1. Home
  2. Family
  3. Alltag
  4. So entwickeln Kinder Humor
Zeit zum Lachen

So entwickeln Kinder Humor

Lachen ist gesund und verbindet. Worüber Kinder lachen, können die Eltern jedoch oft nicht nachvollziehen. Im Laufe des Lebens verändert sich der Humor nämlich stetig. Hier erfahrt ihr, welche lustigen Entwicklungsschritte Kinder durchlaufen.

Artikel teilen

So entwickeln Kinder Humor

So entwickeln Kinder Humor

Getty Images/Westend61

Lächelt ein Baby zum ersten Mal, ist das für die Eltern ein Meilenstein. Mit Humor hat dieses Lächeln aber noch nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um einen Reflex und meist zeigen Babys ihr erstes Lächeln mit etwa sechs Wochen. Mit zirka vier Monaten können sie dann schon kleinere Lachanfälle haben – allerdings entstehen auch diese in der Regel ohne Kontext und nicht etwa, weil das Baby etwas tatsächlich besonders witzig findet. Bald darauf beginnen Babys aber beispielsweise auf Grimassen zu reagieren. Sie verstehen dann bereits, dass es sich nicht um den normalen Gesichtsausdruck einer vertrauten Person handelt. Auch wenn die Eltern selbst über etwas lachen müssen, kann es sein, dass das Baby sie imitiert und mitlacht.

Ab etwa einem Jahr entwickelt sich der Humor von Kindern rasant und sie beginnen selbst abzuwägen, was sie lustig finden. Dabei entdecken sie allerlei Dinge, die sie unglaublich amüsieren – die Eltern jedoch meist weniger. Studien zeigen dann auch, dass Kinder durchschnittlich 400 Mal am Tag lachen. Erwachsene tun das nur noch rund 15 Mal. Im Laufe des Lebens verändert sich also, wie oft und worüber wir lachen.

Zuerst Geräusche, dann die Sprache

Vor allem bei Kindern ist Humor eine Frage des Alters. Was sie bereits können, wissen und verstehen, entscheidet darüber, was sie lustig finden. So reagieren Kinder, die noch nicht sprechen können, gemäss lunamag.de zum Beispiel besonders stark auf lustige Geräusche – etwa darauf, wenn die Eltern schmatzen, die Lippen ploppen lassen oder Tiergeräusche imitieren.

Können Kinder sprechen, wird die Sprache zunehmend wichtig. So kriegen sie sich beispielsweise kaum mehr ein über selbsterfundene Nonsense-Wörter. Auch schneiden sie ab zwei, drei Jahren gerne Grimassen und benutzen den ganzen Körper, um lustig zu sein. 

Bis etwa sechs Jahre sind besonders Dinge lustig, die im Grunde nicht zusammenpassen. Eine Kuh, die wie ein Frosch quakt oder ein Velo, das sprechen kann. Auch werden gerne absichtlich falsche Bezeichnungen verwendet und die Mama etwa Papa genannt und umgekehrt. Auch Reime – ob sie nun Sinn ergeben oder nicht – finden Kinder in diesem Alter extrem witzig. Und Achtung: In diese Zeit fällt auch die «Gaggi-Furz-Phase», in der sich Kinder über Fäkalsprache totlachen können und gewisse Wörter bis zum Exzess ständig wiederholen. Zwischen sieben bis zehn Jahren werden die Wortwitze etwas anspruchsvoller und viele Kinder sind beispielsweise fasziniert von Zungenbrechern und doppeldeutigen Witzen.

Glückshormone und weniger Stress

Auch wenn nicht jede Humor-Phase von den Eltern verstanden wird und es manchmal durchaus an den Nerven zerren kann, immer und immer wieder den selben Witz anzuhören: Dass Kinder Humor entwickeln, ist enorm wichtig. Gemeinsames Lachen fördert nämlich soziale Beziehungen, es werden Glückshormone ausgeschüttet und Stress reduziert. Zudem kann Humor dabei helfen, negative Emotionen und Erlebnisse zu verarbeiten und Ängste abzubauen. Zudem fördern unter anderem Sprachwitze die kognitive Entwicklung und Kreativität.

Aus diesen Gründen lohnt es sich, wenn Eltern die Humor-Entwicklung von Kindern fördern. Am besten gelingt das, wenn man selbst möglichst viel Humor in den Alltag einfliessen lässt und sich beispielsweise auf eine alberne Kissenschlacht einlässt und über eigene Missgeschicke lacht. Hier findet ihr weitere Tipps, wie ihr Humor in die Erziehung integrieren könnt.

Von fei vor 7 Stunden