Mit geübten Handgriffen bindet Tanya König (38) die Bänder der Babytrage am Rücken ihres Mannes Arianit Buzhala (46) zusammen. «Passt», sagt sie. «Ari» wartet mit offenen Armen, nimmt Tochter Ellie entgegen, legt sie an die Brust und streicht über ihr Köpfchen. Er schlendert durchs Wohnzimmer, spürt, wie sie einschläft. Sein Blick bleibt an ihr haften – verliebt, stolz, ein wenig müde. Ari nickt Tanya zu, sie lächeln sich an. «Ein paar Schritte genügen, und sie schläft ein – unser kleiner Geheimtipp», sagt die Moderatorin.
Die Zeit mit ihrer Kleinen geniessen beide in vollen Zügen – und könnten sich auch weiteren Nachwuchs vorstellen. «Wir lassen es auf uns zukommen.»
Fabienne BühlerSeit dem 19. Juni sind sie zu dritt in ihrer grosszügigen Wohnung im Zürcher Oberland. An diesem Tag kam Töchterchen Ellie im Spital Wetzikon zur Welt, 51 Zentimeter gross, 3230 Gramm schwer. «Grösser als die fünf Jungs, die am selben Tag im Spital geboren wurden», erzählt Buzhala. Vieles laufe zu Hause noch immer wie gewohnt, nur dass jetzt ein kleines Mädchen den Ton angibt.
Mit der Geburt von Ellie ging diesen Sommer ein grosser Traum in Erfüllung. «Der Kinderwunsch war schon lange da, es hat einfach nicht sofort geklappt», meint König. «Jetzt ist es genau im richtigen Moment passiert.» «Und dann ist es auch noch ein Mädchen. Das habe ich mir so gewünscht!», ergänzt Buzhala.
Bereit war das Kinderzimmer schon lange, jetzt wird es endlich bewohnt – und mit Geschenken von Familie und Freunden geschmückt.
Fabienne BühlerStolz auf Tanya und Ellie
Wenn Arianit Buzhala von seiner Tochter spricht, gerät er ins Schwärmen. Und genauso, wenn es um Tanya geht: «Ich war schon vorher sehr in sie verliebt. Aber seit ich gesehen habe, was Tanya während der Schwangerschaft geleistet hat und wie sie jetzt in der Mutterrolle aufgeht, verliebe ich mich jeden Tag neu.»
Im Gästezimmer stillt Tanya König ihre Tochter Ellie. «Ich schlafe zwar weniger, doch ich versuche, die Momente bewusst zu geniessen.»
Fabienne BühlerBesonders stolz ist der Finanzmarktfachmann darauf, wie seine Frau die Geburt gemeistert hat: vier Stunden, ohne Schmerzmittel. «Mein Respekt vor Frauen ist noch grösser geworden», sagt er ernst. «Wir Männer unterschätzen den ganzen Prozess völlig. Eine Geburt würden wir niemals schaffen. Frauen sind unglaublich stark.»
Diese Stärke hat sich Tanya König bewusst erarbeitet – mit Yoga, Meditation und Affirmationen bereitete sie sich während der Schwangerschaft intensiv vor. «Ich habe gelernt, meinem Körper zu vertrauen», so König. Früher sei sie oft sehr verkopft gewesen, heute handle sie viel intuitiver. Auch als Mutter probiert sie moderne Wege, zum Beispiel das Abhalten: «Wir geben Ellie die Chance, ohne Windel aufs Töpfchen zu gehen. Und das funktioniert echt gut.»
Das selbst gemachte Holzpferd von Königs Urgrossvater ist bereit für eine neue kleine Reiterin.
Fabienne BühlerSie locker, er genau
Den Alltag als Eltern beherrschten sie schnell – beide auf ihre eigene Art. Er ist der Vorsichtige, der gerne noch einmal nachfragt: «Liegt ihr Köpfchen gerade?» Sie hingegen sei entspannter. Streit gibt es bei ihnen kaum. Dabei gäbe es durchaus Auslöser: Seit Tanya König im Mutterschaftsurlaub ist und nach dem Aus des SRF-Gesellschaftsmagazins «Gesichter & Geschichten» vorerst nicht arbeitet, während Arianit Buzhala zu Hause für seine Weiterbildung büffelt, verbringen die beiden praktisch rund um die Uhr miteinander. «Aber das finde ich auch nach sieben Jahren Ehe noch schön», sagt sie. «Wir harmonieren und kennen uns in- und auswendig.» Zur Hochzeit bekam das Paar eine Box, die es nur im Falle eines grossen Streits öffnen soll. «Sie ist bis heute ungeöffnet», sagt Buzhala zufrieden.
«Es ist wunderschön, ihre Entwicklung mitzuerleben: Jeden Tag kann sie etwas mehr, seit Kurzem greift sie sogar nach Dingen», erzählt König.
Fabienne BühlerDas viele Beisammensein tut Tanya König gut. Früher war die Journalistin oft unterwegs, moderierte Events in Cannes oder Lissabon. Heute geniesst sie die Ruhe zu Hause. «Es entschleunigt mich total, daheim zu sein. Zurzeit fehlt mir das Mikrofon nicht, ich habe es einfach gegen den Staubwedel getauscht», gesteht sie mit einem Augenzwinkern.
Und die «G&G»-Sendung selber? König überlegt kurz: «Natürlich war es ein grosser Teil meines Lebens, ich habe viel Herzblut hineingesteckt.» Gleichzeitig habe sie aber gespürt, dass mit der Geburt ihrer Tochter ein neues Kapitel beginne. Ganz verabschiedet hat sie sich vom Beruf aber ohnehin nicht. Ab Januar 2026 steigt sie in Teilzeit beim SRF ein, vorerst als Reporterin im Newsroom. «Klar würde ich gerne wieder moderieren. Aber wir werden sehen, was sich ergibt. Im Moment ist meine Priorität sowieso Ellie.»
Seit dem Mutterschaftsurlaub und dem gleichzeitigen Aus von «G&G» heisst es im Büro statt Arbeiten vorerst nur Staubwischen.
Fabienne BühlerStark wie ihr Vorbild
«Ellie» heisst ihre Tochter übrigens nicht ohne Grund: «Wir haben uns von der Figur aus der Serie ‹The Last of Us› inspirieren lassen», erzählt Buzhala. Ein 14-jähriges Mädchen, das immun gegen eine tödliche Infektion ist. «Sie ist stark, mutig und voller Leben. Genau das wünschen wir uns für die Kleine.» Ihre Ellie sei ein ausgeglichenes Baby. «Wach, aufmerksam und neugierig.»
Später soll sie mehrsprachig aufwachsen. Die Mama bringt als Schweizerin mit chinesisch-portugiesischen Wurzeln Portugiesisch ein, der Papa seine kosovo-albanische Sprache. «Es ist schön, dass man schon jetzt beginnt, in die Zukunft zu denken» – und die scheint für die kleine Ellie so vielversprechend wie ihr Anfang.