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Geteilte Freude oder Trennungsschmerz?

Wie Eltern die erste Liebe ihrer Kinder erleben

Erst 21 und schon verlobt – doch David und Victoria Beckham scheinen sich über das Liebesglück ihres ältesten Sohns Brooklyn zu freuen. Wir haben Eltern in unserm Umfeld gefragt: Wie war es für euch, als eure Kinder euch ihre erste Freundin oder ihren ersten Freund vorgestellt haben?

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Verliebte Jugendliche am Strand

Die erste Liebe der eigenen Kinder ist auch für die Eltern ein grosser Schritt. (Symbolbild)

Getty Images

Als Eltern von kleinen Kindern kann man es sich kaum vorstellen: Irgendwann werden die Kleinen gross und in die Welt hinaus ziehen. Und Mama und Papa durch eine neue Frau oder einen neuen Mann an ihrer Seite ersetzen.

Bei einem berühmten Elternpaar ist es gerade so weit: Der älteste Sohn der vier Kinder von Victoria und David Beckham hat sich verlobt. Erst vor sieben Monaten machten sie ihr Liebesglück öffentlich, nun will das junge Paar heiraten: Das gaben Brooklyn Beckham, 21, und Nicola Peltz, 25, auf Instagram bekannt. Und wie die Posts seiner Eltern zeigen, freuen sich David und Victoria Beckham über die Pläne ihres ältesten Sohnes:

Sie wünschen dem jungen Paar für diese «aufregende Reise» viel Glück und Liebe und «könnten nicht gücklicher sein». Die vierfachen Eltern stehen also bereits vor der ersten Hochzeit ihrer Kinder. Aus diesem Anlass erinnern sich vier Elternpaare zurück an die Zeit, als ihre Teenie-Kinder zum ersten Mal eine Liebesbeziehung hatten.

Ob Victoria und David Beckham nebst all der Freude über die Zukunftspläne ihres Erstgeborenen vielleicht doch auch ein bisschen der Zeit nachtrauern, als sie die ersten Ansprechpersonen für Brooklyn waren, wissen nur sie selbst. Wie es anderen Eltern ergeht, deren Kinder sich verlieben und eigene Zukunftspläne schmieden, erzählen sie nachfolgend.

  • «Ich habe mich gefreut, als meine Tochter zum ersten Mal einen Freund nach Hause brachte. Sie ist das Ganze vorsichtig angegangen und war schon 17, als sie ihre erste längere Beziehung hatte. Zu Beginn war es schon kurios: Plötzlich ein Fremder, der in der Küche steht und Kaffee zubereitet. Doch dann ging er über Monate bei uns ein und aus, und wurde zum Familienmitglied. Als die Beziehung nach einem Jahr fertig war, habe ich ihn am Anfang fast ein wenig vermisst. Doch das Leben geht weiter, und der Liebeskummer meiner Tochter war zum Glück nicht allzu gross.» Sara, 41
     
  • «Als unser ältester Sohn mit 16, 17 Jahren zum ersten Mal eine feste Freundin hatte, fand ich es aufregend und hätte am liebsten sofort alles über sie erfahren und sie kennengelernt. Zu meiner Enttäuschung habe ich dann gemerkt, dass mein Sohn gar nicht so viel erzählen wollte. Ich spürte, dass ich mich diesbezüglich nicht zu fest einmischen darf, weil es ihn sonst überfordert. Er grenzte sich ab und schützte seine Beziehung vor meinen Fragen und meinem Interesse. Das Vorstellungstreffen war eher formell und unnatürlich, recht steif im Vergleich zu sonst. Es war eine völlig neue Situation, die für mich aus dem Nichts heraus kam. Das hatte wohl auch damit zu tun, dass ich nicht mehr bei ihnen wohnte. Heute reden wir etwas lockerer über Liebesdinge, aber ich merke, dass meine drei Kinder meine Fragen diesbezüglich noch immer nicht so mögen. Ich darf es nicht übertreiben – aber mich selber interessieren Beziehungen einfach sehr.» Ueli, 53
     
  • «Zur Zeit, als die Liebe Thema wurde bei unseren vier Kindern, haben wir uns angewöhnt, an den Wochenenden morgens jeweils die Schuhe in der Garderobe zu zählen – nicht dass wir im Pijama mit Fremden am Frühstückstisch sitzen würden. Irgendwann kannten wir dann immer dasselbe Paar Schuhe … Sie gehörten dem ersten Freund unserer ältesten Tochter. Wenn wir merkten, es wird ernst, mussten die Neuen jeweils den «Nusstest» machen: Eine Baumnuss mit einem Wallholz zerschlagen – mit dem Finger dazwischen. Der Trick ist, dass man nicht zögerlich sein darf, dann geht der Schlag direkt in die Nuss, und der Finger bleibt verschont. Ein alter Brauch, um potentielle Schwiegerkinder zu testen. Die Partnerinnen und Partner unserer Kinder waren für uns nicht Gäste, sondern wurden schnell Familienmitglieder – aber sie mussten etwas tun dafür: etwa beim Grillen oder in der Küche mithelfen oder auf dem Weg in die gemeinsamen Ferien auch mal eine Strecke fahren. So lernten wir sie besser kennen, und umgekehrt scheuten wir uns nicht, vor ihnen über alles zu reden oder auch zu streiten. Auch wenn ich durch ihre Liebesbeziehungen nicht mehr die erste Ansprechperson meiner Kinder war, empfand ich es immer als Erleichterung zu sehen: Das Kind konnte sich sozialisieren, hat den «Sprung nach aussen» geschafft. Das hat vielleicht auch mit der Menge zu tun: Bei vier Kindern bin ich froh um jeden, der uns etwas abnimmt. Denn jedes bringt auch Belastungen mit sich. Unser Sohn wurde zum Beispiel sanftmütiger zu uns, seit er in einer festen Beziehung ist. Umgekehrt liess ich die «Schwiegerkinder» nicht immer so leicht los, manchmal fiel es mir schwer, wenn sich eines unserer Kinder trennte. Aber zum Glück haben sie es uns diesbezüglich nicht so schwer gemacht, sie haben ihre Partnerinnen und Partner nicht so oft gewechselt, sonst hätte ich wohl mehr Mühe gehabt, die «Neuen» jeweils in unsere Familie hereinzulassen.» Nicole, 57
     
  • «Dass meine ältere Tochter einen Freund hatte, merkte ich, weil sie immer weniger verfügbar war für unsere Treffen. Seit der Trennung von meiner Frau verbrachten wir sonst jeden Sonntag miteinander. Irgendwann sagte sie mir dann, sie würde jemanden mitbringen. Er ist ein ziemlicher Bär, und üblicherweise nicht aufs Maul gefallen, aber bei dem Treffen war er sehr schüchtern, die Anspannung war sichtlich bei ihm. Die Erwartungen der beiden waren spürbar, sie wollten unbedingt, dass es ein gutes Treffen wird. Das hat wohl damit zu tun, dass es von mir immer heisst, ich sei so streng und korrekt – aber solange mir gegenüber niemand Kaugummi kaut beim Sprechen ist alles okay … Die Gedanken, dass ich nun nicht mehr der wichtigste Mann im Leben meiner Tochter bin, waren da, aber ich empfand deswegen kein Bedauern, für mich wars einfach ein Zeichen dafür: Jetzt wird es anders. Verbunden mit der Hoffnung, dass es dieser neue Mann gut meint mit ihr. Die Kadenz der Treffen mit meiner Tochter hat sich verändert, aber wir sind uns weiterhin sehr nah. Sie wurde dann schon nach ein paar Monaten schwanger – und als ich entspannt reagierte, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Soeben bin ich nun Grossvater geworden!» Mathias, 54
Von Christa Hürlimann am 15. Juli 2020 - 16:45 Uhr