Wenn das Baby mal muss, lohnt es sich, den Stuhl etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn offenbar lassen sich daraus gewisse Rückschlüsse auf des Kindes spätere Intelligenz ziehen.
Haben nicht wir herausgefunden. Das war die Wissenschaft.
Dass Darmflora und Hirnentwicklung miteinander verbunden sind, ist weithin bekannt. So haben etwa Studien mit Nagetieren gezeigt, dass sich die kognitive Leistung des Gehirns beeinflussen lässt, je nachdem, wie man die Darmflora verändert. Wenn Forscher die Mikroorganismen im Darm von Tieren bearbeiten, passt sich deren Kommunikations- oder Experimentierfreudigkeit an.
Das brachte eine Forscherin der University of North Carolina vor ein paar Jahren auf die Idee, sich doch auch mal den Kot von Menschenbabys genauer anzusehen. Rebecca Knickmeyer und ihr Team wollten herausfinden, ob sich aus den vorhandenen Mikroorganismen in den Ausscheidungen eines Babys etwas über dessen spätere Intelligenz aussagen lässt. Und so war es dann auch. Die Wissenschaftlerin untersuchte rund 100 Stuhlproben von Einjährigen und teilte die kleinen Probanden schliesslich in drei Gruppen ein: Jene Kinder mit einem hohen Anteil an Bacteriodes im Stuhl. Jene, die auffallend viele Faecalibacterien aufwiesen. Und schliesslich noch jene Babys, deren Windeln reichlich mit Bakterien der Familie Ruminococcacaea gefüllt waren.
Ein Jahr später untersuchte die Forscherin, wie sich die Kinder im motorischen und kognitiven Bereich entwickelt hatten. Bei diesem Test schnitten die Kinder aus der ersten Gruppe am besten ab.
Kein Grund zur Panik. Die Studie war mit nur knapp 100 Teilnehmenden wenig aussagekräftig. «Im Grossen und Ganzen deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Beeinflussung des Mikrobioms zu Verbesserungen der kognitiven Entwicklung führen könnte und das Risiko für Entwicklungsstörung senken könnte», sag die Macherin. «Wie wir die Entwicklung der Darmflora beeinflussen können, ist allerdings noch eine offene Frage.»
Eine offizielle Handlungsempfehlung bezüglich der Darmflora aller Neugeborenen folgte nicht. Vorerst ist es also ok, dieses Forschungs-Ergebnis als Fun Fact abzubuchen.