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Geduld, Lob und gutes Putzmittel

Mit diesen Tipps gelingt das Töpfli-Training tiptop

Bye Bye, Windel, Hallo Häfeli! Wann aber ist der beste Zeitpunkt, um Kinder an das Töpfchen zu gewöhnen? Und wie genau soll man dabei vorgehen? Und was, ausser enorm gutes Putzmittel, viel Geduld und Lobgesang auf das kleine und grosse Business brauchen wir? Die Antworten und einiges mehr gibts hier.

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A small girl sitting on a potty being observed by a Brachiosaurus dinosaur toy.

Nach erfolgreichem Töpfli-Gang strahlen nicht nur Kinder, sondern auch stolze Mamas und Papas.

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1. Geduld

Der erste Tipp ist vielleicht der allerwichtigste, wenn es darum geht, das Kind trocken zu bekommen: Geduld und ruhig Blut! Irgendwann wird der Nachwuchs selber Interesse am Häfeli entwickeln. Erst wenn das der Fall ist, macht das Training Sinn. Im Normalfall entwickeln Kinder irgendwann zwischen 18 Monaten und drei Jahren Freude am Häfeli. 

Bis dahin: Geniesst die Zeit vor dem Töpfchen. Wenn ihr nämlich das Gefühl habt, ihr putzt schon die ganze Zeit, dann lasst euch gesagt sein, da geht noch sehr viel mehr! Aber dazu später.

 

2. Keine Tabuisierung

Eltern wissen: Der Gang zum WC ist spätestens seit das Kind gehen kann, keine private Angelegenheit mehr. So sehr wir uns nach Privacy sehnen und uns wünschen, wenigstens auf dem Klo ein paar Minuten für uns zu haben, so sehr ist es ratsam zu akzeptieren, dass das im Moment halt einfach nicht so ist. Schon klar: Resignation ist ein Prozess. Und in diesem Fall macht sie absolut Sinn. Der Grund: Kinder lernen vor allem durch das Nachahmen von Erwachsenen. Kommen sie also mit uns aufs WC, lernen sie schon mal ganz automatisch, dass man irgendwann auf diesen komischen Stuhl geht.

PS: Es ist völlig normal und okay, wenn auch schräg, dass Kinder hie und da das grosse und das kleine Business von Mama und Papa sehen wollen. Nehmt es sportlich, ihr ward als Kind auch so. 

3. Lasst uns spielen!

Am lässigsten finden Kinder das Töpfchen dann, wenn wir es ins Spielen integrieren. Für die Lieblingspuppe oder den Herzensteddy gibt es überall im Fachhandel kleine Häfeli. Jede Wette, dass das Kind auch unbedingt auf den Topf will, wenn sein Bäbi und/oder der Teddy Pipi und Kacka in den Hafen machen. Auch bestens machbar: Das Kind auf den Topf setzen und gemeinsam das Lieblingsbuch anschauen. 

Achtung: Das Kind sollte nicht länger als fünf Minuten auf dem Töpfli sitzen. Ist bis dann nichts gekommen, macht das natürlich absolut nichts. Also ja nicht kritisieren. Niemand kann auf Kommando aufs WC! 

A young Caucasian boy sits on his potty in the hallway, looking at a mobile phone. His mum is crouched down in front of him, encouraging him to use his potty.

Nicht nur Erwachsene lesen gerne auf dem WC.

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4. Loben! Loben! Loben!

Egal, wie gross oder wie klein das grosse oder kleine Business ausfallen, die es ins Töpfli schaffen, sie gehören unbedingt gelobt. Genau so wichtig wie das Loben ist, das Geschäft nie mit Worten wie «Pfui!» oder «grusig!» oder «Wie das stinkt!» zu kommentieren. Auch dann nicht, wenn etwas daneben geht. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Derweil ist es die Übung, die den Meister macht. 

5. Bei Rückschritten cool bleiben

Der Kreislauf ist immer der gleiche: Am Anfang ist alles Neue cool und aufregend und spannend und wird zelebriert bis das Kind zum Punkt kommt, an dem das Neue nicht mehr so neu und deswegen auch nicht so spannend ist. Statt also ständig aufs Töpfchen zu rennen, will es lieber wieder anderes machen. Da gehen Pipi und Kacka schon mal vergessen, beziehungsweise landen die Ausscheidungen in der Windel. Das ist vollkommen okay, liebe Eltern. Mehr noch: Das gehört zum Trockenwerden quasi dazu. Lasst den Kindern ihre Töpfli-Pause. Früher oder später wirds wieder anders. Vertraut euren Kids und lasst sie ihr eigenes Tempo leben.

Und: Nutzt die Zeit, die ihr gerade nicht dafür braucht, Pipi und Kacka vom Teppich, vom Parkett oder von wo auch immer wegputzen zu müssen. Weil eben, es kommen wieder andere Zeiten auf euch zu.

Cute hild sitting on white potty and crying. A little girl does not want to write to the chamberpot. Sick baby constipation colic, bloating, indigestion heartburn, digestion, pain, diarrhea.

Wenn das Kind statt aufs Töpfli machen nur noch Flausen im Kopf hat, dann ist eine Häfeli-Pause total angebracht.

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6. Üben und fördern

Zum Töpfchen-Training gehört natürlich auch das ganze Drumherum ausgiebig zelebriert. Hose runter, Unterhose runter, hinsetzen, Geschäft im WC entsorgen, abputzen, anziehen, Hände waschen, loben. Immer und immer und immer wieder. Nur so lernt das Kind die ganze Prozedur und den Ablauf kennen. Je selbständiger es selber alles bewerkstelligen kann, umso glücklicher wird es sein. Und dann ist es schon bereit für den nächsten Schritt: für das richtig grosse WC, beziehungsweise für den Kindersitz für das grosse WC.

PS: Wir verstehen, dass alleine dieser Gedanke etwas wehmütig machen kann. Sie werden so schnell gross. So schnell erwachsen. Ziehen sie denn wirklich schon übermorgen aus? Cool bleiben, liebe Eltern, wir haben noch eine ganze Pubertät vor uns.

7. Der Trick des Grosis

Und zu guter Letzt machen wir uns nicht vor. Wir werden einige Male Kinder-Kacke vom Teppich, vom Parkett, vom Sofa, von Unterhosen oder von wo auch immer putzen müssen. Die gute News: Ganz egal, wie sehr unsere Nase auf die Probe gestellt wird, mit den richtigen Kniffs kriegen wir sowohl die Flecken als auch den Gestank aus allem raus. 

So gehts: Nachdem wir die gröbsten Rückstände des Big Business mit Papiertüchern entfernt haben, geben wir Gallseife auf den Fleck, den wir im Anschluss mit kohlesäurehaltigem Mineralwasser übergiessen. Die Kohlensäure sorgt dafür, dass sich der Kot aus dem Gewebe herauslöst. Um Kacka-Flecken vom Teppichboden zu entfernen, können alternativ auch Teppichshampoo oder Feinwaschmittel zur Anwendung kommen. Geht ratzfatz und ist super effizient.

Habt ihr selber auch Tipps? Wir freuen uns, wenn ihr sie in der Kommentarspalte mit uns teilt.

Von mzi am 20. April 2023 - 07:00 Uhr