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Schwester und Bruder oder doch die besten Freunde?

So haben wir die Gottis und Göttis für unsere Kinder ausgewählt

Grosse Erwartungen, manche Enttäuschte: Bei der Vergabe der «Ämter» von Gotti und Götti für unsere Kinder müssen wir einiges beachten – und mit verschiedenen Reaktionen rechnen. Wir verraten euch, warum wir uns für wen entschieden haben, was uns bei den Gottis und Göttis wichtig ist, und wie sich diese so schlagen.

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Zwei Männer und ein Baby auf einer Feier

Der beste Freund, der Bruder oder der Cousin – wer könnte der beste Götti sein? Das fragen sich viele Eltern vor der Geburt ihres Babys.

Getty Images

Es ist wie bei der Gästeliste fürs Hochzeitsfest oder der Wahl der Trauzeugen: Bei der Vergabe des Gotti- und Götti-Amts kommt man fast nicht darum herum, jemanden zu enttäuschen. Müssen es heute noch die Geschwister sein oder dürfen Eltern den Lieblings-Cousin oder die beste Freundin als Taufpaten ihrer Kinder wählen? Was für Erwartungen darf man an sie haben? Macht mit bei unserer Umfrage und lest weiter unten, nach welchen Kriterien wir die Gottis und Göttis unserer Kinder auserkoren haben.

So haben wir uns entschieden
  • Gotti und Götti sind anders als Mama und Papa

    Uns fiel die Entscheidung immer ganz leicht: Bei beiden Kindern sind die Gottis und Göttis ein Mix aus Familie (Geschwister von mir und meinem Partner) und sehr guten Freunden. Da Menschen bekanntlich sehr verschieden sind, werden unsere Kinder von ihren Göttis und Gottis Dinge lernen können, die wir Eltern ihnen nicht vermitteln könnten. Dieser Aspekt hat unsere Wahl ebenfalls beeinflusst. Bisher sind wir äusserst zufrieden. Es haben sich schöne und liebevolle Beziehungen entwickelt. Die Kids sind ebenfalls sehr happy, nicht nur wegen der Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke, aber auch. Emilia, 34
     
  • Für beide Kinder dieselben Paten

    Bei uns haben beide Kinder dieselben Paten. Deren Auswahl war Glückssache, ein Onkel und eine nahe Freundin. Wir wussten nicht, wie sie diese Rolle leben würden, waren nach der Geburt des ersten Kindes aber so glücklich mit der Wahl, dass wir sie einfach fürs zweite auch fragten. Der Götti lebt weit weg und kommt selten vorbei, dann aber dafür mit einem mit Hingabe selbstgebauten Spiel-Bauernhof, der unsere Familie bestimmt über Generationen begleiten wird. Das Gotti ist näher und übernimmt deswegen die Rolle der Partnerin in crime für die Kinder. Sie schenkt ihnen Zeit, Aufmerksamkeit und zu viele Gummibärli. Und das ist gut so! Simona, 38
     
  • Der Vorteil von kinderlosen Paten

    Da mein Mann keine Geschwister hat, wählte er als Göttis für unsere beiden Kinder zwei seiner besten Freunde. Und weil ich finde, dass meine Geschwister als Onkel und Tante ohnehin schon einen Bezug zu meinen Kindern haben, entschied auch ich mich für Freundinnen als Gottis. Ich fragte zwei Freundinnen, die selber keine Kinder haben, weil ich denke, dass in ihrem Leben ein Gottenkind einen wichtigen Stellenwert haben kann. Mein Mann und ich haben ausdrücklich keine Erwartungen an die Göttis und Gottis unserer Kinder, wir lassen sie die Beziehung zu ihnen genau so gestalten, wie sie es gut finden. Und das finden wir bis jetzt zum Glück ebenfalls gut. Christa, 37
     
  • Drei Paten für jedes Kind

    Wir folgten einer Tradition aus meiner Heimatgegend, dem Prättigau. Dort hat man pro Kind drei Paten. Bei uns kam es relativ spontan zu einem Mix aus Geschwistern und guten Freunden. Drei Paten pro Kind, also bei uns neun, geben zwar jeweils zu Weihnachten und an den Geburtstagen rein organisatorisch mehr zu tun, dafür fällt es weniger ins Gewicht, wenn ein Götti oder eine Gotte mal den Geburtstag vergisst. Maria, 42
     
  • Paten ohne Taufe

    Im traditionellen Sinn haben Gotte und Götti ja tatsächlich eine Aufgabe. Heutzutage haben sie zumindest EINEN offiziellen Auftritt an der Taufe der kleinen Menschen. Nun, wir haben dieses traditionelle Konzept in den Grundfesten erschüttert. Die Kinder sind bis heute nicht getauft, Gottis und Göttis sind in diesem Sinne besonders tolle Spezial-Tanten und -Onkel. Bei Kind eins hat den Job dann doch wieder einigermassen traditionell die Schwester übernommen. Für den Job hat sie sich allerdings nicht durch ihre doch nahe Verwandtschaft mit mir qualifiziert, sondern im Kern, weil sie eben auch eine tolle Schwester ist. In Ermangelung an Brüdern hat den Götti-Job ein sehr alter, sehr guter Freund übernommen. Bei Kind 2 sind uns tatsächlich die Verwandten ausgegangen. Deshalb haben wir eine ganz besonders steile Strategie aufgefahren: Das Kind hat zwei Gotten. Zwei Spezial-Tanten (beide sind natürlich alte, sehr verlässliche und wunderbare Freundinnen der Familie). Eine von ihnen ist die einzige weibliche Person im Leben meiner Kinder, die letztere auch wirklich Tante nennen. So viel zum Thema Qualifikation via Verwandtschaft. Laura, 37
Von Christa Hürlimann am 6. Februar 2020 - 07:09 Uhr