Kam euch das waldgrüne Tüllkleid, das Prinzessin Estelle (11) zum Thronjubiläum ihres Grossvaters, König Carl Gustaf von Schweden (77), trug, bekannt vor? Das kommt nicht von ungefähr. Das Kleid ist eines der Lieblingsstücke von Estelles Mutter, Kronprinzessin Victoria (46). Sie trug es bereits mehrere Male zu offiziellen Anlässen. Zuletzt anlässlich eines Staatsbesuchs in den Niederlanden vor einem Jahr.
Dass sich Töchter im Kleiderschrank ihrer Mütter bedienen, ist keine Seltenheit. Entsprechend angebracht ist es, sich als Mutter eines Mädchens Gedanken darüber zu machen, welche Teile man besser nicht ausmistet – sondern fürs Kind aufbewahrt.
Diese drei Auswahlkriterien helfen beim Nicht-Ausmisten
Doch was, wenn noch unklar ist, welchen Stil ein Kind später einmal mögen wird. Welche Teile in zwanzig Jahren ein Fashion-Comeback feiern werden. Und wie sich der Geschmack der Tochter entwickeln wird ... wie findet man dann heraus, welche Teile man behalten soll? Stilberaterin Pascale Müller von Simply-Stylish.ch rät, sich an drei Kriterien zu halten.
1. Eher Accessoires als Kleidungsstücke behalten: «Edle Handtaschen, Tücher und Schmuck haben gute Chancen, auch von der nächsten Generation geschätzt zu werden. Schuhe eher weniger. Ausser, es ist ein aussergewöhnlich spezielles Paar. Grundsätzlich würde ich qualitativ hochwertige Accessoires, Designerteile oder Einzelstücke, eher aufbewahren als Dinge, die man an jeder Ecke findet.»
2. Emotionalen und qualitativen Wert berücksichtigen: «Sowohl bei den Accessoires als auch bei Kleidungsstücken, die man an die nächste Generation weitergeben möchte, spielt nicht nur der monetäre, sondern auch der emotionale Wert eine Rolle. Natürlich lohnt es sich, ein teures Designerteil oder ein Erbstück zu behalten. Hier muss man allerdings bewusst in Kauf nehmen, dass die Tochter die Stücke vielleicht nicht tragen möchte. Stil ist eine individuelle Geschmacksfrage. Wie eine zweite Haut, mit der man seine Persönlichkeit nach aussen zeigt, und eine Form der Identität. Das ein Kind seinen eigenen Stil entwickelt, muss man akzeptieren können, unabhängig vom Wert der Kleidungsstücke oder Accessoires, die man weitergibt. Ich habe beispielsweise von meiner Mutter Perlen erhalten, die wunderschön sind und ich sehr schätze, aber selbst nicht oft und nur zu ganz speziellen Anlässen trage, weil ich einfach keine Perlenträgerin bin. Für meinen Stil ist das zu klassisch und elegant, obwohl man Perlen ja auch sehr gut modern tragen kann.»
3. Trendbefreite Stücke behalten: «Zeitlose Kleidung kann Jahrzehnte überdauern. Bei speziellen Teilen aus einer bestimmten Ära ist es hingegen immer Glückssache, ob der Trend noch einmal wiederkehrt. Und wenn ja, kommt er meist in einer neuen, modernen und frischen Form zurück. Ich finde, es macht mehr Sinn, Teile zu behalten, die nicht einer kurzfristigen Modeströmung entsprechen.»