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Versteckte Liebeserklärungen

Mit diesem Verhalten drücken Kinder ihre Zuneigung aus

Ausgerechnet wenn es schnell gehen muss, hat das Kind einen Trötzel-Anfall. Und überhaupt benimmt es sich nirgends so daneben, wie daheim. Was viele Eltern als nervig empfinden, ist oft ein heimliches Zeichen der Liebe.

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Mutter, Kind

Selbst im Jacke-Anziehen kann eine versteckte Liebesbotschaft stecken.

Getty Images

Kinder können für höchste Glücksgefühle sorgen, manchmal aber auch für ganz viel Frust und Erschöpfung. Etwa dann, wenn sie partout nicht das tun möchten, was die Eltern gerne hätten oder sich gleich komplett verweigern. Nicht selten zweifeln Eltern in solchen Situationen an sich selbst. Worauf wohl kaum jemand kommt: In diesen ganz schön mühsamen Verhaltensweisen der Kleinen stecken oft heimliche Liebesbotschaften.

Erziehungsexpertin Katja Saalfrank erklärt deshalb gegenüber focus.de, Eltern sollten bei Trotz-Anfällen oder vermeintlicher Faulheit der Kinder öfter mal die Perspektive wechseln und «um die Ecke fühlen». Etwa dann, wenn sich ein 5-jähriges Kind weigert, die Jacke anzuziehen oder unbedingt gefüttert werden möchte, obwohl es längst allein essen kann. 

Missverständnisse in Stresssituationen

Mit einem solchen Verhalten drücken Kinder gemäss der Expertin im Grunde oft ihre Zuneigung aus – was jedoch bei den Eltern völlig anders ankommt. Saalfrank meint: «Eltern missverstehen im hektischen Alltag die versteckten Liebesbotschaften ihrer Kinder am häufigsten in Momenten, in denen sie selbst gestresst sind.» Man höre dann meist nur auf dem «Appell-Ohr» eine zusätzliche Aufforderung und sehe den zusätzlichen Aufwand, wenn man sowieso schon überfordert ist.

Um künftig solche Missverständnisse zu vermeiden und die versteckten Liebeserklärungen zu erkennen, nennt Katja Saalfrank einige gängige Aussagen der Kinder und die eigentliche Meinung:

«Kannst du mir die Jacke anziehen?»

Gemäss der Erziehungsexpertin meint das Kind: «Ich mag es, wenn du nah an mir bist – kannst du mir die Jacke anziehen?»

«Ich will heute nicht in die Kita!»

Das Kind will eigentlich sagen: «Ich will bei dir bleiben – ich will heute nicht in die Kita.»

«Ich schmiere mein Brot nicht selbst. Du sollst das machen.»

Das Kind will damit ausdrücken: «Ich mag es, wenn ich von dir umsorgt werde – Ich möchte, dass du mein Brot schmierst.»

Kinder suchen also mit solchen Aussagen nach einer Form der Verbindung und Rückversicherung. Sie brauchen diese laut Saalfrank, um immer wieder das Gefühl der Sicherheit aufrecht zu erhalten und die Bestätigung zu bekommen, wichtig, wertvoll und geliebt zu sein.

Von fei am 7. Mai 2023 - 07:00 Uhr