Egal wie alt wir sind und in welchem Lebensabschnitt wir uns gerade befinden: Freundschaften sind für alle Menschen wichtig. Für Kinder sind sie besonders bedeutend für ihre Entwicklung. Im Umgang mit Freunden können sie ihr Selbstbewusstsein aufbauen und lernen Sozialkompetenz. Im Gegensatz zur Beziehung zu Erwachsenen begegnen sich Kinder nämlich auf Augenhöhe. Keines ist dem anderen überstellt. Das heisst, jedes Kind kann seine Ideen und Wünsche äussern, gleichzeitig müssen Kompromisse gefunden werden, wenn zum Beispiel alle etwas anderes Spielen möchten.
Während Babys noch nicht so genau wissen, was sie miteinander anfangen sollen und eher nebeneinander, als miteinander spielen, sind 3-Jährige bereits in der Lage, enge Beziehungen aufzubauen. Im Kindergartenalter wird dann schnell jeder zum Freund oder zur Freundin, mit dem eine Viertelstunde harmonisch gespielt wurde. Die besten Freunde sind dann oft die, mit denen am meisten Zeit verbracht wird. Ab der Primarschule werden Kinder wählerischer. Sie entwickeln dann einen Sinn dafür, wer ihnen gegenüber loyal ist. Wird etwa ein Geheimnis ausgeplaudert, ist es mit der Freundschaft schnell vorbei.
Unerwünschte Freunde
Manchmal kommt es vor, dass Kinder genau die Jungs und Mädchen zu ihren besten Freunden und Freundinnen erkoren, die sich die Eltern zuletzt auswählen würden – etwa, weil sie in ihren Augen zu laut, frech oder chaotisch sind. Dann lohnt es sich gemäss elternwissen.com, zu versuchen, diese Freunde aus der Perspektive der eigenen Kinder zu betrachten. Vielleicht haben sie besonders kreative Spielideen oder ihre Offenheit hat einen positiven Einfluss auf Kinder, die grundsätzlich eher schüchtern sind.
Auf jeden Fall sollten sich Eltern möglichst wenig in die Auswahl der Freunde einmischen. Schliesslich sind dies die ersten Beziehungen, die sich Kinder selber aussuchen können. Es ist wichtig, dass sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und selbst entscheiden, mit wem sie spielen wollen. Stellen Eltern aber alarmierende Tendenzen fest – etwa, dass ihr Kind geplagt oder unterdrückt wird – können sie selbstverständlich eingreifen. Ansonsten ist es angebracht, tolerant zu sein und die neuen Freunde des Kindes nicht schlecht zu machen.
Kinder unterstützen
Nun fällt es aber nicht allen gleich leicht, Freundschaften zu knüpfen. Hat ein Kind Schwierigkeiten damit, ist das noch lange kein Grund, ihm als Eltern Druck zu machen. Meist finden Kinder früher oder später einen Weg, um Kontakt zu Gleichaltrigen aufzunehmen. Ihnen dabei ein wenig auf die Sprünge zu helfen, ist aber durchaus erlaubt. Dabei können sich Eltern an folgende Tipps halten:
- Überforderung vermeiden
Manche Kinder verstummen in einer Gruppe und fühlen sich nicht wohl. Dann könnten Eltern dafür sorgen, dass das Kind nur mit einem Kind zusammenkommt. Zum Beispiel könnten sie ein anderes Kind, das ebenfalls eher schüchtern ist, zu sich nach Hause einladen. Dies beschert dem eigenen Kind auch gleich einen Heimvorteil: Es trifft den möglichen Spielgefährten in einer vertrauten Umgebung. - Spielfähigkeit fördern
Meist sind die Kinder beliebt, die gute Spielideen haben. Um die Kreativität und den Mut ihrer Kinder zu fördern, hilft es, zuhause gemeinsam fantasievolle Spiele zu entwickeln. Oft reicht es, bloss Anregungen zu geben, welche die Kinder dann mit ihren Gefährten weiterentwickeln können. - Vorbildrolle einnehmen
Kinder sollen erkennen, dass ihren Eltern Freundschaften wichtig sind und ihnen der Umgang mit Freunden Freude bereitet. Wird ihnen das vorgelebt, werden sie sich aktiver eigene Freunde suchen. - Gute Gastgeber sein
Kommen Freunde der Kinder zu Besuch, sollte ihnen genau so viel Wertschätzung entgegengebracht werden, wie den Freunden der Eltern. Die Kinder werden stolz sein, wenn eine kleine Leckerei vorbereitet wurde oder im Garten einige Spielgeräte bereitstehen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder und deren Freunde in Ruhe spielen lassen und sich nicht alle fünf Minuten einmischen.