, fürs Baby aber zur Gefahr werden kann: Haare oder feine Fäden, die sich um einen Finger oder Zeh gewickelt haben und diesen fest zuschnüren. Dieses Phänomen wird als Tourniquet-Syndrom oder Stauschlauch-Syndrom bezeichnet. 

Gemäss hallo-eltern.de kann es schmerzhafte Schwellungen verursachen und zu einer Minderdurchblutung führen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zum Absterben des betroffenen Gewebes kommen und als mögliche Komplikation kann eine Blutvergiftung auftreten. In sehr seltenen Fällen sind nicht Finger oder Zehen betroffen, sondern etwa das Ohrläppchen, die Zunge oder die Genitalien. Grundsätzlich ist das Tourniquet-Syndrom eher selten. Trotzdem ist es wichtig, dass Eltern darüber Bescheid wissen und die genannten Körperteile kontrollieren, wenn sich ein Baby ohne erkennbaren Grund nicht beruhigen lässt. 

Symptome und Ursachen

Nebst Schreien und Weinen sind folgende Symptome Alarmzeichen, die aufs Tourniquet-Syndrom hindeuten:

  • Die betroffene Körperstelle ist gerötet und geschwollen
  • An der betroffenen Körperstelle ist eine ringförmige Vertiefung sichtbar
  • Das Baby reagiert empfindlich auch Berührungen am geschwollenen Körperteil

Das Tourniquet-Syndrom wird oft durch Haare der Mutter ausgelöst. Nach der Geburt leiden viele Frauen aufgrund der hormonellen Veränderung an Haarausfall. Diese Haare können beim Stillen, Kuscheln, Wickeln, Baden oder Waschen in die Baby-Söckchen oder Strampler gelangen und sich von dort aus um den Körper der Babys schlingen. Besonders gefährlich sind nasse Haare, da sie sich beim Trocknen zusammenziehen und dadurch eine noch engere Schlinge entstehen kann. 

Folgeschäden ausschliessen

Werden die Einschnürungen rasch erkannt und beseitigt, geht es den Babys bald wieder gut und es ist nicht mit Schäden zu rechnen. Lässt sich das Haar nicht mit Hilfe von Pinzette und Nagelschere entfernen, kann eine Enthaarungscreme dafür sorgen, dass sich das Haar löst. Anschliessend sollte die betroffene Stelle gewaschen und desinfiziert werden. Wurde das Haar oder der Faden eine Weile nicht entdeckt, sollte zur Sicherheit eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt aufgesucht werden, um allfällige Folgeschäden oder eine Blutvergiftung auszuschliessen.

Vorbeugen kann man dem Tourniquet-Syndrom indem man die Baby-Kleidung mit der Innenseite nach aussen wäscht und sie zum Trocknen wieder kehrt und auf Haare kontrolliert. Zudem sollte man immer darauf achten, ob an Textilien, die mit dem Baby in Kontakt kommen, lose Fäden sichtbar sind und diese entfernen.

Von fei vor 15 Stunden