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Nach Fällen in der Kita

Das müssen Eltern über die Affenpocken wissen

Vor wenigen Tagen wurde ein Affenpocken-Fall in einer Berner Kita publik. Eine Betreuungsperson hatte sich mit dem Virus angesteckt. Eltern müssen sich deshalb keine grossen Sorgen machen: Das Risiko einer Übertragung auf Kinder schätzen Experten als gering ein.

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Kinder, Kita

In einer Berner Kita hat sich eine Betreuungsperson mit Affenpocken angesteckt.

Getty Images

In Deutschland wurde letzte Woche eine grössere Kindertagesstätte für zwei Wochen geschlossen, weil sich eine Betreuungsperson mit Affenpocken infiziert hat. Auch in Bern kam es zu einem Affenpocken-Fall in einer Kita. Eine Betreuungsperson hatte sich mit dem Virus angesteckt. Die Kita blieb geöffnet. Das Risiko einer Ansteckung bei Kindern schätzen Experten – sowohl aus Deutschland als auch aus der Schweiz – als gering ein.

Das Affenpockenvirus gilt gemäss dem BAG als «mässig übertragbar». In der Schweiz sei es bisher von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen worden. Generell steckt man sich hauptsächlich über engen Hautkontakt oder über die Schleimhäute (Auge, Nase, Mund, Geschlechtsorgane) mit dem Virus an. Zudem können Affenpocken über den Kontakt mit Bläschen und Hautverletzungen, Atemwegssekreten und grösseren Atemwegströpfchen übertragen werden oder über gebrauchte Bettwäsche und Handtücher. Sexueller Kontakt mit einer betroffenen Person erhöht das Risiko einer Ansteckung. Eine Ansteckung über Aerosole, wie dies etwa beim Coronavirus der Fall ist, ist weniger wahrscheinlich. 

 

Höheres Risiko für Schwangere und Kinder

Krankheitssymptome können gemäss dem BAG bis 21 Tage nach dem Kontakt mit einer infizierten Person auftreten. Zu diesen zählen Hautausschläge oder einzelne Bläschen und Pusteln, geschwollene Lymphknoten, Entzündungen in der Genital- und Analregion, Fieber, Schüttelfrost, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie Erschöpfung. In der Regel verläuft die Krankheit mild. Menschen mit einer Immunschwäche, Schwangere und Kinder scheinen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf zu haben.

Gemäss dem Kinderspital Zürich ist es aufgrund der besonderen Übertragungswegen jedoch sehr unwahrscheinlich, dass sich ein Kind in Europa mit Affenpocken ansteckt. Im Kispi sei in den vergangenen Monaten kein Kind wegen Affenpocken behandelt worden. 

 

Andere Krankheiten wahrscheinlicher

Selbst wenn ein Kind plötzlich an einem Hautausschlag leidet, ist dies kein Grund zur Panik. Es sei dann viel wahrscheinlicher, dass es sich mit Windpocken oder der Hand-Fuss-Mund-Krankheit angesteckt hat. Im Zweifelsfall soll dies aber eine Fachperson untersuchen. Um sich vor einer Ansteckung mit den Affenpocken zu schützen, rät das Kinderspital, sich an die üblichen Hygieneempfehlungen wie etwa gründliches Händewaschen zu halten.

Von fei am 3. September 2022 - 07:09 Uhr