Ein Chip, der so scharf gewürzt ist, dass man ihn nur mit Handschuhen anfassen sollte – das ist der schärfste Chip der Welt. Ihn zu essen, ist eine Mutprobe, die über den Sommer unter dem Namen «Hot Chip Challenge» in den Sozialen Medien viral ging.
Die Hot-Chip-Challenge birgt Risiken
Im Rahmen der Challenge, werden TikTok- und Instagram-UserInnen aufgefordert, einen Tortilla-Chip aus Mais zu essen, der stark mit Capsaicin gewürzt ist, verzehrt. Capsaicin ist der Inhaltsstoff der Chilischote, der für Schärfe sorgt. Den Konsum des Chips soll man in einem Video festhalten und auf Social Media teilen. Dies, um die Teilnahme an der Challenge zu beweisen.
Jedoch sorgte die Challenge in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen und sogar vereinzelt zu ärztlichen Noteinsätzen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung BfR sah sich deswegen gezwungen, auf die Risiken hinzuweisen, die der Verzehr von extrem scharfen Speisen speziell für Kinder und Jugendliche hat.
So heftig kann Chili die Gesundheit angreifen
In einer öffentlichen Stellungnahme weisst das BfR darauf hin, dass die Schärfe der Chilischote eigentlich dafür vorgesehen ist, sie vor Frassfeinden zu schützen. Für Menschen gehört scharf gewürztes Essen zum kulinarischen Genuss. In Massen normalerweise kein Problem, im Gegenteil. Verschiedene Studien attestieren scharfem Essen eine lebensverlängernde und glücklichmachende Wirkung. Jedoch gilt hier: Die Menge macht das Gift. Bei übermässig mit Capsaicin gewürzten Lebensmitteln oder grossen Konsummengen ist Vorsicht geboten. «In diesem Fall sind schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen möglich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können.»
Zu den unerwünschten Nebenwirkungen von Chilikonsum gehören Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen oder Bluthochdruck. Diese Symptome können mitunter lebensbedrohlich sein. «Besonders empfindlich reagieren Kinder auf scharfe Chili-Produkte», heisst es weiter in der Mitteilung. Die Aufnahme von Chilizubereitungen kann bei kleinen Kindern zu Vergiftungen führen.
Scharfe Lebensmittel kindersicher aufbewahren
Zu einem vorsichtigen Umgang mit Capsaicin gehört nicht nur ein mässiger Konsum, sondern auch, dass man es im Familienhaushalt sicher wegräumt. «Aufgrund der vorliegenden Daten empfiehlt das BfR, Chili- und andere Würzsaucen mit Gehalten von über 100 mg Capsaicin je Kilogramm Lebensmittel entsprechend zu kennzeichnen und die Verpackungen mit kindersicheren Verschlüssen zu versehen», heisst es in einer Kommunikation des BfR.
Ähnlich wie man das auch mit Putzmitteln oder Medikamenten macht, sollte man diese Produkte nicht zwischen den normalen Alltagsgegenständen aufbewahren. «Im eigenen Haushalt sollten scharfe Chilisaucen so aufbewahrt werden, dass sie für kleine Kinder unerreichbar sind», so die Empfehlung des BfR.