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Trocken werden

Diese Mythen rund ums Trockenwerden sind völliger Quatsch

Das Trockenwerden ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines Kindes – und führt oft zu viel Verunsicherung. Viele Eltern fragen sich, wann der richtige Moment fürs Töpfchentraining ist, wie schnell das Trockenwerden gelingen soll und wie man am besten vorgeht. Hartnäckige Mythen sorgen zusätzlich für Verwirrung. Wir erklären, welche Annahmen völlig falsch sind.

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Keine Windeln mehr: Diese Mythen rund ums Trockenwerden und Töpfchentraining sind völliger Quatsch

Rund ums Trockenwerden von Kindern gibt es viele längst widerlegte Mythen.

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1. Kinder werden automatisch trocken

Ganz von allein gehts leider nicht. Kinder brauchen beim Trockenwerden die Unterstützung der Eltern, die aber keinesfalls in Druck ausarten soll. Eltern sollten vielmehr die Signale der Kinder erkennen und auf sie eingehen. Beispielsweise, in dem sie sagen: «Ich sehe, dass du Pipi machen musst. Komm, wir gehen aufs Töpfchen.» Mit der Zeit wird das Kind dies selbst erkennen und die Motivation entwickeln, nicht mehr in die Windeln zu machen.

2. Mädchen werden schneller trocken als Jungs.

Das ist ein weit verbreiteter Mythos, in dem aber kein Funken Wahrheit steckt. Wie schnell ein Kind lernt, aufs Töpfchen zu gehen, hängt von der individuellen Entwicklung ab und nicht vom Geschlecht.

3. Spätestens mit drei Jahren müssen die Windeln weg

Die meisten Kinder werden tatsächlich zwischen dem dritten und vierten Geburtstag tagsüber trocken. Bei einigen dauert es aber etwas länger und das ist völlig in Ordnung. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Problematisch wird das Einnässen dann, wenn es das Kind belastet.

4. Wer tagsüber trocken ist, bleibt das auch in der Nacht

Nein. Auch wenn es Kinder tagsüber zuverlässig aufs Töpfchen oder die Toilette schaffen, bedeutet das nicht, dass sie in der Nacht trocken bleiben. Es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Entwicklungsschritte, die nicht zwingend zeitgleich stattfinden.

5. Keine Windeln fördern den Gang aufs Töpfchen

Einige Menschen glauben, Kinder müssen erleben, wie sich das Einnässen ohne Windeln anfühlt – also das Gefühl, in nassen Hosen zu stecken. Ziehe man ihnen einfach keine Windeln mehr an, würden sie entsprechend von selbst aufs Töpfchen gehen, um dieses Gefühl zu vermeiden. Das ist nicht korrekt und in der Regel ist es völlig in Ordnung, die Windeln erst dann wegzulassen, wenn das Kind wirklich trocken ist. 

6. Früher wurden Kinder früher trocken

Dieser Mythos wurde bereits von mehreren Studien widerlegt. Auch früher wurden die meisten Kinder zwischen drei und vier Jahren trocken. Einen Einfluss darauf haben weder der Erziehungsstil noch sonstige äussere Faktoren.

7. Kinder entwickeln erst ab zwei bis drei Jahren eine Kontrolle über den Schliessmuskel

Das stimmt nicht. Babys haben bereits ab der Geburt ein Gefühl für ihre Ausscheidungen. Sie können die Signale bloss noch nicht deuten.

8. Belohnungen motivieren

Klar, Kinder mögen Geschenke. Bei Trockenwerden raten Fachleute jedoch davon ab, auf Belohnungen zu setzen. Das Kind kann schliesslich nichts dafür, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Bleibt dann die versprochene Belohnung aus, sorgt das vor allem für Frustration. 

Von fei am 24. Juni 2025 - 18:00 Uhr