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Immer mit der Ruhe...

So lernen Eltern, mit der eigenen Wut umzugehen

Das Kind will partout nicht schlafen, schreit aus unerfindlichen Gründen oder schmeisst mit Esswaren um sich: Im Familienalltag gibt es immer wieder Situationen, die Eltern fast zu Weissglut treiben. Doch einige Tricks helfen, ruhig zu bleiben.

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Mutter, schreiende Kinder

Nicht nur Kinder, sondern auch Eltern geraten immer wieder in Situationen, in denen die Wut in ihnen hochsteigt.

Getty Images

Egal wie harmonisch der Familienalltag im Normalfall ist: Irgendwann reisst jedem Elternteil der Geduldsfaden. Sei es, weil man selbst gerade mit viel Stress konfrontiert und deshalb etwas dünnhäutig ist oder aber, weil die Kinder gerade in der Trotz-, Täubel- und Schreiphase sind. Gefühle von Frust und Wut sind völlig in Ordnung. Wichtig ist, wie mit ihnen umgegangen wird.

Dabei hilft es, wenn man versteht, warum gerade die Wut in einem hochsteigt. Oft entsteht sie aus einer Überforderung. Faktoren, die diese überhaupt entstehen lassen sind neben Stress zum Beispiel Hilflosigkeit, körperliche Schmerzen, Ängste, Konflikte, unerfüllte Bedürfnisse oder ein gekränktes Selbstwertgefühl. Ist einem bewusst, woher die Wut im Grunde kommt, lässt es sich einfacher verhindern, dass sie ungefiltert rausplatzt. 

Folgende Ansätze können helfen, die Fassung zu wahren:

  • Es tönt simpel, hilft aber vielen Menschen: Zählt innerlich bis zehn, um euch zu beruhigen.
  • Auch tief Durchatmen kann helfen. Am besten geht ihr dazu kurz aus dem Zimmer, stellt euch ans offene Fenster und nehmt euch einen Moment für euch. Neurologische Studien besagen, dass starke Emotionen bereits nach 90 Sekunden so weit abgeklungen sind, dass wir wieder «normal» denken können.
  • Wenn Schimpfen nötig ist, versucht trotz eurer Wut auf die Wortwahl zu achten und die Situation oder das Verhalten des Kindes zu kritisieren und nicht dessen Persönlichkeit. Zudem sind kurze klare Sätze effektiver als ein Schwall von Schimpfwörtern.
  • Löst ein quengelndes Kind die Wut aus, kann es beiden gut tun, wenn ihr das Kind einfach fest in den Arm nehmt. Körperkontakt löst Spannungen.
  • Sorgt für einen Tapetenwechsel. Geht mit dem Kind raus und lasst dort etwa bei einem Wettrennen Energie raus.

Ist es trotz aller Bemühungen passiert und der Wutanfall liess sich nicht vermeiden, ist das kein Weltuntergang. Jedoch ist eine Entschuldigung beim Kind angebracht – genauso, wie sich das Kind jeweils entschuldigen soll, wenn es sich unangemessen verhalten hat. 

Erklärt, warum ihr die Fassung verloren habt, dass das Verhalten nicht korrekt war und zeigt auf, wie ihr stattdessen hättet reagieren können. Dadurch realisieren die Kinder, dass Fehler passieren können, man aber auch aus ihnen lernen sollte. 

Von fei am 3. Juli 2022 - 18:10 Uhr