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Panik erkennen und überwinden

Das hilft Kindern bei Prüfungsangst

Zuhause beantworten sie Fragen zum Schulstoff wie aus der Pistole geschossen, doch sobald es zählt, haben sie ein Blackout: Viele Schülerinnen und Schüler leiden unter Prüfungsangst. Doch woher kommt sie und mit welchen Tricks kann sie überwunden werden?

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Kind, Prüfung

Prüfungsangst macht vielen Schulkindern das Leben schwer.

Getty Images/Tetra images RF

Vor einer Prüfung nervös zu sein, ist völlig normal. Manche Kinder – wie auch Erwachsene – erbringen sogar bessere Leistungen, wenn sie etwas angespannt sind. Der Körper schüttet dann Hormone wie Adrenalin aus, was die Konzentrationsfähigkeit verbessert. Doch viele Menschen überkommt in Prüfungssituationen die Panik: Sie beginnen zu schwitzen, das Herz schlägt schneller und sie können kaum mehr einen klaren Gedanken fassen. Sie haben ein Blackout.

Besonders gemein ist das für Kinder und Jugendliche, wenn sie zuhause und während des Unterrichts den Schulstoff noch einwandfrei beherrscht haben, bei Tests jedoch dauernd ungenügende Noten kassieren. Dies ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass sie unter Prüfungsangst leiden. 

Weitere Symptome, die auf eine Prüfungsangst hindeuten, sind gemäss familie.de:

  • Wenn bereits beim Lernen für die Prüfung Panik aufkommt
  • Wenn das Kind an Prüfungstagen oft krank ist
  • Wenn das Kind vor Prüfungen keinen Appetit hat, ihm schlecht ist oder wenn es über Kopfschmerzen klagt
  • Wenn das Kind am Vorabend aggressiv oder traurig ist

Oft sind Kinder, die hohe Ansprüche an sich selbst haben, von Prüfungsangst betroffen. Sie fürchten sich davor, zu versagen und ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht zu werden. Weiter kann natürlich auch eine hohe Erwartungshaltung der Eltern den Druck erhöhen und zu Ängsten führen. So ist es oft kontraproduktiv, gute Note mit Geld oder Geschenken zu belohnen. Experten raten vielmehr dazu, den Kindern eine Freude zu bereiten, wenn sie fleissig gelernt haben. Indem Anerkennung für die Anstrengung und nicht für die Leistung gezeigt wird, kann die Prüfungsangst verringert werden.

Zudem können Eltern ihren Kindern anhand folgender Punkte helfen:

  • Unterstützung: Zeigt euren Kindern, dass ihr an sie glaubt und vermittelt ihnen, dass Nervosität vor Prüfungen normal ist. Sagt ihnen auch, dass es kein Weltuntergang ist, wenn sie mal eine schlechte Note nach Hause bringen.
  • Unsicherheiten verbannen: Sprecht über die Prüfung und holt wenn nötig Informationen bei der Lehrperson ein. So kann zum Beispiel geklärt werden, wie viel Zeit das Kind für die Prüfung hat oder ob es sie alleine in einem Raum schreiben muss.
  • Lehrpersonen informieren: Habt ihr erkannt, dass euer Kind an Prüfungsangst leidet, sollte die Lehrperson darüber informiert werden. Möglicherweise kann sie die Prüfungssituation angenehmer gestalten. Auch ein Besuch beim Schulpsychologischen Dienst kann helfen, um der Prüfungsangst auf den Grund zu gehen.

Auch das Kind selbst kann Massnahmen treffen, um besser mit seiner Angst umzugehen:

  • Die Prüfung durchspielen: Gemeinsam mit den Eltern kann die Prüfung genau geplant werden. Dabei soll beispielsweise verinnerlicht werden, dass zuerst die einfachen Aufgaben gelöst werden und man sich erst dann an die schwierigeren heranwagt. Sicherheit vermittelt auch, wenn der Schulthek vor der Prüfung gemeinsam gepackt und kontrolliert wird, ob wichtige Utensilien wie Geodreieck und Zirkel verstaut sind.
  • Gibt es Kinder in der Klasse, welche selbst zur Panik neigen oder die Schulkameraden vor Prüfungen gerne verunsichern? Dann sollte das Kind diesen eher aus dem Weg gehen und sich wenn möglich neben jemanden setzen, der entspannt mit Prüfungssituationen umgeht.
  • Vor der Prüfung Lernpausen einlegen: Wer sich an der frischen Luft bewegt, hat danach wieder einen freien Kopf zum Lernen.
  • Atem- oder Yoga-Übungen können zur Beruhigung beitragen. Während der Prüfung dient auch das Massieren der Handmitte der Stressreduktion.

 

Von fei am 4. Mai 2023 - 07:00 Uhr