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Besondere Rituale

Diese Tricks helfen gegen Abschiedsschmerz in der Kita

Es kann herzzerreissend sein, wenn die Kleinen beim Tschüss sagen in der Krippe Rotz und Wasser heulen. Wir liefern Tipps, die nicht nur den Kinder-, sondern auch den Schmerz bei Eltern lindern.

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Junge weint in der Kita

Manche Kinder weinen beim Abschied in die Kita Krokodilstränen.

Getty Images/Cavan Images RF

Das Szenario ist oft ähnlich: Holt man das Kind am Abend aus der Kita ab, hören wir die Mitarbeiter:innen erzählen, wie gut der Tag war und wie viel Spass die Kinder hatten. Tatsächlich rennen diese fröhlich rum und wollen alles – ausser nach Hause gehen.

Dabei war der Abschied am Morgen hochdramatisch. Bei vielen Kindern geht es schon daheim mit den Tränen los. Sagen wir, dass heute Kita-Tag ist, fliessen Krokodilstränen, die Kleinen klammern sich an und leiden beim Tschüss sagen unter wirklich fiesem Abschiedsschmerz.

Nicht nur für die Kinder, auch für Eltern kann die morgendliche Kita-Krise mit viel Stress verbunden sein. Aber nicht verzagen, liebe Mütter und Väter, wir haben uns umgehört und liefern Tipps, die selbst die allerdicksten Krokodilstränen trocknen und im besten Fall sogar verhindern können.

Zeit, Zeit, Zeit ….

Es lohnt sich, am Morgen etwas früher aufzustehen. Wenn wir viel Zeit haben, um die Kinder kita-fertig zu machen und sogar noch ein bisschen mit ihnen zu spielen oder ein Buch anzuschauen, starten wir alle viel weniger gestresst in den Tag. Ein Gefühl, das die Kleinen mitnehmen und im besten Fall beim Abschied schon so viel Mama und Papa tanken konnten, dass das Kinderherzchen nicht mehr ganz so weh tut.

Ein Helferlein von Daheim mitgeben

Lasst das Kind entscheiden, was es heute mitnehmen will in die Kita. Darf es das Lieblingskuscheltier sein? Oder die Puppe? Gar das neue coole Spielzeugauto? Ein «Helferlein» von daheim kann Trost spenden, Halt geben und dem Kind helfen, nach dem Abschied schnell ins Spielen zu finden.

Der Duft der Mama oder der Papas bleibt in der Kita

Immer gut: Dem Kind ein Kleidungsstück mitgeben, das Mama oder Papa getragen haben und das nach den Eltern riecht. Dieses kann als Kita-Nuschi wahre Wunder wirken und dem Nachwuchs das wohlige Gefühl von Heimat vermitteln. Hilft vor allem auch bei Kindern, die in der Kita nur schwer in den Schlaf finden.

Kürzer tut weniger weh ….

Wir wissen genau, wie schwierig es ist, das Kind loszureissen, wenn es sich schluchzend an uns klammert. Und ist auch bewusst, wie sehr man nur auf die Knie will, um das Kleine in den Arm zu nehmen, zu trösten und ihm noch möglichst 20 Mal über das Köpfchen zu streicheln. Bloss: Lange Abschiedsszenarien machen den Trennungsschmerz nur schlimmer. Kurz Tschüss sagen, ein Küssli geben und rasch verschwinden ist für das Kind einfacher zu handeln. Und für euch selber wahrscheinlich auch.

Abschied Kita

Am einfachsten ist es, den Abschied in der Kita möglichst schnell zu gestalten.

Getty Images/Johner RF
Ein besonderer Tschüss-Ritual einführen

Das kann sein, dass wir von aussen noch einmal winken, einen Handkuss geben oder mit den Händen ein Herzchen formen. Ein Lachen unserseits ist hier auch viel hilfreicher, als wenn auch wir ein trauriges Gesicht machen. Wir wollen dem Kind ja vermitteln, dass es an einem guten Ort ist.

Papas vor

Nicht nur Mütter, auch Kita-Mitarbeiter:innen bestätigen, dass der Abschiedsschmerz oft etwas kleiner ist, wenn Väter die Kinder abgeben. Ob es daran liegt, dass sie etwas straighter auftreten als Mamas wissen wir nicht. Aber das ist auch egal. Wir nehmen mit Handkuss alles, das unseren Kindern und uns hilft.

Sicherheit vermitteln

Wir können dem Kind sagen, dass wir stets ganz in der Nähe und schnell bei ihm sind, falls was ist. Sind wir im Homeoffice tätig, können wir das sagen. Unter der Distanz Daheim-Kita können sich Kinder etwas vorstellen. Die Gewissheit zu wissen, wo Mama genau ist und dass sie wirklich in der Nähe ist, gibt Sicherheit und hilft gegen das Gefühl des ausgeliefert sein.

Draussen durchatmen

Merken wir bei der Ankunft, dass da schon mehrere weinende Kinder in der Garderobe sitzen, lohnt es sich, rasch zu warten, bis sich die Lage beruhigt hat. Das Kind aus dem Buggy nehmen, noch etwas zusammen anschauen, einmal  die Rutsche runter rutschen oder Seifenblasen, die wir im Idealfall immer im Buggy parat haben, machen, kann beruhigend wirken und das Kind gut und langsam auf das Abgeben einstimmen.

Ältere Geschwister vor

Haben wir mehrere Kinder, die wir abgeben, ist es ratsam die Kinder, die den Abschied locker nehmen zuerst zu den Erzieher:innen rein zu schicken. Im Idealfall überträgt sich die Gelassenheit der Grossen auf die Kleinen.

Der Weg, das Happening

Hat das Kind schon daheim eine Krise und will schon gar nicht aus dem Haus, können wir versuchen, aus dem Weg in die Kita ein cooles Happening zu machen. Vielleicht darf es mit de Bobbycar, dem Trotti oder seinem Laufvelo fahren? Oder den halben Weg auf euren Schultern sitzend «Ich sehe was, das du nicht siehst..»-spielend verbringen.

Holt euch ein Büechli!

Kinder lieben es, Bücher anzuschauen und Geschichten zu lauschen. Ein Buch über Kitas, das auch das Abgeben am Morgen zeigt, gibt eurem Kind die Chance, in Ruhe über seine Gefühle zu reden, Fragen zu stellen und sich mitzuteilen. Und das ganz ausserhalb seiner eigenen Kita in den heimischen und wohligen vier Wänden.

Von mzi am 31. Juli 2023 - 07:00 Uhr