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20. Todestag der Kinderbuchautorin

Mit diesen 27 Sätzen inspiriert uns Astrid Lindgren heute noch

Vor 20. Jahren starb Astrid Lindgren, die wohl beliebteste Kinderbuchautorin aller Zeiten, im Alter von 94 Jahren. Ihr Erbe aber lebt weiter.

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(GERMANY OUT) Astrid Lindgren  (*14.11.1907-28.01.2002+), Schriftstellerin, Kinderbuchautorin, Schweden, - mit ihren Büchern `Die Kinder aus, Bullerbü' (erschienen 1946, deutsch 1954), und `Pippi Langstrumpf' (erschienen 1945,, deutsch 1949), - 1972   (Photo by Binder/ullstein bild via Getty Images)

Die schwedische Schriftstellerin Astrid Lindgren ist auch 20 Jahre nach ihrem Tod mit ihren Büchern in Kinderzimmern auf der ganzen Welt präsent.

ullstein bild via Getty Images

Was wäre eine Kindheit, hätte es Astrid Lindgren nie gegeben. Ihre Kinderbücher und Romanfiguren von Pippi Langstrumpf über die Bullerbü-Kinder bis hin zum frechen Michel sind einfach magisch und verzaubern Gross wie Klein. Auch, weil sie voller weiser kleiner Gedanken stecken, sind sie heute noch in vielen Kinderzimmern unverzichtbar. «Warte nicht darauf, dass die Menschen dich anlächeln... Zeige ihnen wie es geht!», sagt etwa Pippi.

Auch die Stars lesen ihren Kindern aus Astrid Lindgrens Kinderbüchern vor. Sogar Kronprinzessin Victoria von Schweden hat sich als Fan der Königin der Kinderliteratur geoutet.

 

STOCKHOLM, SWEDEN - OCTOBER 08: Crown Princess Victoria of Sweden participates in a ribbon cutting ceremony with child Maija Sinisalo during an inauguration ceremony for a sculpture of Swedish childrens book author Astrid Lindgren at the Astrid Lindgren Childrens Hospital on October 8, 2020 in Stockholm, Sweden. (Photo by Michael Campanella/Getty Images)

Victoria von Schweden weiht 2020 in Stockholm eine Statue von Astrid Lindgren ein.

Getty Images

Allerdings hat Astrid Lindgren nicht nur ihre Romanfiguren bedeutsame Sätze sagen lassen, sondern auch selbst immer wieder in Interviews und Reden Stellung bezogen zu Themen, die ihr wichtig waren. Dazu gehörte neben Kindern und Erziehung auch gesellschaftliche Erwartungen und der Tierschutz. Diese 27 Sätze von Astrid Lindgren werden niemals unwahr oder alt.

Über Erziehung

«Gebt euren Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe – dann kommt der gesunde Menschenverstand von selbst.»

Über Zärtlichkeit (oder über Gewalt – wie man will)

«Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber man kann vieles aus ihnen herausstreicheln.»

Über die Zukunft

«Wie die Welt von morgen aussehen wird, hängt in grossem Masse von der Einbildungskraft jener ab, die gerade jetzt lesen lernen.»

Über die wirklich wichtigen Dinge

«Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.»

Übers Lesen

«Kinder erschaffen Wunder, wenn sie lesen. Darum brauchen Kinder Bücher.»

Über ihre Motivation

«Wenn ich auch nur eine einzige düstere Kindheit erhellen konnte, bin ich zufrieden.»

Über Potenzial

«Alles Grossartige, was jemals auf dieser Welt passiert ist, geschah zuallererst in jemandes Vorstellungskraft.»

Über Bildschirme

«Das Wichtigste ist, dass Kinder Bücher lesen, dass ein Kind mit seinem Buch allein sein kann. Dagegen sind Film, Fernsehen und Video eine oberflächliche Erscheinung.»

Über den Wert von Büchern

«Eine Kindheit ohne Bücher – das wäre keine Kindheit. Dann wäre man von einem verzauberten Ort ausgeschlossen, an dem man die seltenste Art von Freude finden kann.»

Astrid Lindgren (Schriftstellerin) 03/88 - Astrid Lindgren im März 1988 Frau Schwedin Schweden Autorin Kinderbücher Buch Bücher Pippi Langstrumpf Literatur Arme verschränkt Kopf ernst Uhr Armbanduhr kurzhaarig Querformat quer Porträt sw

Hinter den fröhlichen Kinder-Geschichten steckt ein ernster Mensch. In ihrem Kriegstagebuch, das sie während des 2. Weltkriegs führte, hielt die Autorin auch düstere Gedanken fest. «Die Menschheit hat den Verstand verloren.»

imago images / teutopress
Über den Tod

«Der Tod und die Liebe gehören zu den grossen Dingen im Leben eines Menschen, das ist für jedes Alter interessant. Man soll Kindern keine Angst machen, aber sie müssen genauso wie Erwachsene von Kunst ergriffen werden.»

Über schwierige Themen in ihren Büchern

«Ich finde, man sollte Kindern solche Dinge nicht vorenthalten – Dinge, denen sie sich im wirklichen Leben hin und wieder sowieso stellen müssen. Ausserdem lieben es Kinder, von dem, was sie lesen, zu Tränen gerührt zu werden. Sie sind bald darüber hinweg.»

Über Kinderliteratur

«Wie muss ein gutes Kinderbuch sein? Wenn du mich fragst, so könnte ich dir nach reiflicher Überlegung nur antworten: Es muss gut sein.»

Über ihre Inspiration

«Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich schreibe für das Kind in mir.»

Über Humor

«Es darf Dinge in einem Buch geben, die nur Kinder lustig finden, meinetwegen auch Dinge, die Kinder und Erwachsene lustig finden; aber in einem Kinderbuch darf es niemals etwas geben, das nur Erwachsene lustig finden. Denn es ist eine Unverschämtheit dem Kind gegenüber – das das Buch lesen soll.»

Über Erwartungen

«Es steht ja wohl nicht in den zehn Geboten, dass alte Weiber nicht in Bäume klettern dürfen.»

Über Pippi Langstrumpf

«Kein normales Kind isst beim Kaffeekränzchen eine ganze Torte auf, schrieb jemand entrüstet. Und das stimmt ja auch. Ein normales Kind hebt aber auch kein Pferd hoch. Doch wer dazu in der Lage ist, kann vielleicht auch eine ganze Torte verdrücken!»

Über ihre eigene Kindheit

«Zwei Dinge hatten wir, die unsere Kindheit zu dem machten, wie sie war – Geborgenheit und Freiheit.»

Über ihr Ziel

«Ich habe keine Botschaft, aber ich möchte eine allgemeine Toleranz für den menschlichen Wahnsinn verbreiten.»

Über ihr, je nach zählweise, mehr als 100 Werke umfassendes Erbe

«Ich fand Bücherschreiben eben genauso lustig wie Lesen.»

Über das nach ihr benannte Tierschutz-Gesetz Lex Lindgren

«Der Name bedeutet mir nichts. Aber die Regierung hatte immerhin genau kapiert, was wir wollten.» (Lex Lindgren garantierte in Schweden unter anderem Kühen das Weiderecht und Schweinen das recht auf frisches Stroh sowie die Überprüfung von Schlachthöfen und die hormonelle Zufütterung von Mastvieh.)

Über ihre Ernährung

«Ich bin keine Vegetarierin, aber echte Menschlichkeit bedeutet auch, andere Lebewesen mit Respekt zu behandeln.»

Über Liebe

«Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden.»

Übers Erwachsensein

«Es gibt kein Alter, in dem alles so irrsinnig intensiv erlebt wird wie in der Kindheit. Wir Grossen sollten uns daran erinnern, wie das war.»

Über Frieden

«Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir es nicht vielleicht lernen, auf Gewalt zu verzichten? Könnten wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber sollte das geschehen, und wo sollte man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern.»

Über Freiheit

«Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.»

Über Grenzen

«Kinder brauchen kluge Eltern, die sie lieben, aber doch wissen, dass man Grenzen setzen muss.»

Über das, was nach dem Tod kommt

«Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von aussen schon so schön aussieht!»

Von KMY am 28. Januar 2022 - 11:25 Uhr