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  4. Unnötiger Stress für Mütter: Diese Mythen übers Stillen sind völlig falsch

Unnötiger Stress

Diese Mythen übers Stillen halten sich hartnäckig

Das Thema Stillen sorgt bei frischgebackenen Müttern oft für Verunsicherung. Alle scheinen Experten zu sein und halten sich mit (meist ungefragten) Ratschlägen nicht zurück. Hinzu kommt, dass viele dieser überlieferten Weisheiten gar nicht stimmen. Hier erfahrt ihr, welche Mythen völliger Quatsch sind.

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Mutter, stillen

Mythen übers Stillen können Mütter verunsichern.

Getty Images

1. Stillen klappt ganz von selbst

Leider nein. Nicht alle Frauen können stillen. Und easy ist es sowieso nicht. Stillen muss gelernt werden. Oft benötigt es viel Zeit und Geduld. Zudem müssen Mutter und Kind erstmal ihren Still-Rhythmus finden.

2. Wunde Brustwarzen sind normal

Stillen sollte nicht zu Schmerzen führen. Tut es das doch, müssen diese Schmerzen nicht hingenommen werden, sondern man sollte sich rasch an Experten wenden. Stillberaterinnen, Hebammen oder andere Fachpersonen können möglicherweise dabei helfen – etwa durch eine angepasste Stillposition – die Schmerzen zu verhindern.

3. Muttermilch ist die beste Nahrung fürs Baby

Das stimmt tatsächlich. Trotzdem muss man sich keine Sorgen machen, wenn es mit dem Stillen nicht klappt oder man nicht stillen möchte. Babys nehmen mit der im Handel erhältlichen Pre-Milch alle wichtigen Nährstoffe auf.

4. Grosse Brüste produzieren mehr Milch

Das ist kompletter Unsinn. Die Grösse der Brust hat überhaupt nichts mit der Milchmenge zu tun. Entscheidend ist eher die Menge der Milchdrüse, welche ebenfalls nicht von der Brustgrösse abhängig ist. 

5. Je mehr die Mutter trinkt, desto grösser die Milchmenge

Nein, es ist weder so, dass viel Milch produziert wird, wenn die Mutter viel getrunken hat, noch stimmt der Umkehrschluss, dass wenig Milch produziert wird, wenn wenig getrunken wurde. Auch stillende Frauen können sich getrost nach ihrem eigenen Trinkbedürfnis richten. Die Milchmenge wird nämlich vor allem durch die Häufigkeit und Dauer des Stillens beeinflusst. 

6. Das Baby muss die Brust leer trinken

Eine Brust kann gar nie leer getrunken sein, da während des Stillens Milch nachproduziert wird. 

7. Man darf nur alle zwei oder drei Stunden stillen

Beim Stillen muss kein Mindestabstand eingehalten werden. Zeigt das Baby, dass es gestillt werden möchte, darf man das tun. Häufiges Stillen führt dann auch nicht zu Bauchschmerzen beim Baby, wie oft behauptet wird. 

8. Die Brustwarzen müssen vor dem Stillen gewaschen werden

Das ist absolut nicht nötig. Die Brustwarzen produzieren sogar eine Flüssigkeit, die gut ist fürs Baby, da sie dazu beiträgt, das Immunsystem aufzubauen.

9. Muttermilch ist nach einem Jahr nicht mehr nahrhaft

Stimmt nicht, schliesslich ändert sie ihre Zusammensetzung nach 12 Monaten nicht schlagartig. Zwar sollten Kleinkinder nach und nach Kalorien durch «normale» Nahrung aufnehmen. Die Muttermilch kann aber als gute Ergänzung dienen.

10. Bei einer erneuten Schwangerschaft muss man sofort abstillen

Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund, der gegen das Weiterstillen in der Schwangerschaft spricht. Trotzdem sollte man das Thema mit seiner Frauenärztin besprechen, um komplett auszuschliessen, dass individuelle gesundheitliche Risiken bestehen. Zudem werden die Brustwarzen gerade zu Beginn einer Schwangerschaft sehr empfindlich, weshalb das Stillen als sehr unangenehm empfunden werden kann. 

 

 

 

Von fei am 9. August 2023 - 07:00 Uhr