Ein Kind grosszuziehen, kann man im Vorfeld nicht üben. Auch gibt es kein Rezept dafür. Und doch hat wohl jede werdende Mutter und jeder werdende Vater eine klare Vorstellung im Kopf, wie das Kind aufwachsen und das Familienleben aussehen soll – nämlich möglichst harmonisch, relaxed und spassig. Nun, meist entspricht die Realität nicht ganz der Vorstellung. Sich schon vor der Geburt im Klaren darüber zu sein, dass nach der Geburt vielleicht alles anders kommt, als erwartet (inklusive der eigenen Wünsche) kann hilfreich sein.
Hat man endgültig realisiert, dass das Leben mit Baby nicht nur easy-peacy ist und einen auch nicht 24/7 mit purem Glück erfüllt, sondern durchaus auch an den Rand der Verzweiflung bringen kann, lauert die nächste Falle: Man zweifelt an sich selbst und seinen Eltern-Qualitäten – Was völliger Quatsch ist. Vielmehr hatte man schlicht zu hohe Erwartungen an sich selbst, die im echten Leben kaum zu erfüllen sind.
Gut zu Wissen: Mittelgute Eltern sind eh besser für ihre Kinder als perfekte Mamas und Papas. Wieso das so ist, verraten wir euch hier.
Ihr habt früher darüber gelacht, wenn es Eltern als Tagesprogramm betrachteten, ihr Baby zu baden? Und nun seid ihr überfordert damit, euer Kind in weniger als einer Stunde einzukleiden? Passiert. Ein Kind zu versorgen ist Arbeit. Mitunter harte Arbeit. Zudem dauert halt alles etwas länger als geplant.
Man möchte sich die Kinderbetreuung aufteilen, doch am Ende ist die Mutter doch öfter zuhause beim Baby und der Vater kümmert sich ums Geldverdienen. Im Grunde kein Problem, wenns für beide stimmt. Oft geht dabei – beim Vater – aber vergessen, dass auch daheim gearbeitet wird. Nebst der Betreuung des Kindes fehlt da oft die Zeit, sich auch noch um den Haushalt zu kümmern. Daher dürfen die Hausarbeiten gerne weiterhin von beiden Elternteilen erledigt werden – egal, wer morgens das Haus verlässt und das Geld nach Hause bringt.
Klar, auch wenn das Kind da ist, spricht man noch miteinander. Häufig aber eben nur noch über das Kind und was es im ganzen Trubel noch zu erledigen gilt. Wie es einem selbst in der neuen Situation wirklich geht, wird kaum thematisiert – doch genau das wäre wichtig fürs gegenseitige Verständnis.
Das Baby der besten Freundin schläft acht Stunden durch? Im Café brüllt bloss das eigene Kind, während alle anderen seelenruhig in ihren Wägelchen schlafen? Manchmal kann es ganz schön frustrierend sein, zu sehen, wie bei allen anderen alles glatt läuft und man selbst dem Wahnsinn nahe ist. Doch meist trügt der Schein. Bei den anderen ist nicht immer alles besser. Zudem macht ständiges Vergleichen nur unzufrieden und setzt unnötig Druck auf.
Morgens kurz einkaufen, dann das Mittagessen kochen, am Nachmittag mit einer Kollegin Käfelen und abends noch einige Mails beantworten? Tönt nach einem gemütlichen Programm. Ist da aber ein Baby mitdabei, kann womöglich nicht mal Punkt eins des Tagesplans abgehakt werden. Halb so schlimm: Das kennen alle frischgebackenen Eltern. Deshalb: Nehmt euch lieber nicht zu viel vor. So könnt ihr euch darüber freuen, wenn ihr mehr geschafft habt, als im Grunde geplant war.