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Bildschirmzeit und andere Rebellionen

27 Dinge, die ich als Mutter «falsch» mache

Bevor unser Sohn vor 2,5 Jahren zur Welt kam, nahm ich mir so vieles vor. Ich habe mich so gut wie an rein gar nichts gehalten. Und das ist gut so!

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Toddler girl using a smartphone

In Sachen Bildschirmzeit nehme ich es hie und da etwas lockerer als empfohlen.

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1. Das Kind im Elternbett schlafen lassen

Es war nicht nur einfacher, es war, und ist immer noch hie und da, einfach schön. Ob wir uns einen Stress machen? Null! Oder kennt ihr einen Teenager, der noch bei den Eltern schlafen will? Eben!

2. Dem Kind den Nachtschoppen entwöhnen

Als unser Sohn seinen ersten Geburtstag feierte, rieten uns alle dazu, ihn endlich vom Nachtschoppen zu entwöhnen. Es werden nur wenige Horrornächte. Da müssen wir halt durch! Nun, nein, sind wir nicht. Hat er einen Schoppen verlangt, hat er ihn bekommen. Mit 13 Monaten war von alleine Schluss damit. Ganz ohne Horrornächte.

3. Es wird nur am Tisch gegessen

Wer ein Kleinkind hat, weiss: Es isst ständig. Nach dem Zmorgen kommt gefühlt schon der Znüni, nach dem Mittagschlaf der Zvieri. Würden wir nur am Tisch essen, weiss ich nicht, wann wir aus dem Haus kämen. Bei uns darf das Kind überall on the Go essen. Und wenn es daheim unbedingt mal ein Picknick im Wohnzimmer machen will, dann darf es auch das.

4. Bildschirmzeit

Vor 3 Jahren sollen Kinder gar keinen TV schauen, habe ich mal gelesen, gelacht und meinen Kind das Handy in die Hand gedrückt. Eventuell schon zum zweiten Mal an einem Tag. Einfach weil ich mal wieder kurz alleine aufs WC wollte. Es sei mir gegönnt. Und ihm auch.

5. Kein Zucker

Das erste Jahr sollte man aus gesundheitlichen Gründen auf Zucker verzichten. Daran hielten wir uns. Seit dem ersten Geburi aber lassen wir es immer wieder mal krachen.

6. Immer konsequent sein

Hier kann ich mich kurz halten: Sind wir nicht! Wir sind es oft. Und oft sind wir es nicht. Und das ist voll okay so.

7. Nur pädagogisch wertvolle Spielsachen kaufen

Das klingt super. Aber hey, sollen wir das gelbe Plastik-Steuerrad, das ganz nervige Musik macht, wirklich verbieten? Und wenn ja, warum genau? Dasselbe gilt für alle anderen Spielsachen, die blinken, leuchten und für Erwachsene nervig sind.

Tired mother yawning while doing breastfeeding at home at night.

Wenn das mit dem Stillen gut läuft, ist das super. Wenn es aber ein Krampf ist, darf man es ruhig sein lassen, finde ich.

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8. Das Ding mit dem Nuggi

Wir wissen, dass uns langsam um die Nuggientwöhnung kümmern sollten. Unser Bub ist aber noch nicht parat. Und wir auch nicht.

9. Einfach mal blau machen

Klar, unser Kind ist noch lange nicht im Schulalter. Aber ich weiss jetzt schon, dass es pro Schuljahr einen Tag von uns geschenkt bekommt, an dem er blau machen darf. Natürlich nicht an wichtigen Prüfungen. Wieso? Meine Eltern haben meiner Schwester und mir auch je einen Tag Blaumachen erlaubt. Das war so dermassen cool, dass wir nie das Bedürfnis hatten, auch ausserhalb des erlaubten Schwänzens zu schwänzen.

10. Nicht einfach so irgendwelches Zeug kaufen

Denkste! Vor allem wenn das Kind krank ist und beim Einkauf wie ein Häufchen Elend im Buggy liegt, bis es halt das 50. Feuerwehrauto sieht, das seine müden Augen wieder leuchten lässt, ist es um mich geschehen.

11. Das Kind muss am Tisch alles probieren

Das Kind muss gar nichts. Wir bieten an. Es entscheidet, was es probieren und essen will.

12. Stillen, Stillen, Stillen!

Wirklich, ich hätte gerne die ersten sechs Monate durchgestillt. Aber es war ein Krampf. Und ein Kampf, für den sowohl meinem Baby als auch mir die Geduld fehlte. Mit der Pulvermilch wurden wir unabhängiger, freier und glücklicher.

13. Das Kind muss selber einschlafen

Es muss nicht. Ich freu mich aber drauf, wenn es das dann will.

14. Konflikte selber austragen lassen

Dass es auf dem Spielplatz immer mal wieder klöpft, liegt in der Natur von Kindern. Wenn da aber irgendein grösseres Kind meinen Buben mit Anlauf umhaut, dann gehe ich sowas von rein. Ich bin nicht stolz da darauf. Aber ich gestehe mir ein, dass das okay ist.

15. Ja nicht fluchen

Schon klar, wir achten uns darauf, wie wir vor dem Kind reden und dass wir möglichst nicht fluchen. Rutscht uns aber mal ein «Scheisse» raus, ist das vollkommen okay. Einfach, weil Dinge teilweise Scheisse sind und «Scheisse» sowas von in unseren Köpfen und Sprachgebräuchen drin ist. Warum also nur eine scheinheilige Welt vermitteln?

16. Das Kind muss IMMER zur gleichen Zeit ins Bett

Ja, meistens ist das so. Primär aber, weil es einfach um 20 Uhr müde ist. Ist es dann aber wirklich noch nicht müde, dann darf es sowas von noch 2, 3 Zusatz-Büechli anschauen. Wir sind ja selber auch mal müder und mal nicht.

17. Töpflitraining forcieren

Nein, kommt Zeit, kommt WC-Gang!

18. In der Öffentlichkeit darauf bestehen, dass das Kind möglichst ruhig ist

Unseres singt lauthals im Tram, Bus, Zug. Und erheitert damit oft müde Pendlergemüter.

Kind in der Pfütze

Ohne Regenstiefel in eine Pfütze springen? Easy!

Getty Images/Johner RF
19. Ohne Gummistiefel kein Pfützen-Gumpen

Doch! Punkt.

20. Bestechung

Wenn gar nichts mehr geht, dann besteche ich unseren Sohn sehr wohl mal mit einem Schoggi-Herzli und erspare sowohl ihm als auch ich mir den vielleicht fünften Wutausbruch an einem Tag.

21. Überbehüten

Ich neige dazu. Und schaffe daran. Es läuft immer besser und besser.

22. Ich bin der Boss

Natürlich ist die Rangordnung klar. Logisch haben auch wir als Eltern das letzte Wort. Aber wenn ich auf Spielplatz A will, Kind aber unbedingt auf Spielplatz B, dann soll es Spielplatz B sein dürfen. Spielplatz-Zeit ist schliesslich Kinder-Zeit. Sind wir doch froh, dass es seine Bedürfnisse kommunizieren kann.

23. Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt

In der Theorie super. In der Praxis aber schaffe ich es nicht, mein Kind hungern zu lassen, nur weil es grad keine Spaghetti essen, dafür aber grosse Lust auf ein Butterbrot mit Konfi hat.

24. Momsplaining

In meinem Freundeskreis war ich die erste, die ein Kind bekommen hat. Manchmal ertappe ich mich beim Momsplaining. Oder meine Freundinnen ertappen mich. Dann lachen wir. Hie und da aber, sagen sie, sage ich ganz wertvolle Sachen. Immerhin.

25. Vor lauter Mutterliebe die romantische Liebe vergessen

Passiert hie und da. Sorry, Boyfriend. Aber er und ich wissen: Unsere Liebe ist immer da. Auch wenn sie im Alltag manchmal etwas verdrängt wird.

26. Nie Fast Food!

Doch, wir sind Team hie und da Fast Food. Wir lieben ihn schliesslich auch!

27. Keine Erziehungsratgeber lesen

In der Schwangerschaft habe ich fünf Bücher zum Thema Kinder und Kindererziehung gekauft. Gelesen habe ich nur Remo Largo. Bis heute. Damit bin ich bestens bedient!

Von mzi am 22. April 2023 - 08:18 Uhr