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Knatsch im Kinderzimmer

Sollen Geschwisterkinder mit Freunden mitspielen dürfen?

Eben noch spielten die Geschwisterkinder selig, dann kommt ein befreundetes Kind zu Besuch und die kleine Schwester oder der kleine Bruder bleibt aussen vor. Bei allem Verständnis für die «Grossen» – als Eltern zerreisst es einem das Herz, das ausgeschlossene Kind traurig zu sehen. Wie reagiert ihr in solchen Situationen?

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Zwei Freunde und kleine Schwester spielen Camping

Die kleine Schwester: Manchmal der grösste Schatz des Bruders, manchmal eher Störfaktor.

Getty Images/iStockphoto

Das Thema füllt ganze Elternforen und beschäftigt wohl alle Erziehungsberechtigten phasenweise mehr oder weniger intensiv: Wie damit umgehen, wenn Kinder in den eigenen vier Wänden plötzlich ausgeschlossen werden, weil ihre Geschwister Freunde zu Besuch haben?

Und so sicher, wie die Frage aufkommen wird, so schwierig ist es, die passende Lösung zu finden. Denn die Problemstellung und Intensität variiert je nach Alter und Altersunterschied der Kinder, nach deren Beziehung zueinander, nach ihrem Temperament sowie aufgrund der Wohnsituation. Wer mehrere Zimmer zur Verfügung hat, kann dem Kind mit Besuch eher einen Rückzugsort zur Verfügung stellen als eine Familie mit wenig Platz. Ebenfalls einen Unterschied macht es, ob das eigene Kind oder die Besucherin oder der Besucher gegen das kleine Geschwister Stimmung macht. Wir haben andere Eltern gefragt, wie sie solche Situationen handeln. Nachfolgend die besten sieben Ideen dazu und eine lustige Bemerkung am Schluss.

  • Eigenes Zimmer als Rückzugsort festlegen
    In vielen Familien gilt die Regel: Das eigene Zimmer ist Rückzugsort für das entsprechende Kind, hier darf es selbständig bestimmen, wer wann Zugang hat. Im gemeinsam genutzten Wohnbereich und im Garten jedoch darf niemand ausgeschlossen werden.
     
  • Die Regeln bei Bedarf auch dem Besucherkind erklären 
    Bestimmt habt ihr euren Kindern auch schon gesagt, dass sie niemanden ausschliessen dürfen, vor allem auch dann nicht, wenn sie bei Freunden zu Besuch sind. Umgekehrt dürfen wir auch Besucherkindern die Regeln in unserem Haus klar machen, wenn diese eines der kleineren Kinder auszuschliessen versuchen.
     
  • Bestimmte Zeitfenster abmachen 
    Vielleicht sind die grösseren Kinder damit einverstanden, später etwas gemeinsam zu spielen, wenn die kleineren sie im Gegenzug für eine bestimmte Zeit ungestört spielen lassen.
Eine Gruppe Kinder mit einem Kanu am Fluss

Und plötzlich funktionierts problemlos gemeinsam: Nach draussen gehen wirkt Wunder!

Getty Images
  • Vorschlag machen, der Gross und Klein begeistert
    Zum Beispiel Guezli oder Zvieribrötchen backen (bis ihr mit den kleinen Kindern den Teig vorbereitet habt, geniessen die grossen Kinder Zeit für sich), Rollenspiele, etwas mit Lego bauen (die grossen ihr eigenes Projekt, die kleineren daneben etwas mit Papa oder Mama), alles mit Sand oder Wasser, ein Gesellschaftsspiel (zum Beispiel Angelspiel).
     
  • Das ausgeschlossene Kind gezielt anderweitig beschäftigen
    Am besten klappt das, wenn wir ihm etwas nicht Alltägliches bieten, zum Beispiel wiedermal die Knete oder das ferngesteuerte Auto hervorkramen, eine aufwändige Murmelbahn aufstellen, etwas Backen, etwas mit speziellem Bastelmaterial kreieren, Gartenarbeiten erledigen.
     
  • Die Location wechseln
    Nach draussen gehen wirkt meistens Wunder! Geht alle gemeinsam auf einen Spielplatz, an einen See oder Bach, in den Wald. Und geniesst die friedliche Stimmung, die sich automatisch einstellt.
     
  • Playdates koordinieren 
    Sobald auch die kleineren Geschwisterkinder eigene Freunde haben, wird es einfacher. Dann müssen wir nur noch ihre Termine so aufeinander abstimmen, dass wir für alle gleichzeitig ein Gspändli zum Spielen haben – bei uns oder bei ihnen.

Zum Schluss noch ein Gedanke einer Mutter, welcher das Verständnis für das grössere Geschwisterkind fördert, das nun mal lieber Zeit mit seiner Freundin oder seinem Freund allein verbringen will: «Wie fändet ihr es denn, wenn ihr mit eurer Freundin zum Quatschen abmacht und die spontan auch noch ihren Ehemann mitbringt …?»

Von am 26. März 2023 - 08:00 Uhr