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  4. So ticken Schneepflug-Eltern und das ist das Problem an dieser Erziehung

Die Steigerung von Helikopter-Eltern

Kennt ihr schon Schneepflug-Eltern?

Eltern, die ihren Nachwuchs dauerbeschützen, meinen das lieb und gut. Bloss: Einen Gefallen macht man mit diesem Verhalten keinem Kind. Warum das so ist und was es genau mit Schneepflug-Eltern auf sich hat, lest ihr hier.

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Schneepflug-Eltern

Schneepflug-Eltern beschützen ihre Kinder vor jeglichen Risiken.

Getty Images

Ausdrücke wie Helikopter-Eltern haben sich schon längst im Eltern-Fachjargon etabliert. Heli...was? Kein Problem. Die Bezeichnung «Helikopter-Eltern» steht für Mütter und Väter, die quasi ständig über ihren Kindern kreisen – eben wie ein Helikopter.

Sie haben alles im Blick und greifen sofort ein, wenn auch nur ansatzweise Gefahr drohen könnte. Dadurch verunmöglichen sie dem Kind, schwierige Situationen selbst zu handeln. Obwohl dieser Erziehungsstil weitläufig verpönt ist, neigen viele Eltern zum «helikoptern».

Nun gesellt sich ein neuer Ausdruck in die Reihe der Erziehungsstile. Die Rede ist von Schneepflug-Eltern. Diese haben viel gemeinsam mit den Helikopter-Eltern. Dennoch gibt es da aber einen wichtigen Unterschied.

Was aber genau versteht man unter Schneepflug-Eltern?

Bevor wir uns auf die kleinen Details konzentrieren, nehmen wir das Phänomen gesamtheitlich unter die Lupe. Der Ausdruck «Schneepflug-Eltern» bezieht sich auf einen Schneepflug, der Schnee beiseiteschiebt und so dafür sorgt, dass der Weg schön frei ist. Abgewälzt auf Elternschaft bedeutet das, dass Eltern ihren Kindern jegliche Hindernisse aus dem Weg räumen. So dass diese ja nichts selber machen, geschweige denn lösen müssen. 

Klingt ganz ähnlich wie bei den Helikopter-Eltern. Das ist wahr. Jedoch ist es bei Helikopter-Eltern so, dass sie grundsätzlich bemüht sind, ihren Kindern einen reibungslosen und ungehinderten Lebensweg zu ermöglichen, der aber Raum zur Selbstbestimmung lässt. Genau hier ist der Unterschied: Schneepflug-Eltern räumen absolut alles aus dem Weg, das sich Kindern auch bereits nur möglicherweise in den Weg stellen könnte.

Egal, ob es sich um einen Streit mit anderen Kindern handelt, um eine schlechte Note in der Schule oder andere Dinge, der Konflikt wird für das Kind geklärt und bei einer 2 in Mathematik geben Schneepflug-Eltern die Schuld definitiv dem Lehrer. Tauchen Probleme schon weit am Horizont auf, werden Schneepflug-Eltern bereits aktiv.

 

 

 

Schneepflug-Eltern

Schneepflug-Eltern versuchen, ihre Kinder vor allen möglichen Problemen zu verschonen.

Getty Images

So ticken Schneepflug-Eltern

Schneepflug-Eltern erkennt man daran, dass sie überfürsorglich sind. Sie sind permanent bemüht, ihren Nachwuchs vor jeder Art von Herausforderungen, Problemen und Konflikten zu bewahren. Kommt es doch zu einer Situation, greifen sie sehr schnell ein und lösen das Problem für ihre Kinder. 

Deswegen wirkt sich der Erziehungsstil negativ auf Kinder aus

Natürlich sind Schneepflug-Eltern daran interessiert, dass es ihren Kindern möglichst gut geht und sie sich möglichst nie weh tun oder Konflikte lösen müssen. Grundsätzlich ist ja gegen Fürsorge absolut nichts zu sagen. Jedoch hat das überfürsorgliche Verhalten von Schneepflug-Eltern negative Auswirkungen auf Kinder.

Der Grund ist simpel: Wer dem Nachwuchs jegliche Möglichkeit vorenthält, selber Probleme zu lösen, sorgt dafür, dass Kinder nicht lernen, mit diesen und anderen Herausforderungen und mit Gefahren umzugehen. Das ist aber nicht das einzige Problem: Kinder von Schneepflug-Eltern können ein geringes Selbstvertrauen und Unselbstständigkeit aufweisen. Zusätzlich fällt es ihnen oft schwer, eigenständig Entscheidungen zu treffen und mit Rückschlägen umzugehen.

Deswegen, liebe Schneepflug-Eltern...

.. tretet einen Schritt zurück und ruft euch in Erinnerung, dass ihr das Beste für eure Kinder wollt. Das Beste beinhaltet, dass wir da sind, wenn die lieben Kleinen mal in eine brenzlige Situation geraten. Wir sind da, unterstützen, trösten und helfen. In erster Linie aber wollen wir, dass aus den kleinen Wesen selbständige und selbstbewusste Erwachsene werden. Das gelingt am besten, wenn wir Kinder einfach begleiten, statt sie permanent vor allem zu beschützen.

 

Von mzi am 7. Januar 2024 - 07:00 Uhr