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  4. Mit den Grosis unter einem Dach: Tipps für ein friedliches Zusammenleben im Mehrgenerationenhaushalt

Mit den Grosis unter einem Dach

So klappts mit dem Mehrgenerationenhaushalt

Mehr Nähe, mehr Spontanität, mehr Betreuungspersonen für die Kinder – aber eben auch: mehr Nervpotenzial. Mit Kind und Kegel und Opa und Oma unter einem Dach zu leben, bringt viele Vorteile sowie einige Herausforderungen. Wie das Leben in einer Hausgemeinschaft klappen kann.

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Familienfoto mit drei Generationen im Garten

Fröhliche Familienbande: Wenn alle offen dafür sind, bietet ein Mehrgenerationenhaushalt für alle viele Vorteile. 

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Die Reaktionen auf den Umzug der Mutter meines Mannes in unser Haus sprechen Bände. Die einen finden: «Wow, toll, Kinderhütedienst unterm eigenen Dach!», die anderen rufen: «Die Schwiegermutter im Haus – du hast Humor …!» Und auch wenn es natürlich tatsächlich die eine oder andere Herausforderung zu meistern gibt – wer vor allem vom Zusammenleben mehrerer Generationen profitiert, sind die Kinder.

Ganz im Sinne von Remo Largo

Denn Kinder brauchen die Gemeinschaft für ihre Entwicklung, brauchen Inspiration von anderen Kindern und weiteren Erwachsenen, an denen sie sich orientieren können und die ihnen als Vorbilder dienen. Das sagte der verstorbene Schweizer Kinderarzt und Autor Remo Largo, und diesem Anliegen widmete er ein Buch, in dem er sich gegen das Konzept der Kleinfamilie ausspricht: «Zusammen leben».

Die Idee des Mehrgenerationenhauses ist also ganz offiziell: gut. 

Nachfolgend ein paar Tipps, damit auch das Zusammenleben gut wird.

  • Das Vorhaben vor dem Zusammenziehen gründlich besprechen: Dann ist es nämlich einfacher, seine Wünsche und Vorstellungen einzubringen, als diese nachher als «Korrekturen» einzufordern. Besprechen solltet ihr die Erwartungen und Gewohnheiten der einzelnen Mitbewohnerinnen und -bewohner, die Raumaufteilung, einen allfälligen gemeinsamen Wochenplan (zum Beispiel für gesellige Mahlzeiten, etc.). Und dann am besten schon mal einen Termin für eine Feedbackrunde abmachen.
     
  • Rückzugsorte einplanen: Opa und Baby brauchen mehr und andere Ruhezeiten als die Primarschülerin oder der Teenie. Wie bei so vielen Themen darf man bezüglich Privatsphäre nicht von sich selbst auf andere schliessen. Falls bei euch nicht genug Platz für separate Räume vorhanden ist, könntet ihr auch ein Zimmer festlegen, das zu bestimmten Zeiten als Ruhezone dient.
Grosseltern mit Enkelkindern im Garten

Für beide Seiten bereichernd: Grosseltern arbeiten mit ihren Enkelkindern im Garten.

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  • Sich immer ankündigen: Wenn wir schon beim Thema Privatsphäre sind: Klingelt, klopft, hupt – aber platzt nie unangekündigt in die Räume eurer Mitbewohnerinnen und Mitbewohner.
     
  • Aufgaben klar verteilen: Nur wenn jede und jeder weiss, was er oder sie wann zu tun hat, kann der Alltag im Mehrgenerationenhaus harmonisch ablaufen. Ein Wochenplan, in dem Aufgaben wie kochen, Kinder betreuen, putzen, entsorgen, Wäsche machen oder Rasen mähen aufgeführt sind, ist dabei unverzichtbar. Oder die Abmachung, dass manche von euch solche Aufgaben lieber für sich selbst erledigen.
     
  • Familienrat einplanen: Am besten von Anfang an (also bereits bei der Planung des Zusammenzugs, siehe Punkt eins). Dann müsst ihr nicht erst eine Sitzung einberufen, wenn sich bereits Ärger angestaut hat.
     

Die Idee des Mehrgenerationenhaushalts findet übrigens auch bei den Stars Anklang: Model Chrissy Teigen etwa lebt mit Mann, Mama und Kindern unter ihrem Villendach in Beverly Hills, und auch Bode Miller wohnt in einer Hausgemeinschaft: Während der Covid-Pandemie zog seine Familie mit der Familie seiner Schwägerin zusammen.

Von am 5. Mai 2023 - 07:00 Uhr