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Brustkrebs-Monat: Unsere 5 Tipps

Was Angehörige über Brustkrebs wissen müssen

Brustkrebs trifft in der Schweiz jährlich 6000 Frauen und 50 Männer. Und damit auch ein Vielfaches von Angehörigen, die mit den Betroffenen mitleiden und mitkämpfen. Unsere fünf Tipps helfen dem Umfeld von Brustkrebs-PatientInnen.

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A woman with cancer is next to her daughter. A girl is hugging a woman happy

Die Diagnose Brustkrebs trifft nicht einzelne Menschen – sondern ein ganzes Umfeld.

Getty Images
1. Hilfsangebote für Angehörige

Die Diagnose Brustkrebs trifft nicht nur eine Einzelperson, sondern deren gesamtes Umfeld. Egal ob Angehörige eine pflegende Funktion übernehmen, ob sie mit Ängsten zu kämpfen haben oder Kinder durch die schwierige Phase begleiten, wichtig zu wissen ist, dass es nicht nur Hilfsangebote für krebskranke Menschen gibt, sondern auch für die Menschen, die im Alltag mitleiden, mitkämpfen und mitfühlen.

Die Krebsliga Schweiz hat ein Angebot an Kursen, in welchen Angehörige lernen können, mit dem Bruch, den die Krebsdiagnose im Leben verursacht, umzugehen. «Nach einer Krebserfahrung ist das Leben nicht mehr das gleiche wie zuvor, davon berichten Betroffene wie Nahestehende gleichermassen. In den Kursen der Krebsliga können Sie und Ihre Nahestehende durchschnaufen und sich unterstützen und begleiten lassen. Sie können Selbstvertrauen und Wohlbefinden zurückgewinnen, um gestärkt in den Alltag zurückzukehren», heisst es zum Angebot. Infos gibts auf krebsliga.ch, Auch Ferien für Krebs-Betroffene werden angeboten. Und regelmässige Treffen erleichtern den Austausch mit Menschen, die sich in ähnlicher Lebenslage befinden. Fragen dürfen per Email gestellt werden: kursangebot@krebsliga.ch.

2. Jugendbuch zum Thema Brustkrebs

Während Brustkrebs bei Männern nur äusserst selten diagnostiziert wird, ist er bei Frauen die häufigste Krebsart. 80 Prozent der Frauen, die an Brustkrebs erkranken, sind über 50 Jahre alt. Falls sie Kinder haben, sind diese im Normalfall bereits Teenager oder junge Erwachsene.

Auf diese Zielgruppe zugeschnitten ist das Buch «Die beste Medizin» von Christine Hamill (ISBN 9783864294068). Wie der Titel andeutet, hilft das Buch Jugendlichen ab 10 Jahren und ihren Eltern dabei, mit der Diagnose Brustkrebs einen Umgang zu finden. Dabei zeichnet sich das Buch durch Humor aus.

Die beste Medizin Buchcover

«Die beste Medizin» von Christine Hamill (ISBN 9783864294068).

Buchcover
3. Kinderbuch zum Thema Brustkrebs

Auch für jüngere Kinder gibt es Lesestoff zum Thema Brustkrebs. Besonders einfülsam behandelt das Buch «Manchmal ist Mama müde» von Anne-Christine Loschnigg-Barmann und Judith Adler (ISBN 978-3-03754-061) das Thema. Die Autorinen wählen einen Zugang über die kindlichen Emotionen, die aufkommen, wenn ein Elternteil mit einer Krebsdiagnose konfrontiert ist: Ängste, Traurigkeit, Wut. Denn auch Kinder leiden mit, wenn ein Elternteil an Brustkrebs erkrankt. Diese Buch hilft ihnen, sich ernstgenommen zu fühlen und einen Umgang mit schwierigen Gefühlen zu finden.

Manchmal ist Mama Müde Buchcover

«Manchmal ist Mama müde» von Anne-Christine Loschnigg-Barmann und Judith Adler (ISBN 978-3-03754-061).

Buchcover
4. Ist Brustkrebs vererbbar?

In vielen Familien kommt mit der Brustkrebs-Diagnose auch die Frage auf: Ist dieser Krebs vererbbar? Die Krebsliga schreibt dazu: «Tritt Brustkrebs in Familien gehäuft auf, stellt sich die Frage, ob der Brustkrebs erblich bedingt ist. Nur bei fünf bis zehn Prozent der Betroffenen entsteht Brustkrebs infolge einer erblichen Veranlagung. Meistens ist Brustkrebs also eine zufällig auftretende Erkrankung. Liegen Veränderungen im Erbgut, sogenannte Genmutationen, vor, kann dies zu erblich bedingtem Brust- und Eierstockkrebs führen. Bis heute sind mehrere Genmutationen bekannt, die das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs erhöhen. Die häufigsten und bekanntesten sind BRCA1 und BRCA2. Wird eine solche Genmutation nachgewiesen, erhöht sich das Erkrankungsrisiko für Brustkrebs während des Lebens bei BRCA1-Trägerinnen bis zu 85 Prozent, bei BRCA2-Trägerinnen bis zu 80 Prozent. Ein genetisches Beratungsgespräch hilft, herauszufinden, ob Brustkrebserkrankungen erblich bedingt sein könnten und ob eine genetische Testung sinnvoll ist.

Brustkrebs kann also vererbbar sein, ist es jedoch in den meisten Fällen nicht. Wer Krankheitsfälle in der Familie hat, kann sich medizinisch beraten lassen. Die Diagnose Brustkrebs ist heutzutage kein Todesurteil mehr, die Chancen auf vollständige Genesung sind – insbesondere mit den heutigen Möglichkeiten zur Früherkennung – hoch.

Weitere Fragen dazu beantwortet auch die Broschüre «Erblich bedingter Brust -und Eierstockkrebs» von der Schweizer Krebsliga.

5. Was im Alltag hilft...

Für Kinder ist es wichtig, im Alltag auch einmal durchatmen zu können. Die Krebsliga schlägt deswegen eine Vielzahl von Bewältigungsstrategien vor. Familien kann es helfen, eine sogenannte «krebsfreie Zone» einzurichten. Das kann ein Ort (etwa das Kinderzimmer oder der Garten) sein oder auch ein Zeitraum (der Sonntag). Auch kreative Bewältigungsstrategien helfen, den Mut nicht zu verlieren: Glückssteine basteln, jeden Tag bewusst das Schöne ins Tagebuch schreiben... das Internet ist voller Ideen! Die besten davon findet ihr unter diesem Link.

Von KMY am 7. Oktober 2022 - 07:09 Uhr