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Lifehacks für den Familienalltag

Wir sind doch keine Rabeneltern, oder?

Habt Ihr schon mal kleine Tabus gebrochen, oder unlautere Tricks angewendet, um Euch im Alltag mit den Kindern ein wenig Luft zu verschaffen? Wir schon. Eltern aus der Redaktion der Schweizer Illustrierten verraten, mit welchen manchmal auch grenzwertigen Ideen sie Stress gekonnt umschiffen. Tipps, die polarisieren könnten. Aber mehr Ehrlichkeit rund ums Elternsein tut uns allen gut. Rabeneltern sind wir deswegen noch lange nicht, versprochen.

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Einfallsreichtum kann Nerven schonen. Und die sind im Familienalltag bekanntlich überlebenswichtig. Deswegen sei Eltern so Einiges erlaubt, was vielleicht unkonventionell klingt, aber der positiven Stimmung und der Effizienz beim Worklifebalancieren zuträglich ist. Eine kleine Sammlung von Alltags-Hacks zum (Über)-Leben mit Kindern.

Sauberer Bube, sauberes Bad

Wenn Kinder in der Badewanne mit Schaum und Wasser regelmässig eine Sauerei veranstalten, überlegt man sich zweimal, ob sie nicht lieber schmutzig bleiben sollen. Da sie mit Rhetorik nicht weiterkommt, greift Journalistin Sylvie Kempa mittlerweile zum Wischmob. «Sobald der Bub sauber ist, nehme ich den Badezimmerboden auf. So habe ich zwei blitzsaubere Fliegen auf einen Schlag», sagt die Mutter eines achtjährigen Möchtegernhaifischs.

«Wenn wir früh raus müssen, ziehe ich der Kleinen statt eines Pyjamas einfach die saubere Kleidung für den nächsten Tag an. So sparen wir uns das Gezanke ums Anziehen.»

Sylvie Kempa, Journalistin und Mama von zwei Kindern, 8 und 5

Etwas weniger allgemeintauglich dürfte ihre Technik gegen das Morgenmuffeln ihrer kleinen Tochter sein. «Wenn wir früh raus müssen, ziehe ich der Kleinen statt eines Pyjamas einfach die saubere Kleidung für den nächsten Tag an. So sparen wir uns das Gezanke ums Anziehen.»

Genau andersrum funktioniert der Trick bei Co-Chefredaktor Werner DeSchepper, der vor einem halben Jahr noch einmal Vaterfreuden erfuhr. «Wenn wir abends mal eingeladen sind, legen wir dem Kleinen schon das Pyjama an. Oder wir nehmen es mit und legen es ihm dort an, damit wir ihn dann auf der Heimreise vom Autositz direkt ins Bett legen können.»

Wer will schon nur aus Tellern essen...

Im Haushalt von Edita Dizdar lernen die Kinder schon früh, dass Mama nicht alles alleine schafft. Sie haben leichten Zugang zu Lumpen, Schüfeli, Bäseli und ihren eigenen Kleidern. «Damit die Kinder beim Anziehen mithelfen, machen wir eine Anziehstrasse. Dazu legen wir die Kleidungsstücke so hin, dass sie die richtige Reihenfolge haben.» Diese führe dann meistens direkt in die Küche zum Frühstück, so Dizdar.

Soweit so harmonisch. Allerdings hat die zweifache Mama auch üblere Methoden auf Lager: «Meine Tochter lässt so viel Essen unter den Tisch fallen. Wenn sie fertig ist, locke ich sie unter den Tisch, dann isst sie die grossen Stücke meistens noch.»

«Meine Tochter lässt so viel Essen unter den Tisch fallen. Wenn sie fertig ist, locke ich sie unter den Tisch, dann isst sie die grossen Stücke meistens noch.»

Edita Dizdar, Family-Journalistin und Mama von zwei Kindern, 1 und 4

Es klappe manchmal, fügt Dizdar noch an. Und es scheint mit einigem Zeitaufwand verbunden. Haufenweise Tricks auf Lager hat auch Family-Redaktorin Maria Ryser. Das kommt nicht von ungefähr: Das Alters-Spektrum ihrer drei Kinder reicht vom Erstklässler bis zur Maturandin. Stets bewährt – besonders bei Kleinkindern - hat sich dabei folgende List: Reagiert ein Kind mürrisch auf die Aufforderung, etwas zu holen, sei es aus dem Kinderzimmer, dem Estrich oder sonst wo, wandelt sie das Ganze in einen Wettbewerb um. «Ich zähle, wie lange du dafür hast!» Und schon rennt das Kind frisch und munter drauf los. Funktioniert immer noch herrlich beim Erstklässler. Bei den Grossen natürlich schon längst nicht mehr.

 

Die macht nicht lang den Suppenkasper!

Manieren sind überbewertet, findet derweil wohl GRUEN-Co-Leiterin Lisa-Merz. Wenn sich ihre Kinder wieder mal mit einem lauten «Wäh Suppe» vom Teller abkehren, drückt sie ihnen statt eines Löffels ein Röhrli in die Hand. «Da verstummt das Gemotze und das Geschlürfe beginnt.»

«Den Bademantel drehe ich nach dem Abrocknen des ersten Kindes von Innen nach Aussen, so ist er fürs zweite Kind trocken.»

Christian Bürge, Sport-Journalist und Papa von zwei Kindern, 4 und 7

Auch Sportredaktor Christian Bürge hält grosse Stücke auf die Effizient. Und auf kleine Wäscheberge. Wenn nach dem Duschen sein Sohn in den Bademantel schüpft, trocknet er ihn zwar vorbildlich mit einem frischen Bademantel ab. Aber: «Den Bademantel drehe ich nach dem Abrocknen des ersten Kindes von Innen nach Aussen, so ist er auch fürs zweite Kind noch trocken.»

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 12. März 2019 - 07:26 Uhr