Abends sind sie ewig lang nicht müde, morgens kommen sie kaum aus den Federn. In der Folge sind sie tagsüber oft gereizt und kommen nicht richtig in die Gänge. Schlafprobleme bei Teenagern sind ein weit verbreitetes Phänomen. So gab etwa in der Studie «JAMESfocus 2020» ein Fünftel der befragten Jugendlichen an, regelmässig schlecht einzuschlafen. 16 Prozent sagten, sie leiden regelmässig an Durchschlafstörungen.
Die Ursachen für die Schlaflosigkeit können vielfältig sein. So gehen die Ersteller der JAMES-Studie etwa auf Zusammenhänge zwischen Schlafproblemen und einer intensiven Mediennutzung ein. Aber auch biologische Faktoren spielen häufig eine Rolle: In der Pubertät verändert sich nämlich die Hormon-Zusammensetzung. Während den Teenager-Jahren schüttet der Körper abends weniger vom Schlafhormon Melatonin aus, als in der Kindheit. Deshalb fühlen sich Jugendliche erst später müde genug, um ins Bett zu gehen. Aufstehen müssen sie aber aufgrund des Schul- oder Arbeitsbeginns trotzdem früh, was zu einem Schlafmangel führen kann.
Diesem können Eltern und Jugendliche mit folgenden Ansätzen entgegenwirken:
- Schlaf-Wach-Rhythmus: Er wird zwar durch die Hormonumstellung verschoben, lässt sich aber durch fixe Strukturen wie regelmässigen Essenszeiten stabilisieren.
- Bewegung: Vor allem Bewegung an der frischen Luft fördert einen erholsamen Schlaf.
- Über die Schlafprobleme sprechen: Womöglich belastet den Teenager etwas, das seine Gedanken kreisen lässt und ihm den Schlaf raubt.
- Blaues Licht reduzieren: Die letzten 30 Minuten vor dem Schlafen sollte das Smartphone weggelegt werden. Am besten wird es auch in der Nacht nicht neben dem Bett platziert oder zumindest der Flugmodus eingeschaltet.
- Raumklima anpassen: In einem Schlafzimmer solle es dunkel, ruhig und eher kühl sein. Gegen trockene Luft helfen ein Luftbefeuchter oder feuchte Tücher, die über die Heizung gehängt werden.
- Gute-Nacht-Tees und warme Bäder: Sie dienen der Entspannung.
Hilfe von Fachpersonen
Treten die Schlafprobleme trotz dieser Massnahmen dreimal oder häufiger pro Woche und über eine längere Zeit als einen Monat auf, ist es ratsam, Hilfe von einer Fachperson zu suchen. Werden körperliche Symptome wie Atemaussetzer, lautes Schnarchen oder unruhige Beine wahrgenommen, sollte man nicht länger zuwarten, sondern umgehend eine Ärztin oder ein Arzt kontaktieren.