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Baby da, Fettnäpfchen auch!

Diese Regeln gelten für Neugeborenen-Besuche

Neugeborene Babys sind ein Wunder, das alle bestaunen möchten. Doch bevor ihr einem frisch gebackenen Elternpaar einen Besuch abstattet, nehmt euch unsere Tipps fürs Kennenlernen mit einem Neugeborenen zu Herzen.

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So ein kleines Neugeborenes ist ein riesengrosses Wunder der Natur.

imago images/Cavan Images

Wenn ein neuer Mensch auf die Welt kommt, dann werden nicht nur seine Eltern Mama und Papa, sondern auch deren Mütter und Väter Grosseltern, deren Geschwister Onkel und Tanten und deren Freunde eventuell Götti und Gotti. Alle Welt freut sich und möchte den neuen Erdenbürger kennenlernen, bestaunen, willkommen heissen und beschenken.

Der Trubel, der um so ein Neugeborenes entsteht, kann Mütter nach der körperlich und psychisch anstrengendenden Geburt ganz schön belasten, Väter überfordern oder zum Aussenseiter machen, und dem Neugeborenen ein paar stressige erste Tage bescheren. Es sei denn, das Umfeld kennt die bislang ungeschriebenen, aber jetzt hier festgehaltenen fünf Regeln des Neugeborenen-Besuchs.

1. Keine Überraschung

Eigentlich kann man davon ausgehen, dass es zum gesunden Menschenverstand gehört, einen Besuch im Spital oder später Zuhause anzukündigen. Neue Mamas und Papas haben viel zu tun und bewegen sich in einer kleinen Baby-Bubble. Auch sie wollen in den ersten Tagen und Wochen mit ihrem Baby das Familienmitglied kennenlernen, eine Bindung aufbauen, die Stunden geniessen oder herausfinden, wie sie den Alltag hinkriegen. Dennoch passiert es immer wieder, dass Angehörige oder Freunde als Überraschungsgäste im Spitalzimmer oder vor der Haustür stehen, weil sie doch nur was Kleines vorbeibringen oder rasch das Baby gucken wollen.

Regel Nummer 1 beim Neugeborenen-Besuch lautet: Tut das nicht! Wer das Baby und seine Eltern besuchen möchte, fragt am besten nach, ob und zu welchem Zeitpunkt ein Besuch möglich wäre und akzeptiert, falls die Eltern dafür etwas länger brauchen. Oder, falls die Eltern aktuell gar keinen Besuch möchten. Sie entscheiden. Und: das Baby läuft ja nicht davon. Zumindest nicht sofort.

2. 20 Sekunden – grosse Wirkung

Forscher an der amerikanischen Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health haben herausgefunden, dass im ländlichen Nepal die Gefahr das Sterberisiko von Kindern um 44 Prozent sank, nachdem Geburtshelferinnen und Mütter sich die Hände wuschen vor und nach der Geburt, sowie, bevor sie das Neugeborene auf den Arm nahmen. Es ist deswegen als Besucher im Spital aber auch später während des Wochenbetts absolut empfehlenswert, die Hände 20 Sekunden lang mit Seife zu waschen. «Diese Art von Hygiene ist die sicherste und einfachste Methode um zu verhindern, dass sich Krankheiten ausbreiten oder sich Ihr Säugling mit einer Infektion ansteckt. Das Immunsystem von Neugeborenen muss sich erst noch entwickeln, daher haben sie nur die Abwehrstoffe gegen Viren und Bakterien, die sie im Mutterleib bekommen haben», sagt der deutsche Kinder- und Jugendfacharzt Dr. Hans-Ulrich Neumann.

Selbst wenn ihr eure Hände so richtig, richtig sauber gewaschen habt, steckt dem Kind nicht den Finger in den Mund (wir erwähnen das an dieser Stelle, weil es offenbar schon vorgekommen ist). Auch Küssen solltet ihr das Baby nicht, ohne die Eltern zu fragen. So können sich schnell unnötigerweise Viren und Bakterien übertragen. Und ganz bestimmt wird das Baby von seinen Eltern genügend Müntschis erhalten. Das ist nicht die Aufgabe von Besuchern.

3. Gar nicht dufte!

Wer ein Neugeborenes besucht, lässt Parfum, Aftershave oder was sonst noch stark riechen könnte weg. Warum? Weil erstens starke Gerüche das Neugeborene reizen könnten und zweitens kein Elternteil der Welt sich wünscht, dass das Kind anders riecht, nur weil jemand es auf dem Arm gehalten hat. Raucher sollten ausserdem nicht kurz vor dem Besuch zur Zigarette greifen. In der Kleidung haftender Rauch kann vom Neugeborenen eingeatmet werden.

4. Baby halten oder nicht?

Apropos: Darf man das Baby beim ersten Besuch auf den Arm nehmen? Ja natürlich, wenn die Mutter oder der Vater des Kindes damit einverstanden sind. Was man allerdings nie tun sollte:

  1. Das Baby von sich aus einem Elternteil aus dem Arm nehmen
  2. Das Baby von sich aus aus dem Bettchen nehmen
  3. Das Baby von sich aus an jemanden weiterreichen
  4. Das Baby zu beruhigen versuchen, während die frisch gebackenen Eltern dabei zusehen müssen. Beginnt ein Neugeborenes zu weinen, gebt es der Mutter oder dem Vater zurück, damit sie sich kümmern können

5. Umsichtig schenken

Wenn ein Baby auf die Welt kommt, haben seine Eltern meist alle Anschaffungen schon getätigt, die nötig sind. Was also schenkt man dem Kind? Bei Kleidung ist es schwierig, den Geschmack der Eltern zu treffen. Bei Spielzeug läuft man Gefahr, dass es doppelt und dreifach vorhanden ist. Verbrauchsware wie Nuschis oder Windeln machen Sinn – aber noch besser ist es, einen Gutschein zu schenken, so dass die Eltern selber nach ihren Vorlieben auswählen dürfen.

Auch immer toll: Wenn man beim Schenken nicht nur ans Kind denkt, sondern auch an dessen Eltern. Ein Papa geht nach der Geburt meist sowieso etwas unter – es tut ihm sicher gut, wenn auch er in seiner Rolle gefeiert wird. Einer Mutter darf man nach der Geburt ruhig etwas schenken, das zur Erholung beiträgt. Wie wärs mit einem feinen Multivitaminsaft, einem schönen Buch oder einem Gutschein für Unterstützung, wo auch immer sie nötig ist.

Von KMY am 28. September 2022 - 07:09 Uhr